Innensteckdose draussen am Balkon?

4 Antworten

Es müßte IP44 draufstehen, ansonsten ist das bei Nässe lebensgefährlich

Die DIN VDE 0100-737 (VDE 0100 Teil 737):2002-01 fordert:

....In ungeschützten Anlagen im Freien müssen Betriebsmittel mindestens sprühwassergeschützt sein (Schutzart IPX3 nach DIN EN 60529 (VDE 0470 Teil 1))....

Normende

In der VDE 0470 Teil 1 werden die Schutzarten aufgeführt/ definiert.

Schutzart IPX3 wird dort wie folgt definiert:

.....Wasser, das in einem Winkel bis zu 60° beiderseits der Senkrechten gesprüht wird, darf keine schädlichen Wirkungen haben.....

Normende

Die gängigen Schalterhersteller produzieren jedoch keine Steckdosen in IPX3, daher müsste die nächsthöhere Schutzart gewählt werden, in diesem Falle IP44.

Da DIN VDE-Normen Gesetzescharakter haben, sollte der Vermieter, bzw. der für die Elektroanlage verantwortliche Elektromeister, sich daran halten. Du kannst ihn aufforden den Mangel zu beseitigen.

Ein vorhandener FI-Schutzschalter (RCD) entbindet ihn nicht eine wassergeschützte Steckdose zu verbauen.

Silberfan  16.04.2018, 11:01

Nicht hilfreich für den Fragesteller , dient nur zur Verwirrung anstelle Klarheit zu sorgen

ProfDrDrStrom  16.04.2018, 11:10
@Silberfan

Nicht konstruktiver Kommentar, mehr eine billige Retourkutsche für meine berechtigte Kritik.

electrician  16.04.2018, 12:28
@ProfDrDrStrom

"billig" und "Retourkutsche" - das war auch mein erster Gedanke.

Gut gesehen!

Das ist ein gefährlicher Mangel, der vom Vermieter dringend behoben werden sollte, da dieser für den Zustand der Elektroinstallation verantwortlich ist. Ist jedoch seltsam, dass es in einem Neubau ist, wo du scheinbar der erste Mieter ist. Demnach haben die Elektriker das so installiert und das ist irgendwie durchgegangen.

Vermutlich kann der Vermieter noch die Gewährleistung in Anspruch nehmen. Daher unbedingt informieren.

Es kann sich jedoch um einen (seltenen, weil aufwändiger und macht keiner bei Balkonsteckdosen) Fall handeln, wo die Steckdosen in einem weiteren Gehäuse eingebaut sind oder in eine zusätzliche Verkleidung verbaut sind, so dass die Steckdosen selbst u.U. keinen eigenen Schutz gegen Spritzwasser benötigen.

Mache daher mal ein Foto davon (bisschen weiter weg, so dass man auch sieht, wie und wo genau sie verbaut sind).

CielLuca 
Beitragsersteller
 17.04.2018, 10:02

Danke für die Antwort. Ich habe soeben eine kurze Aufnahme davon hochgeladen.

Franky12345678  17.04.2018, 13:37
@CielLuca

100% unzulässig und lebensgefährlich!!

Dort ist eine IP44-Dose mit Klappdeckel angesagt.

Das obere ist vermutlich ein Leuchtenanschluss. Auch dieser muss vor Nässe geschützt werden.

Bitte keinesfalls nutzen. Am besten den Stromkreis über die Sicherung abschalten und Vermieter darauf hinweisen und Mängelbeseitigung verlangen.

Ist so was eigentlich erlaubt oder kann ich den Vermieter auffordern neue Aussensteckdosen zu installieren?

Außenverbindungen (Elektro) die genutzt werden sollten IMMER mit einer Klappe versehen sein. Auch wenn es nicht Regnet muss die Installation wenigsten die Kriterien einer Feuchtrauminstallation haben ( Mindestens Anforderung IP 44) . Dazu gehören auch Wasserdichte Steckdosen aber auch Schalter. Vor Mietbeginn sollte man den Hauseigentümer darauf hinweisen das er dies abändern soll. Welcher Elektriker das dann abgenommen hat ,der muss entweder Komplett Besoffen oder entsprechend Leichtsinnig / Dumm genug gewesen sein. Selbst in meinem Haus hab ich alle Verbindungen betreffend Elektro mit Abschließbaren Wasserdichten Steckdosen versehen. Schalter sind entsprechend so gestaltet ( Wasserdichte Version) das Sie mit Schwachstrom die Außenanlagen Schalten ( Galvanische Trennung zwischen Schwach und Starkstrom) . Daher sitzen bei mir auch alle Schalter und Steckdosen Aufputz und sind so befestigt das sie Wasserdicht sind.

DIN VDE 0100-737, DIN VDE 0100-470, DIN-VDE 0100-410, VdS 3000-01

ProfDrDrStrom  16.04.2018, 08:21

Die DIN-VDE 0100-470 ist seit 02/2009 für Neuanlagen ungültig!

https://www.vde-verlag.de/normen/0100077/din-vde-0100-470-vde-0100-470-1996-02.html

Die VdS 3000-01 ist keine allgemein verpflichtende Norm und auch nicht für den Aussenbereich.

Falsche Normen helfen keinem, sorgen allenfalls beim Vermieter für Belustigung.

Silberfan  16.04.2018, 11:00
@ProfDrDrStrom

Sie gehören ebenfalls aber in die Gruppe auch wenn diese andere nicht Erwähnenswert finden. Ebenso wird DIN-VDE 0100-470 durch DIN VDE 0100-410 VDE 0100-410:2007-06 ersetzt. Leider vergisst du dies auch zu erwähnen.Wenn schon dann richtig !

Einen Auszug aus den Kennungen wolltest auch dazu erwähnen. Nur Verweise auf Bücher (ISBN) die man kaufen kann ist schon recht arm !

ProfDrDrStrom  16.04.2018, 11:14
@Silberfan

Siezen oder Duzen wir uns jetzt?

Fakt ist: DIN-VDE 0100-470 ist ungültig für Neuanlagen!

Der Link bestätigt diese Aussage. Die VdS 3000-1 hat keine Relevanz!

Auszug der Normen stehen in meiner Antwort, die ja dann, laut deines Kommentars, zur Verwirrung führen.

Lieber Silberfan, bitte sachlich bleiben.

germi031982  18.04.2018, 00:32
@ProfDrDrStrom

VDE 0100 - 510, "Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel" in Bezug auf äußere Einflüsse die auf die Betriebsmittel einwirken können. Ich zitiere mal:

"Die Betriebsmittel müssen so ausgewählt werden, dass durch die normalerweise zu erwartenden äußeren Einflüsse keine betrieblichen Ausfälle, Schäden oder Störungen zu erwarten sind".

Für die Anforderungen gibt es eine Tabelle, diese Tabelle ist aber faktisch irrelevant da:

"Die in Tabelle H1 aufgeführten Kurzzeichen sind nicht für die Markierung von Betriebsmitteln vorgesehen. Die charakteristischen Eigenschaften von Betriebsmitteln müssen durch eine entsprechende Schutzart oder durch eine Konformitätsbescheinigung nachgewiesen werden".

Sprich die Steckdose muss entweder mit "IPX4" (IP44 oder IP54, Steckdosen für Feuchträume sind aber meist IP44) beschriftet sein, oder ein Tropfen in einem Dreieck (Piktogram für Spritzwasserschutz). Manchmal findet man auch das Piktogram und noch zusätzlich die Angabe IP44.

ProfDrDrStrom  18.04.2018, 06:53
@germi031982

In der DIN VDE 0100-510 (VDE 0100-510):2014-10, dass ist die gültige Fassung, stehen die von dir zitierten Stellen nicht. Zumindest sind sie ohne die dazugehörige Absatznummerierung nicht auffindbar.

Hast du aus der aktuellen oder einer zurückgezogenen Version zitiert?

Unabhängig davon habe ich ja in meiner Antwort sinngemäß das gleiche geschrieben:

Die gängigen Schalterhersteller produzieren jedoch keine Steckdosen in IPX3, daher müsste die nächsthöhere Schutzart gewählt werden, in diesem Falle IP44.
germi031982  18.04.2018, 22:07
@ProfDrDrStrom

Stammt so aus dem Buch "VDE 0100 und die Praxis" vom VDE-Verlag. Ist aber noch eine ältere Auflage (14. Auflage von 2011).

Aber eigentlich ist das auch egal, der Sinn ist doch einleuchtend, und ich gehe mal davon aus das der VDE die Standards bezüglich Sicherheit in dem Bereich garantiert nicht senken wird. Und der es macht ja auch Sinn: Nehmt nur Betriebsmittel (Leuchten, Schalter, Steckdosen, Abzweigdosen) die auch den Umgebungsbedingungen angepasst sind. Das heißt im Außenbereich sollten die IPX4 haben. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Und ich darf auch daran erinnern: Bei den Normen darf man immer nach oben hin abweichen, diese Normen definieren die MINDESTstandards.

Auf jeden Fall geht das was hier gezeigt wurde gar nicht. Die Adern hängen da lose herum, und wie schon gesagt, Steckdose muss IPX4 sein.