Kann man mit Lese- Rechtschreibschwäche Jura studieren?
Also abgesehen von dem anderen lernstress, würde man Chancen haben mitzukommen und gute Examina zu schreiben oder ist es unmöglich? Und was ist mit dem Berufsleben?
5 Antworten
Das wird schon sehr schwer. Das Examen kann man ggf. noch mit hohem Aufwand und Offenheit ggü. der Uni (die meisten Landeshochschulgesetzte sehen Nachteilsausgleich für Studierende mit Lese-, Rechtschreibschwäche vor) schaffen. In der späteren Berufswelt wird es dann aber ungleich schwieriger. Gutachten schreiben, Schriftsätze verfassen, Schriftverkehr mit Anwälten, Mandanten und dem Gericht wird natürlich ziemlich erschwert. Nichtsdestotrotz solltest du dich nicht von deinem Weg abbringen lassen. Wenn es dein Wunsch ist Jura zu studieren, dann kannst du das mit dem entsprechenden Einsatz und Willen auch schaffen.
Das ist schon sehr, sehr schwer, weil das Jurastudium ein reines Lese- und Schreibstudium ist und zudem eine eigene Fachsprache mit vielen Fremdworten zu lernen ist. Die Schwäche müsstest Du zudem aktiv bekämpfen, da es in Klausuren (handschriftlich) und Hausarbeiten bzw. den späteren Aufgaben im Referendariat (maschinenschriftlich) für zuviele Schreibfehler Punktabzüge gibt. Auch spätere Arbeitgeber sehen zuviele Fehler gar nicht gern, auch wenn natürlich längst nicht alle Juristen fehlerfrei schreiben.
Lerne zuerst Rechtsanwaltsfachangestellter http://www.ausbildung.de/berufe/rechtsanwaltsfachangestellte/#ueberblick Und wenn du das geschaft hast, kannst du es mit einem Jura Studium versuchen.
Meiner Meinung nach nicht; die meisten Texte sind auch ohne Leseschwäche teils sehr schwer zu verstehen und müssen auch so oft 2-3 mal gelesen werden um wirklich den ganzen Sinn zu erfassen. Und bei der sehr knapp bemessenen Zeit für viele Klausuren könnte ich mir das Studium mit Lese- und Rechtschreibschwäche wirklich nicht vorstellen.
Ich meinte das nicht so, ich weis das es nicht wie in der Schule ist, aber wenn ich die Thematik verstehe und gut klar komme. Und das einzige Problem eben das schreiben ist hätte ich trotzdem keine Chance?
Inhaltlich? Du kannst dir ein Studium nicht wie die Schule vorstellen. Du hast hauptsächlich Vorlesungen, die einfach nur zum Zuhören da sind. Es gibt keine Punkte für Mitarbeit oder Fleiß im "Unterricht". Es zählt fast immer ausschließlich die Endklausur und da kommt es hauptsächlich auf die richtige Formulierung und Genauigkeit an. Da muss nur ein Wort nicht stimmen und die ganze Nummer ist verhauen.. Nein, nur weil etwas halt inhaltlich stimmt, kann es trotzdem nicht genügend sein.
Also wenn ich inhaltlich gute Leistung erbringe geht es dann auch nicht?
Du solltest hier im Board nicht fragen, sondern ein Therapiezentrum für LRS aufsuchen.
Albert Einstein hatte die Dyslexia und zu der Lese- und Rechtschreibschwäche auch noch eine Rechenschwäche, trotzdem ist er einer der ganz großen Wissenschaftler geworden.
Du kannst hier also nur blödsinnige Antworten erwarten. Gehe also in so ein Zentrum und lasse dich zunächst diagnostizieren, damit du selbst deine Stärken und Schwächen abschätzen kannst.
Hier ein Beitrag aus dem Forum Uni+Bildung, den ich als lesenswert fand:
Ich kann absolut nich nachvollziehen wie man solche Aussagen tätigen kann! Ich bin Legsathenikerin und habe erfolgreich und gut mein erstes juristisches Staatsexamen bestanden und bin nun im juristischen Vorbereitungsdienst! Warum also hätte ich nicht studieren sollen? Ich habe mein Abitur ohen Nachteilsausgleich geschafft und auch mein Studium! Ich war immer im stande die negativen Bewertungen durch die Rechtschreibung mit meinenen Inhaltlichen Leistungen ausgleichen zu können. Lediglich in den Examensklausuren hatte ich 30 min. länger Zeit als die anderen. Die 30 min. ändern aber nichts an meiner Rechtschreibung in den Klausuren, denn finden tue ich nach fünf Stunden Klausur keine fehler mehr! Ich habe das nur geschafft weil man mir immer wieder Mut gemacht hat und ich mich von solchen Aussagen wie sie hier teilweise getätigt werden nicht habe unterkriegen lassen! Im übrigen hat Legasthenie nichts mit Lehrmethoden zutun, es ist eine angeboren Behinderung. Und Rechtschreibfehler finden sich übrigens auch in Urteilen und Schriftsätzen von erfahrenen und hervoragenden Richtern und Anwälten! Vielleicht sollten wir uns mehr sorgen um die Einstellung mancher Bürger machen als über meine Rechtschreibung!!
Offensichtlich steht die Autorin auch zu ihren grammatikalischen Fehlern, denn mit jedem Rechtschreibprogramm wären sie vermeidbar gewesen. Übrigens, der VW Boss Ferdinand Piech ist ein bekennender Legastheniker, sein Lebenswerk kann sich sehen lassen.