Kind zuhause betreuen mit Hartz 4?
Hallo ihr Lieben!
Mein Mann hat eine Festanstellung ohne Frist bei einer bekannten Firma bekommen, leider nur in Teilzeit. Da ich bis auf Kindergeld und Betreuungsgeld kein Einkommen habe müssen wir aufstockend Hartz 4 beantragen. Ich möchte meinen Sohn bis zum 3. Lebensjahr zuhause betreuen und ihn dann erst in eine KITA geben. Allerdings habe ich jetzt die Befürchtung dass mich das Jobcenter zwingen könnte den Kleinen (17 Monate) früher in die KITA zu geben und mir einen Job zu suchen. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Danke für eure Antworten! :-)
Liebe Grüße
riku000
5 Antworten
Hallo,
es ist dein gutes Recht, deinen Sohn bis er 3 Jahre alt ist, zu Hause zu betreuen. Das befürworte ich auch sehr stark. Ich bin überhaupt kein Freund von Kinder weggeben, um der Arbeit willen. Kinder brauchen, bis sie 3 Jahre alt sind, eine Bezugsperson. Warum soll das eine fremde Frau oder eine Erzieherin werden, wenn es eine Mutter hat, die es liebt. Eine bessere Bezugsperson kann es nicht bekommen, warum ausgerechnet am Kind Abstriche machen?
Ich würde mich auch lieber anderweitig einschränken, um mein Kind selbst betreuen zu können. Es gibt jedoch sehr, sehr viele Fälle, in denen es besser ist, wenn Kinder frühzeitig in eine päd. Einrichtung kommen, bevor sie zu Hause nur vor der Glotze und vor elektronischen Spielsachen aufwachsen, keinen Kontakt zu anderen Kindern und keine Erziehung bekommen und nicht sprechen lernen.
Du müsstest in dem Job-Center gut argumentieren, damit du nicht arbeiten musst und zu Hause dein Kind erziehen kannst. Ich weiß aber nicht, ob das ausreicht.
Ich kenne Mütter, die trotz allem arbeiten mussten, ihre Chefs ihnen nicht rechtzeitig frei gaben, damit sie die Kinder pünktlich bei der Betreuung abholen konnten. So saßen wir oftmals mit diesen Kindern alleine da und mussten warten. Das kann es auch nicht sein, oder?
Gerne.
Dein Mann koennte sich fuer die Zeiten, an denen er nicht in seiner ersten Stelle arbeiten muss, einen oder zwei Nebenjobs suchen. Du koenntest dir (gleichzeitig) einen Job fuer die Zeit suchen, zu der jemand auf das Kind aufpassen kann. Ihr koenntet in eine kleinere Wohnung ziehen, Auto verkaufen, unnoetige Versicherungen kuendigen, beim Lidl kaufen anstatt im teuren Supermarkt, auch mal zwei Tage Weissbrot essen anstatt jeden Morgen zum Baecker zu gehen.
Ihr bekommt doch schon wahnsinnig viel Unterstuetzung, warum muss man dann nochmal dem Steuerzahler in die Taschen greifen? Wenn man einen bestimmten Standard haben will, dann muss man dafuer arbeiten gehen, ansonsten muss man sich anpassen, um mit dem auszukommen, was man hat.
Das mit dem Weissbrot ist zu viel des Guten! Sicherlich hast du in vielem Recht, aber ein gesundes Vollkornbrot kann man sich immer leisten. Ich würde statt dessen die Süßigkeiten, Zigaretten, Alkohol und andere Genussmittel weglassen. Bitte versteht mich nicht falsch, ich will jetzt bestimmt nicht sagen, dass Harzt IV-Empfänger rauchen und Alkohol trinken!
Mein Mann und ich trinken nicht, ich habe vor 2 Jahren aufgehört zu rauchen (als ich meinen Sohn erwartete), mein Mann raucht noch immer (ich versuche aber gerade ihn zum aufhören zu bewegen). Süßigkeiten kommen bei uns eh nicht in Frage, weil ich schon zu dick bin und gerade eine Ernährungsumstellung mache. Ich habe es auch nicht aufgefasst dass Hartzler trinken und rauchen wie ein Schlot. ;-)
Schaden kann es dem Kind sicherlich nichts und es hat nur positives
Wow... Ferndiagnose /-prognose, ohne auch nur das Geringste über dieses Kind und die lokalen Betreuungseinrichtungen zu wissen ? Alle Achtung.. lol
Ihr bekommt doch schon wahnsinnig viel Unterstuetzung
Als da wäre...? Was an dem Genannten ist denn deiner Meinung nach "wahnsinnig viel" ?
Wo hat sich Riku000 denn "über etwas beschwert" ? Sie hat lediglich nachgefragt (Gutefrage.net...), wie es mit den Regelungen bzgl. Jobaufnahme aussieht, wenn man ein Kleinkind daheim hat. Und da hat der Gesetzgeber vorgesehen: Solange das Kind nicht 3 Jahre alt und geregelt (fremd)betreut ist, muss einer der beiden Elternteile weder für den Arbeitsmarkt noch für Maßnahmen zur Verfügung stehen. "Unzumutbarkeit"... -> § 10 SGB II.
...und Fachliche Hinweise der Arbeitsagentur zu § 10 SGB II , ab Randziffer 10.13 : http://www.harald-thome.de/media/files/sgb-ii-hinweise/FH-10---21.05.2012.pdf
:)
Mein Mann arbeitet von 13 Uhr bis 1 Uhr nachts, geht gegen 4 Uhr ins Bett, steht dann um 11 Uhr wieder auf und geht um 1 Uhr wieder zur Arbeit! Wir kaufen grundsätzlich nur bei Penny oder Lidl, haben weder Auto noch Führerschein und es gibt morgens Schwarzbrot bei uns! Ich habe niemanden, der auf meinen Sohn aufpassen könnte, wohnen in einer 2-Zimmer-Wohnung! Ich weiss nicht wo wir NOCH sparen könnten! Und das wichtigste: Mein Mann zahlt doch auch Steuern! Nicht wirklich hilfreich, danke... ich wollte wissen ob ich für meinen Sohn da sein kann wie es sein sollte!
Mein Mann arbeitet von 13 Uhr bis 1 Uhr nachts, geht gegen 4 Uhr ins Bett, steht dann um 11 Uhr wieder auf und geht um 1 Uhr wieder zur Arbeit!
Er wird ja sicherlich irgendwann in der Woche frei haben. Da koennte man beispielsweise noch etwas einschieben. Ist alles eine Frage des Wollens. Da muss man dann eben abwaegen, ob man seinem Kind etwas bieten koennen moechte, oder nicht. Und ja, ich weiss wie das ist, wenn man auf seine seltenen freien Tage verzichtet, da ich das genauso mache. Nicht unbedingt, weil ich ein Kind versorgen muss, sondern weil ich fuer ein etwas groesseres Projekt Geld sparen moechte.
Was spricht denn dagegen, dein Kind schon eher in eine Betreuung zu schicken, damit du ein bisschen nebenher arbeiten kannst? Ich denke doch nichts, ausser dass du ihn nicht abgeben willst, oder? Schaden kann es dem Kind sicherlich nichts und es hat nur positives: ihr habt mehr Geld, koennt fuer das Kind vielleicht etwas zuruecklegen, du bist nicht zu lange aus dem Job raus und hast es spaeter einfacher wieder etwas vernuenftiges zu finden.
Sicherlich ist mein Eingangskommentar nicht unbedingt nett zu lesen, aber ich kann nicht verstehen, wie man sich ueber etwas beschweren kann, aber dann nicht bereit ist, etwas dagegen zu unternehmen und meint, dass andere Leute das schon uebernehmen.
Du hast, wie ich es heraus gelesen habe, kein Kind, oder? Sonst wüsstest du vielleicht dass es das beste für ein Kind ist wenn sich seine Familie um es kümmert, bis es selbstständig genug ist und reif. Wir haben uns sehnlichst ein Kind gewünscht, dass es jetzt finanziell so eng wird war nicht vorraus zu sehen. Warum soll ich mein Kind abschieben, wo ich doch so lange darauf gehofft habe es zu bekommen? Es geht ja auch nur um die Zeit bis er 3 ist! Die meisten KITAS in unserer Nähe nehmen die Kinder auch erst ab dann bei sich auf, und der einzige der das nicht macht ist katholisch und somit nichts für uns... Mein Mann hat sonntags frei und einen anderen Tag in der Woche, den er meist erst 2 Tage vorher erfährt. Wenn du einen Arbeitgeber kennst, der sich auf so etwas einlässt, verrat ihn mir doch bitte?
Hmm also zu mir hat das Jobcenter gesagt (ein sehr netter Mann) ich solle die ersten drei jahre lieber zuhause bleiben, wäre besser fürs Kind und auch für mich. Ich hab ihm zwar gesagt, dass ich danach sehr gerne arbeiten wollen würde als Teilzeit. Aber er riet davon ab. Hartz 4 ist so eine Frage ob es geht. Kommt eben darauf an wie viel dein Mann verdient
Ah, dann hoffe ich dass ich so jemanden auch bekomme! Danke! :-)
Allerdings habe ich jetzt die Befürchtung dass mich das Jobcenter zwingen könnte den Kleinen (17 Monate) früher in die KITA zu geben und mir einen Job zu suchen.
Das Jobcenter kann dich zu gar nichts zwingen. (Siehe auch hier, Punkt "Kinderbetreuung - Kind unter 3 Jahre": http://hartz.info/index.php?topic=4908.0 ) Worauf sie teilweise versuchen mündlich "hinzuwirken".. das ist wieder eine andere Geschichte. Aber wer seine Rechte kennt, sollte mit dem Hinwirken über die Psycho-Schiene gelassen umgehen können. Im Moment könnten sie ggf. lediglich Sachen anbieten ..... aber zu nichts zwingen.
Oben schreibst du, er arbeitet in Teilzeit, und unten schreibst du, er arbeitet von 13 bis 1 Uhr.... ? Was denn nun?
Er hat bis vor kurzem dort Vollzeit als Aushilfe gearbeitet und dann die Festanstellung in Teilzeit bekommen. Die Firma hat ein Zeitkonto, auf dem sich bis zu 30 Überstunden befinden dürfen, alles darüber muss ausbezahlt werden. Da sich die Firma aber so etwas nicht gefallen lässt wird er für ein paar Tage nach Hause geschickt, um die Überstunden wieder abzubauen. Wir wissen selbst noch nicht genau, wie es laufen wird, aber die Berichte der Kollegen sind deutlich und allesamt die selben. Die Tage sind unregelmäßig und spontan, heisst da kann ich mir auch keinen Job suchen...
Genau so sehe ich das auch! Ich habe auch nicht das Gefühl dass er bereits reif genug für eine solche Einrichtung ist, da er ja kaum 2 Stunden ohne mich auskommt. Ich besuche mit ihm wöchentlich die Krabbelgruppe und der Fernseher läuft nie. Ich hoffe ich schaffe es dahingehend zu argumentieren, dass ich ihn weiterhin zuhause betreuen kann. Danke für die tolle Antwort!!