Kann man das Gesundheitsamt zu einem Kollegen schicken der seine Wohnung verkommen lässt?
Guten Tag, Ich habe einen Kollegen der Computersüchtig ist. Er besitzt eine Wohnung mit Hund und es ist alles voll Müll und verschimmelten Tellern mit Essensresten. Im Flur stapeln sich die Pfandflaschen und der Müll. Der Hund riecht extrem nach Urin und uriniert überall auf das Laminat. Ihn selbst stört das scheinbar nicht. Wenn man ihn auf seine räudigkeit Aufmerksam macht lenkt er vom Thema ab oder zieht es ins lächerliche das es nicht so schlimm sei. Es stinkt in der Wohnung extrem nach Hund, Urin und Abgestandenem Essen. Fruchtfliegen machen sich überall in der Wohnung breit. Man muss als außenstehender schon überlegen wo man sich hinsetzt. Der Hund hat schon mehrere male auf das Sofa uriniert. Er lässt es einfach nur eintrocknen. Die Toilette ist seit dem Einzug vor 3 Jahren nicht einmal sauber gemacht worden. Besagter Kollege läuft auch gerne Barfuß durch die Wohnung - Andere würden nicht mal ihre Schuhe ausziehen wollen. Aschenbecher werden einfach unter das Sofa gekippt. Alle Gefäße die sich in der Wohnung befinden werden als Aschenbecher missbraucht. Die Zigarettenstummel werden einfach in die Teller mit Essensresten ausgedrückt. Kann man dort irgend eine Behörde drauf aufmerksam machen das dieser Hund in der Wohnung verkommt? Oder Allgemein er aufgefordert wird seine Wohnung auf fordermann zu bringen? Danke schonmal für die Antworten :)
10 Antworten
Ich an deiner Stelle würde ein letztes Mal sehr eindrücklich mit ihm selbst reden und ihm die möglichen Folgen und Konsequenzen aufzeigen - er hat schließlich auch Verantwortung für ein weiteres Lebewesen (seinen Hund) übernommen...
Wenn er nicht reagiert, würde ich zunächst das Veterinäramt informieren - der Hund wird dann (sollte dein Kollege die von dort gestellten Auflagen nicht erfüllen) abgeholt und erstmal ins Tierheim oder in eine Pflegestelle gebracht...
Vielleicht wäre bereits das der entscheidende Link und der Kick, den er braucht, um sein Leben wieder in den Griff zu kriegen - und den Hund zurück...
Versuch aber erstmal herauszuspüren, wo seine eigentlichen seelischen Probleme liegen - jede "Sucht" hat irgendwo ihren Ursprung...
Für ihn wäre dies sicher hilfreicher und auch würdiger, als von wildfremden Leuten und Ämtern heimgesucht zu werden...
Sollten die Probleme jedoch tiefer sitzen, wird er um psychologische bzw. therapeutische Hilfe wohl nicht herumkommen - ich hoffe für ihn, den Hund und auch dich, dass er das dann einsieht...
Ich finde schön und anerkennenswert, dass du hinschaust - Respekt...!:)
Auch wenn die Antwort Dich nicht befriedigen wird, aber NIEMANDEN geht es etwas an, wie Dein Freund wohnt und lebt, selbst wenn er bis zum Hals in der Sch... stecken würde. Da wird Hilfe auch sehr schwierig sein, denn dazu muß man es selbst wollen, und die meisten sind da sehr uneinsichtig.
Anfangen solltest Du aber zuerst mal mit dem Hund, denn der kann sich nicht selbst helfen. Dazu nutzt ein Anruf beim Tierschutz sehr wenig, denn die Leute haben keinerlei Rechte und dürfen sich nur immer um den Mist kümmern, den andere Menschen gebaut haben. Zuständig ist allein die Veterinärbehörde, die ihren Sitz entweder beim Rathaus oder dem zuständigen Landkreis hat, je nachdem, wo Du wohnst. Da man sich dort aber auch um die Kontrolle von Gaststättten und Supermärkten kümmert, kommt Tierschutz an letzter Stelle und Du solltest in jedem Fall dranbleiben, bis Du weißt, daß eine Kontrolle durchgeführt wurde.
Alternativ könntest Du mit dem Vermieter sprechen, denn es ist ja dessen Eigentum, das ruiniert wird.
Was die Situation des Hundes betrifft, so solltest/kannst du das Veterinäramt der Stadt benachrichtigen und die Situation schildern.
Zunächst werden Auflagen erteilt - dazu gehört erstmal, die Wohnung zu entmüllen und dem Hund ein sauberes Umfeld zu bieten... (Veterinäramt = primär Wohl des Hundes)...
Nach der anberaumten Zeit steht es dem Veterinäramt frei bzw. ist es befugt, bei Nichterfüllung dieser Auflagen den Hund auf unbestimmte Zeit oder ggfs. für immer zu entziehen !
Das Problem, welches du beschreibst, geht dir und jedem anderen zivilisierten Normalbürger gegen den Strich. Doch ist es jedem frei gestellt, in einer Hundehütte zu leben. Der Hund fühlt sich dabei am wohlsten, er wird nicht vernachlässigt oder geschlagen. Mit Tierschutz kann man dagegen überhaupt nichts unternehmen. Das Gesundheitsamt hat nur dann einen Grund zum Einschreiten, wenn Außenstehende belästigt werden und deren Gesundheit gefährdet ist (z. B. Ungeziefer, Wanzen, Flöhe, Ratten). Solange dies auf die eigenen 4 Wände beschränkt bleibt, ist dies ausschließlich Privatsache des Wohnungsinhabers.
Diese Auskunft wird dich wohl nicht befriedigen, mich selbst würde ein solcher Fall ebenfalls schockieren und ärgern, doch solange keine Straftat vorliegt, hat keine Behörde das Recht einzuschreiten.
Da muss man den Amtsveternär anrufen oder eine Mail schreiben, der zuständige sollte leicht übers Internet rauszufinden sein, oder Rathaus. Wenn die Wohnung so schlimm ausschaut, wird der ATA das Gesundheitsamt automatisch informieren.
Die Anzeige beim ATA bleibt, ob man will oder nicht, anonym. Der Kollege erfährt nicht weshalb der ATA bei ihm ist.
Werden die dann bei ihm vorbeigucken und ihm evtl den Hund entziehen ?