Kann ich Abwasserkanal unter Bodenplatte verlegen?
Hallo!
Hier mal ne Frage an die Bauexperten: ich bewohne ein altes Haus (Bj. 1951) und wollte den Kellerablauf erneuern. An diesen angeschlossen ist eine Waschmaschine (DN50), Waschbecken (DN50) und Regenwasserablauf vom Bodenablauf (DN75) draußen, da ich ein Gefälle vom Garten Richtung Kellertreppe habe. Der Boden besteht aus ca. 7-8 cm Beton ohne Armierung und der bestehende Kanal ist aus Klinkersteinen gemauert.(ca. 6cm breit ). Darunter ist Kies und Lehm. Jedoch zieht Feuchtigkeit aus dem Kanal raus sodaß ich nasse Wände habe. Klar, dass das auch vom Lehmboden kommen kann, aber der bestehende kleine Kanal ist Stellenweise defekt, sodaß auch schon die Bodenplatte stellenweise "unterstpült" ist. Also wollte ich diesen erneuern. Nun meine Frage: zum Einen: Wieviel Durchmesser sollte so ein Abfluss haben? reichen DN 75 Rohre aus? Die zweite Frage: Kann ich auch das Hauptabwasserrohr, das draussen um das Haus herum zum Kanal geleitet wird da mit anschliessen? Das ist nämlich auch über 60 Jahre alt und wird nicht ewig halten. Mir ist natürlich klar, dass in dem Fall 75 mm nicht ausreichen. Mich interessiert nur, ob es Gründe gibt, das dicke Fallrohr nicht im Boden vom Keller verschwinden zu lassen ? Muss das unbedingt draußen verlaufen? Es würde sich eben anbieten, da ich eh schon den ganzen Keller "aufreissen" muss, auch dieses Rohr gleich mit zu erneuern. Es wäre nur geringfügiger Mehraufwand. Gibt es noch Dinge die ich hierbei beachten sollte ? Auf dem beigefügten Bild sieht man oben rechts das große Fallrohr, an dem Badezimmer und Küche angeschlossen sind. Aussen vor der Kellertür befindet sich der Aussenablauf, welcher unter der Tür in den ( momentan nicht eingebauten) Kellerablauf mündet. von der Seite kommt dann noch der Waschbecken und Waschmaschinenablauf.
Und: zu den Rückstauklappen noch ne Frage: Heisst Rückstauklappe automatisch auch "Geruchsverschluss" ? Bei den Kellerabläufen gibt's nämlich Abläufe bei denen steht "mit Rückstauklappe" und es gibt welche wo steht "mit Geruchsverschluss". Gibt's da nen Unterschied oder ist das dasselbe ?
Da ich schon viele Stunden im Internet recherchiert habe, hoffe ich, hier kann mir jemand einen Tip geben.
Vielen Dank schonmal im Voraus
3 Antworten
Ein paar wichtige Punkte vorab:
- Grundleitungen sind mitmind. DN 110 auszuführen (sicherlich gibt es ausnahmen, die wurden hier jedoch nur verwirren.)
- In den Meisten Komunen sind trotz Mischwasserkanalisation das Regen- und Schmutzwasser bis kurz vor der Grundstücksgrenze getrennt zu führen.
- Das Füllmaterial um Grundleitungen (ob im Außenbereich oder unter der Bodenplatte) ist fachgerecht zu verdichten. Das wird mit dem schmalen Schlitz nichts.
So, Grundlegend spricht nichts gegen die Verlegung von Abwasserrohren unterhalb der Bodenplatte. Wichtig hierbei ist die Beachtung der Rückstauebene. Eine Rückstauklappe ist kein effektiver Schutz gegen rückstauendes Wasser, wenn diese nicht vor dem Schadensfall Händisch verschlossen wurden. Sollte dennoch eine Rückstauklappe notwendig werden, so ist eine mit zwei Kammern zu verwenden. Ebenso muss diese eine Möglichkeit zur Dichtheitsprobe aufweisen (welche regelmäßig durchgeführt werden muss). Ansonsten kann man auch gleich auf eine Gebäudeversicherung verzichten. Sollte nur der Keller unterhalb der Rückstauebene liegen, so empfiehlt sich immer eine Hebeanlage.
Eine Rückschlagklappe ist kein Geruchsverschluss. Die Rückschlagklappe soll vor zurückstauendem Wasser schützen und bietet nur geringfügig schutz vor Gerüchen. Der Geruchsverschluss stellt eine Geruchssperre dar.
Die Maßnahme kann nur eine Sanierung sein, aber das ist Dir sicher bewussst.
Technisch ist es möglich die Hauptleitung unter die Bodenplatte zu legen. Es muss 1. ausreichend Gefälle vorhanden sein. Die Dimension hängt von der zu erwartenden Wassermenge ab, das sollte der Instalateur ermitteln können. Die Leitung muss auch im weiteren Verlauf ausreichend groß sein und es muss natürlich in den selben Mischwasserkanal einmünden. Letztlich muss also die gesamte Entwässerung des Gebäudes überprüft werden.
Was noch hinzu kommt: Alle Anschlusspunkte unterhalb der Rückstauebene (normalerweise das Straßenniveau) sind gegen Rückstau zu sichern. Heute erledigt das vermutlich der Bodenablauf draußen: Bei Rückstau kommt es dort raus, bevor es bei der Waschmaschine etc. rausläuft. Wenn das ganze Dach daran hängt funktioniert das nicht mehr. Daher ist auch hier etwas Überlegung reinzustecken!
Zum Thema Rückstau bietet die Fa. Kessel Infos und Produkte (Googel !). Ein Geruchsverschluss ist was völlig anderes wie ein Rückstauverschluss! Der Bodenablauf sollte beides haben.
Es gibt
So nach deiner Schilderung bekommt man ein Bild von der Situation, aber einen guten Rat - der auch Langlebigkeit deiner Maßnahmen garantiert - kann so nicht gegeben werden. Wende Dich an ein Sanitärunternehmen die auch für Hausentwässerung und Sanitärentsorgung zuständig sind. Dann schreibst Du das Hauptabwasserrohr, dass um das Haus herumgeleitet wird - ist das nicht ein Dränagerohr? Also, Fachmann vor Ort alles begutachten lassen.