Sicherung 10A, nicht mehr möglich?

10 Antworten

Nein!!!!

Nicht bei einer Neuinstallation. Selbst in den 70ern hat man schon deutlich potentere Installationen gemacht.

Das war wohl kein zugelassener Fachmann, der so ne gequirlte k*tze bei dir installiert hat.

Mag zwar technisch einwandfrei installiert worden sein, erfüllt aber seinen Zweck nicht.

Die max. mögliche Absicherung ist generell abhängig von Dicke, Länge und Verlegeart der Leitung.

Es gibt schon seit einiger Zeit noch die Zwischenstufe 13A, die IMHO das Optimum für Steckdosenkreise sind, da 16A in vielen Fällen doch arg auf Kante dimensioniert ist - Aber dann mit vielen kleinen Stromkreisen mit je eigenen Sicherungen, so dass du trotzdem ohne nennenswerte Einschränkungen haushaltsübliche Geräte nutzen kannst, da ein einzelnes Gerät mit Schukostecker nicht mehr als 10A ziehen sollte.

13A sind unter normalen Haushaltsbedingungen und mit der normalen Standardleitung für Elektroinstallationen eigentlich immer mindestens drin.

Je Wohnraum sollte mind. ein eigener Steckdosenkreis vorhanden sein (das reicht für PC und TV). In der Küche, wo die meisten A gebraucht werden, darf es ruhig mehr sein. Licht sollte auch auf zwei eigene Kreise verteilt sein. 14 Steckdosen sind für Neuinstallation auch zu wenig. Und bitte mind. 2 FI's, damit du nicht ohne Strom dasitzt, wenn irgendwo ein Fehler auftritt.

Eine Steckdose hält 16A ohnehin nicht ewig lange aus und die eine oder andere Leitung kann da auch mal sehr warm bei werden.

Alle Steckdosen auf einen einzigen 10A zu legen ist aber sehr mau und weit unter der Mindestausstattung (zwei größere Geräte zeitgleich sind Minimum, was mit einem 10er nicht gegeben ist).

Die Großverbraucher (Waschmaschine usw.) sollten ebenso jeweils einen eigenen Kreis bekommen.

Und den Herd mit nur 10A abzusichern geht wirklich gar nicht! Es gibt extra stärkere Leitungen, die man dann auch höher absichern kann, so dass der Herd vernünftig funktioniert.

Woher ich das weiß:Hobby
xdanix77  12.07.2021, 05:51
Selbst in den 70ern hat man schon deutlich potentere Installationen gemacht.

Zumindest in Österreich darf dank kürzlichem "Inkrafttreten" der Önorm 8101 allerdings sowohl Steckdose als auch Lichtschalter nur mehr nach tatsächlich auftretendem Strom (kleiner Prüfstrom) statt wie bisher nach Nennstrom der Sicherung abgesichert werden, 16A Leitungsschutzschalter bei Schukosteckdosen sind damit faktisch Geschichte sofern der Hersteller nicht explizit seinen Segen gibt.

Leider ist auch hier eine Ferndiagnose schwierig. Eindeutig klären kann man das nur vor Ort.

Hier gibt es viel zu betrachten.

Fangen wir Mal abgangsseitig an (also an "deiner" Seite vom Verteiler.

Hier wird standardmäßig Kabel mit Querschnitt 1,5mm2 oder 2,5mm2 verwendet (bessere Wahl bei gemischten Stromkreisen 2,5mm2).

Diese dürfen bis zu einer Leitungslänge von 50m mit 16A abgesichert werden.

Bei 2 Zimmern und 14 Steckdosen kann die Leitungslänge erreicht werden, und somit wäre nur eine 10a Sicherung zulässig

Beim Herd sollte eigentlich mindestens eine 2,5mm2 , besser 4mm2 verwendet werden. 10A*235V=2350W, da eine Platte schon 2000W ziehen kann, ist hier eine 10A Sicherung eindeutig zu niedrig dimensioniert

Da eh alles, inkl schlitzen, neu gemacht wurde, hätte mindestens jedes Zimmer eine eigene Zuleitung bekommen müssen.

Allgemein gilt, so viele Stromkreise, wie der Verteiler hergibt, die richtige Dimensionierung hätte man bereits bei der Planung mit Absprache des Kunden (du oder Vermieter?) In Betracht ziehen müssen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass hier so kostengünstig wie möglich gearbeitet wurde.

So zur Zugangsseite.

Je nachdem, was bei dir an Fi bzw Vorsicherung verbaut wurde, kann es hieran schon scheitern.

Die bei dir verbauten Sicherungen müssen wegen der sogenannten Selektivität (das heißt, wenn du ein defektes Gerät hast, soll die Sicherung für den Stromkreis und nicht die vor-/Hauptsicherung fallen) deutlich kleiner sein

Die Vorsicherung ist auch hier abhängig vom verbauten Querschnitt und den Geräten (ist es ein 25A oder ein 40A FI). Hast du deine Vorsicherung z.b. im Keller beim Zähler und ist die Zuleitung in deine Wohnung nicht stark genug, ist eine höhere Dimensionierung tatsächlich nicht möglich

Genau kann das aber nur ein Fachwesen vor Ort feststellen.

Für alle interessierten:

Oben habe ich erwähnt, dass bei 16A (die in den meisten Wohneinheiten verbaut sind) , der Leiterquerschnitt mindestens 1,5mm2 betragen muss.

Solltet ihr eine "günstige" Verlängerung oder Dreifachstecker mit 1,0mm2 oder 0,75mm2 betreiben, ist diese nicht mehr korrekt abgesichert und kann sich zu stark erwärmen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
PredatorWorks  12.07.2021, 08:26
Es ist nicht ausgeschlossen, dass hier so kostengünstig wie möglich gearbeitet wurde.

Also wenn ich Elektriker kommen lasse, die bei mir die Wände aufschneiden, Kabel verlegen, die Unterverteilung(en) und den Zählerkasten erneuern, dann kann man sich ja mal die Kosten anschauen.

Ob die jetzt ein oder drei Kabel in die Mauernut legen, das ist relativ egal. Die Arbeit das Zeug zu öffnen, die Reinigung, das dauert alles seine Zeit und ist viel teurer als so ein läppisches Kabel welches man dann dadurch verlegt.

Der Preis für ein dickeres Kabel ist auch nicht so viel höher, gerade im Vergleich zu allen anderen Kosten, also sollte man lieber klotzen statt zu kleckern.

Kann es sein, dass in einer nagelneuen Strom Installation keine 16A Sicherungen verbaut werden können?

Das kann, zumindest in Österreich, seit kurzem sehr gut der Fall sein da dank neuem Normenwerk Steckdosen nicht mehr pauschal mit 16A abgesichert werden dürfen und Lichtschalter onehin nicht.

Den Herd betrifft das grundsätzlich aber eigentlich nicht, zumindest sofern dieser nicht per Schukostecker betrieben wird.

Ist es gängig 14 Steckdosen über eine 10A Sicherung abzusichern?

Absolut nicht, das Minimum dafür wären 2-3 Kreise je nach zu erwartender Nutzung.

Wenn die Elektrik erneuert wird und dabei wichtige Stromkreise in der Absicherung heruntergestuft werden, dann ist der Vermieter in der Pflicht. Denn dieser hat dafür zu sorgen, dass die Grundbedingungen wie beim Einzug erhalten bleiben.

Es macht zwar Sinn, dass der Elektriker bei einer Installationsmessung entscheidet, dass die Absicherung aufgrund zu geringer Querschnitte in der Zuleitung herabgesetzt werden muss. Sinnigerweise hätte er aber auch die Möglichkeit gehabt, die Zuleitung zu erneuern, damit die bisherige Absicherung beibehalten werden kann.

Warum die Leitung plötzlich nicht mehr ausreicht, das ist allerdings auch mir ein Rätsel. Die VDE-Vorgaben und Berechnungen haben sich diesbezüglich seit einigen Jahrzehnten nicht geändert. Bleibt also nur die Vermutung, dass hier bei der Erstinstallation falsch gerechnet oder gepfuscht wurde.

Elektriker ist halt nicht gleich Elektriker. Setze Dich mit Deinem Vermieter in Verbindung und schildere ihm den Sachverhalt. Sollte der Elektriker eine mangelhafte Anlage aufgebaut haben... wofür die Sache mit den Herdsicherungen spricht... dann wird er das nachbessern müssen. Es ist hier aber auch die Frage, was im Vorfeld ggf. in einem Angebot stand denn wenn der Vermieter das alles so billig wie möglich haben will, kommt gerne mal sowas raus wie 14 Steckdosen auf einer 10A- Sicherung.

In jedem Fall wirst Du das mit Deinem Vermieter klären müssen denn selbst anfassen ist nicht... und wenn nach der Erneuerung der Elektrik die Wohnung nur noch sehr eingeschränkt genutzt werde kann, ist das ein Mietmangel. Diesen zu beheben wird im Interesse des Vermieters liegen denn schlimmstenfalls wird das Problem ja mit jedem Nachmieter weiter bestehen... also wird er das korrigieren lassen müssen.