Kleidungsvorschriften im Einzelhandel. Darf man verlangen nur die eigenmarken zu tragen obwohl vom Arbeitgeber keine Kosten getragen werden?

1 Antwort

Natürlich kann die Firma verlangen, dass nur die eigenen Marken getragen werden. So können die Kunden gleich sehen wie die Teile auf echten Menschen aussehen. Zudem macht es kein gutes Bild, wenn die eigenen Verkäuferinnen in fremden Klamotten rumrennen. Heißt dann gleich die tragen nichtmal ihre eigenen Sachen.

Meine Frau musste das bei einem ihrer vorherigen Jobs sogar 1/4-jährlich neu anschaffen. Immer dann wenn die neue Kollektion kam.

Selbst wenn es eine Einheitskleidung geben würde, wie z.B. bei den Lebensmittelkonzernen, heißt das auch nicht, dass die gratis zur Verfügung gestellt wird.

Familiengerd  10.02.2017, 13:26

Natürlich kann die Firma verlangen, dass nur die eigenen Marken getragen werden.

Was Du so locker-flockig als "natürlich" bezeichnest, sehe ich als dem Arbeitgeber nicht erlaubte Einschränkung der Persönlichkeitsrechte von Arbeitnehmern - wenn es nicht um das Tragen ausdrücklich vorgeschriebener Dienstkleidung oder um eine gewisse Kleiderordnung bei bestimmten Tätigkeiten (besonders mit Kundenkontakten) geht.

Jack98765  10.02.2017, 13:31
@Familiengerd

Bitte wo sind die Persönlichkeitsrechte eingeschränkt, wenn der Arbeitgeber verlangt, dass ich Artikel aus dem Sortiment trage, zumal man das ja auch in seiner Freizeit tragen kann, wenn es sich nicht gerade um Kleidung aus dem Sex-Shop o.ä. handelt.

Da könnte ich als Bankangestellter auch sagen, ich bin in meiner Persönlichkeit eingeschränkt weil ich einen Anzug tragen muss und mein T-Shirt mit derben Sprüchen oder riesengroßem Puma-Aufdrick nicht anziehen darf.

Familiengerd  10.02.2017, 13:55
@Jack98765

Bitte wo sind die Persönlichkeitsrechte eingeschränkt, wenn der Arbeitgeber verlangt, dass ich Artikel aus dem Sortiment trage

Eine sehr merkwürdige Frage, die aber zeigt, dass Du womöglich keine Verständnis davon hast, was Persönlichkeitsrechte bedeuten!

Der Arbeitgeber darf eine bestimmte Kleiderordnung vorschreiben, also z.B. unter bestimmen Voraussetzungen Anzug oder Kostüm. Insofern darf das Persönlichkeitsrecht nachvollziehbar eingeschränkt werden: Das Gammel-Outfit bei einem Kundenberater z.B. muss kein Chef einer Bank dulden.

Er darf aber nicht vorschreiben, dass eine bestimmte Marke/ein bestimmtes Label getragen werden muss - so wenig, wie z.B. Porsche oder ein anderer Hersteller vorschreiben darf, dass alle Werksangehörigen nur mit einem Porsche (oder einer anderen Marke) zur Arbeit auf das Betriebsgelände fahren dürfen!

Das Vorschreiben eines bestimmten Labels ist eben eine unzulässige Einschränkung des persönlichen Rechts eines Arbeitnehmers, die "Marke" zu tragen, die er tragen möchte - ob er sich damit bei seinem Arbeitgeber beliebt macht, ist eine andere Frage.

Jack98765  10.02.2017, 14:04
@Familiengerd

Nicht böse sein, aber wenn ich bei H&M arbeite, wird es wohl kein gutes Bild abgeben, wenn die Leute dort mit Kleidung von der Konkurrenz herumlaufen.

Da es meist einen großzügigen Mitarbeiterrabatt gibt (bei meiner Frau waren es 30-35%) und man die Teile auch privat tragen kann, sehe ich keine Einschränkung.

Wenn ich bei REWE arbeite, muss ich auch deren T-Shirts tragen. Da fragt mich auch keiner ob ich das will und wenn die diese T-Shirts teuer produzieren lassen und die Mitarbeiter einen Teil selber bezahlen müssen, muss das dem Mitarbeiter auch recht sein. Zudem kann man die Teile privat nicht tragen!

Bei der Bank kann auch verlangt werden, dass die Kleidung einen bestimmten Standard entspricht. Da kann dir auch gesagt werden, dass ein Anzug von KIK wohl nicht passend ist.

Familiengerd  10.02.2017, 17:11
@Jack98765

Offensichtlich kannst oder willst du nicht verstehen und ignorierst wohl auch die Erläuterungen, die ich gegeben haben.

Ich wüsste ansonsten nicht, warum Du das Beispiel "Rewe" anführst, wenn ich gesagt habe, dass die Anordnung solcher Dienstkleidung erlaubt ist.

Und was die Bank betrifft: Die Vorschrift eines Anzugs ist selbstverständlich erlaubt; es gibt aber keinen Grund, der die Bank berechtigen könnte, einen Anzug von "KiK" zu verbieten - dem sieht man seine Herkunft auch nicht sofort an!

Der Arbeitgeber kann eine Kleiderordnung erlassen, welche Art von Kleidung anzuziehen ist - eine Anordnung über die Marke, das Label steht ihm nicht zu!!!

Jack98765  13.02.2017, 08:07
@Familiengerd

Nochmal, es verlangt keiner, dass hier teure Luxusmarken angezogen werden müssen, sondern jene der EIGENEN Marke. Es ist doch logisch, dass hier darauf geachtet wird, dass für die EIGENE Marke Werbung gemacht wird. Ich verstehe nicht warum du nicht verstehen willst, dass das für das Unternehmen wichtig ist, dass eben keine Konkurrenzprodukte angezogen werden, denn das heißt für den Kunden,  dass die eigenen Leute nicht vom eigenen Produkt überzeugt sind. Außerdem kosten die ganzen Fetzen, egal von welchem 08/15-Label ohnehin meist das selbe, womit auch kein finanzieller Schaden entsteht.

Um dein Beispiel von Porsche aufzunehmen. Natürlich verlangt das keiner bei Porsche aber man wird den Mitarbeitern den entsprechenden Rabatt geben, dass sie eben eher Fahrzeuge vom VW-Konzern fahren. Warst du schonmal bei einem KFZ-Hersteller? Wenn du dir den Mitarbeiterparkplatz ansiehst, wirst du Fahrzeuge finden die zu 99,9% vom jeweiligen Hersteller sind.

Familiengerd  13.02.2017, 12:37
@Jack98765

Sorry, das ist und bleibt falsch!

Der Arbeitgeber hat nicht das Recht, das Tragen einer bestimmten marke/eines bestimmten Labels zu verlangen!!

Da kannst Du so viel von "Werbung" und "keine teure Luxusmarke" reden und das Beispiel Deiner Frau anführen, wie Du willst!