Ist der Verdienst wichtig bei der Wohnungssuche?

9 Antworten

Es gilt die Faustregel:  Warmmiete einschließlich allen Kosten für das Wohnen sollte 1/3 des Nettoeinkommens nicht überschreiten.

Suche Dir also eine Wohnung, die Du Dir leisten kannst. Für den Vermieter ist eines von höchster Wichtigkeit und das ist, dass er seine Miete pünktlich und zuverlässig bekommt. Deshalb achtet der Vermieter sehr auf die Solvenz des Mieters und deshalb prüft der kluge Vermieter, ob sich der Mieter vernünftig verhält im Sinne von "wirtschaften können". Ich würde mir an Deiner Stelle deshalb eine Wohnung suchen, die einschließlich aller Nebenkosten max. 500 €/M kostet, dann ist es aber auch schon sehr grenzwertig. Zur Not würde ich überlegen die Stadt zu wechseln.

Ist der Verdienst wichtig bei der Wohnungssuche?

Ja, viele Vermieter verklangen einen Nachweis.

Hat man als Geringverdiener ( 1300€ - 1500€ ) überhaupt eine Chance auf eine Wohnung?

Ja,  es gibt ja auch geförderten Wohnraum.

Schaut der Vermieter sehr darauf?

In der Regel schon

Wie ist es in der heutigen Zeit so? Wird man mit dem oben genannten Betrag sofort abgewiesen oder nicht?

Das kommt darauf an wie hoch die Miete ist.

Sobald sich einer mir in den Weg stellt, der 2000€ Netto verdient, bin ich doch sofort draußen oder?

Das Gesamtpaket muss stimmen; es gibt viele Faktoren.

Klar will der Vermieter seine Miete jeden Monat haben, aber grundsätzlich kann man auch mit 1300€ seine 700€ Miete bezahlen. Wo wäre also das Problem?

Wenn Du arbeitslos wirst, ist Dein ALG auch entsprechend geringer.

Faustregel:

Die Miete sollte nicht mehr als 1/3 vom Einkommen betragen.

chvoyage  29.12.2015, 09:14

perfekte Antwort, so kann ich mein Punktekonto nicht erhöhen.

Pauschal kann man das sicher nicht beantworten, jeder Vermieter tickt anders.

Wenn jemand einen sicheren Job hat und die Mietkosten in angemessenem Verhältnis zum Einkommen stehen, wird kein Vermieter einfach so jemanden ablehnen.

Wenn ich Vermieter wäre, würde z.B. ein zu hohes Einkommen eines Mietinteressenten mich abschrecken. Z.B. wenn ein Anwalt mit >3000€ Netto eine kleine 2-Zimmer-Wohnung für 500€ warm mieten möchte, würde ich denken, dass der da sicher nicht lange bleiben wird.

Natürlich kannst Du hinkommen und wenn tatsächlich 300 € pro Monat übrig bleiben, ist es auch kein Problem, wenn mal was dazwischen kommt.

Ich nehme an, am Einkommen kann man im Lauf der Zeit noch was verbessern. Eine Wohnung für 700 € in einer teuren Gegend zu bezahlen und dafür auf ein Auto verzichten zu können, das immerhin auch für ca. 300 € pro Monat steht, ist schon ok.

Worauf Du keinesfalls verzichten kannst, ist im übrigen die Haftpflichtversicherung. Die meisten Vermieter achten darauf, ob eine private Haftpflichtversicherung vorhanden ist. Auch sonst, gerade wenn man einkommensmäßig nicht so gut ausgestattet ist, tut es arg weh, wenn man für Schäden, auch für kleine, immer selbst aufkommen muss. Auch wenn man sich sicher ist, dass man nie was kaputt machen wird, sehen es andere vielleicht mal anders und da muss z. B. die Versicherung auch unberechtigte Ansprüche abwehren. Im übrigen kann man sich ohne eine solche Versicherung sehr schnell ruinieren, wenn man z. B. für einen Verkehrsunfall verantwortlich gemacht wird, bei dem Menschen verletzt werden oder hohe Sachschäden entstehen. Und schließlich ist es nur fair seinen Mitmenschen gegenüber und vermeidet Zoff, wenn man im Fall des Falles, der hoffentlich nie eintritt, aber leicht eintreten kann, Schäden, die man versehentlich einem anderen zugefügt hat, auch wieder ausgleichen kann. Diese Versicherung ist neben der Krankenversicherung die einzige, auf die man nicht verzichten sollte. (Bin kein Versicherungsverkäufer.)

Rücklage für die Rente? Schön wäre es, aber wenn Du im Lauf Deines Lebens Dein Einkommensniveau nicht deutlich steigern kannst, wirst Du im Alter mit der Rente deutlich unter dem Existenzminimum liegen und aufgestockt. Hast Du dann noch private Vorsorge betrieben, wird diese erst einmal auf die Rente draufgesetzt und was dann noch fehlt wird, aufgestockt. Somit wäre es in Deiner Situation gar nicht vorteilhaft, für die Rente was zurück zu legen oder anzusparen.

Aus Sicht eines Vermieters: Wenn Du ordentliche Unterlagen hast mit nach Möglichkeit längerer Betriebszugehörigkeit bei einem Arbeitgeber und zeigst dass Du über Deine Situation gut Bescheid weißt, Deine Schufa in Ordnung ist und auch eine Haftpflichtversicherung vorlegen kannst, hast Du Chancen auf dem Mietmarkt.

Der Vermieter ist natürlich daran interessiert zu wissen, ob eine gute Chance besteht, dass sein Mieter auch die fällige Miete IMMER pünktlich zahlen kann.

Dabei ist dein Monatsgehalt EIN KRITERIUM. Das heißt aber noch lange nicht, dass jemand der 2.000 € verdient, ein besserer Mieter und Zahler ist.