Ist jemand, der promoviert und einen Doktor-Titel hat intelligenter als jemand mit Master oder Bachelor?

8 Antworten

Immer diese unsinnigen Intelligenz-Fragen ;-)

Und was denn nun: "Intelligenter" oder "besser"?
Das muss nicht dasselbe bedeuten.
Ein engagierter Anwalt ohne Doktortitel kann für den einen Klienten möglicherweise besser sein, als ein weniger engagierter Anwalt mit Doktortitel.
Oder umgekehrt.

Wie auch immer - die Frage macht keinen Sinn und es gibt keine sinnvolle allgemeingültige Antwort!

MonsieurInconnu 
Beitragsersteller
 05.01.2020, 01:28

Erstens: Sowohl intelligenter als auch besser ist gemeint. Zweitens: Es hat dich (hoffentlich!) keiner gezwungen auf meine Frage zu reagieren. Wenn dir meine Frage nicht gefällt, dann hättest du nicht darauf antworten müssen... Wenn du der Meinung bist, dass die Frage dumm war und du deswegen wertvolle Zeit und Gehirnzellen eingebüsst hast, so erkläre ich dir, dass ich aus den vorangegangenen Gründen dir keinen Schadenersatz zahlen muss.

Zum ersten Teil der Frage:

Es promovieren in der Regel diejenigen mit einem guten Master-Abschluss. Mit einem schlechten Abschluss wird man es schwer haben einen Betreuer zu finden oder sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber so generell kann man davon ausgehen, dass jemand der promoviert auch seinen Master (bzw. früher andere Abschlüsse wie Diplom) überdurchschnittlich gut abgelegt hat.

Nun ist bereits dabei nicht nur Intelligenz wichtig, sondern Fleiß und der Wille über die Basisanforderungen im Studium hinauszugehen. Natürlich kommt man (je nach Fachrichtung vielleicht in unterschiedlicher Weise) nicht weit, wenn man nicht einigermaßen in der Lage ist das Niveau mitzuhalten, aber viele Herausforderungen im Studium lassen sich nicht durch Intelligenz lösen, sondern durch ein paar Stunden mehr in der Bibliothek, dem Labor oder vor dem PC.

Die Promotion selber ist ebenfalls in mancher Hinsicht mehr der Wille sich einer selbstständigen Art des Arbeitens auszusetzen und ein Thema über drei Jahre und mehr durchzuziehen. Wie man das macht sollte man im Studium gelernt haben, es kommt darauf an, wie man dann mit Herausforderungen umgeht und sich methodisch seinem Thema widmet (auch hier gibt es nach Fachrichtung unterschiedliche Anforderungen). Meiner Ansicht nach ist jeder der einen überdurchschnittlichen Master gemacht hat von der Intelligenz her befähigt auch zu promovieren, aber nicht jeder will das. Muss ja auch nicht, nicht jedem liegt das akademische Umfeld und die universitäre Arbeitsweise.

Zweiter Teil der Frage:

Ein Doktortitel sagt aus, dass jemand mit Fleiß und Engagement ein Thema über lange Zeit bearbeitet hat und sich die dazu notwendigen akademischen und inhaltlichen Fähigkeiten angeeignet hat. Das sagt nun nichts darüber aus, ob er/sie ein guter Rechtsanwalt (oder irgendein anderen Beruf) ist, der akadmische Grad und die praktische Arbeit haben wenig miteinander zu tun. Die Person hätte zB. auch Arbeitserfahung sammeln können anstatt zu promovieren. Selbst ein Vergleich der Abschlussnoten des Masters bringt nur bedingt viel, auch sie bewerten den Erfolg im Studium und nicht zwingend die Fähigkeiten für die bestimmte Arbeitsstelle. Man kann vielleicht vorsichtig ein bisschen rückschließen wieviel Mühe sich jemand gegeben hat. Selbst wenn man von einem Doktortitel auf höhere Intelligenz als Masterabsolventen schließen könnte (was nicht der Fall ist), dann heißt das immer noch nicht zwangsläufig, dass das nun ein guter Rechtsanwalt ist.

Ist jemand, der promoviert und einen Doktor-Titel hat intelligenter als jemand mit Master oder Bachelor?

Jemand mit einem Doktorgrad hat unter Beweis gestellt, dass er sich über einen langen Zeitraum intensiv in ein Spezialgebiet einarbeiten und dieses strukturiert darstellen kann.

Ist ein Anwalt mit Doktor-Titel besser als einer ohne?

Ob das nun einen praktischen Nutzen hat, kommt ganz auf das Arbeitsfeld an. Als Jurist dürfte das für diejenigen von Nutzen sein, die auch in ihrer Arbeit entsprechende Fähigkeiten vorweisen müssen.

Es gibt eine erhebliche Anzahl von Anwälten, die problemlos promovieren können, aber drauf verzichten.

Ist ein Anwalt mit Doktor-Titel besser als einer ohne?

Nein, nicht unbedingt. Einer mit Doktor-Titel hat nur bewiesen, dass er wissenschaftlich arbeiten kann. Das muss ihn aber nicht zu einem guten Anwalt machen.

Das korreliert statistisch. Aber es lässt sich natürlich keine Rückführung auf den Einzelfall schließen.