In der Insolvenz Geld sparen?
Hallo, habe einfach mal eine allgemeine Frage (Frage steht oben). Verdiene nämlich 1500 Euro, 1399 davon sind Freibetrag und ca. 100 bekommt der Gerichtsvollzieher. Ich brauche im Monat aber nur ca. 1200 Euro heißt es bleiben 200 jeden Monat vom Freibetrag über. Darf ich das Geld sparen oder muss ich es dem Insolvenzberater geben? Leider ist der Insolvenzberater im Urlaub deswegen Frage ich mal hier.
6 Antworten
Zunächst mal gibt es keine "Insolvenzberater" nur Insolvenzverwalter.
Ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens gehört, bis zum Schlusstermin, alles was den Pfändungsfreibetrag überschreitet zu Insolvenzmasse. Also klar auch das von Dir angesparte Geld. Du bist in der Zeit bis zum Schlussternin quasi finaziell entmündigt. Erst wenn der Schlusstermin vorbei ist darfst Du wieder Geld sparen.
Niemand wird, vorausgesetzt Du kannst darüber schweigen, herausfinden das Du mit deinem nicht benötigten Geld Zuhause die "Keksdose" füllst. Es wäre allerdings nicht besonders klug nach dem Schlusstermin sofort z. B. ein neues Auto zu kaufen.
Gleiches gilt übrigens auch für alles was Du sparen kannst ab Beantragung der Insolvenz. Denn mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist Dein Konto absolut dicht, egal ob sich noch pfändungsfreies Geld darauf befindet. Freigeben kann das nur der Insolvenzverwalter. Es gibt da einige die sich damit Zeit lassen. Dein Problem ist allerdings das eben auch keine laufenden Zahlungen wie Miete Strom, Versicherungen etc. mehr bedient werden. So kannst Du immerhin einige noch mit Bargeld ruhig stellen indem Du darauf achtest dass Dein Konto immer vollkommen leer ist.
Wo kein Kläger, da kein Richter.
Aber wenn Du Dich dabei erwischen lässt, das Du Geld beiseite schaffst, könntest du Probleme bekommen
Ich denke, du darfst das Geld behalten, bin mir aber nicht 100%-ig sicher.
Es wäre aber erwägens- und prüfenswert, ob du nicht deine Schulden mit den € 200 abzahlen solltest. Dann bist du sie schneller los und sparst möglicherweise noch Zinsen und eventuell Gebühren. Du kämest schneller aus der Insolvenz heraus, der Schufa-Eintrag könnte früher gelöscht werden usw.
Du hättest also mehr Vorteile, wenn du die Schulden tilgst, als wenn du das Geld auf's Sparbuch legst.
Ja, ich habe das soeben gelernt. Sorry für den Fehler. Tut mir echt leid. Ich wollte dir helfen! Glücklicherweise bin ich korrigiert worden!
Du hättest also mehr Vorteile, wenn du die Schulden tilgst
Du solltest dich besser mal über eine Insolvenz erkundigen.
Man darf KEINE Schulden bezahlen!
Das würde dich sogar die IsO Kosten!
Wieso? Wenn die €200 dem Gerichtsvollzieher übergeben werden und dieser das Geld an die Gläubiger weiterleitet?
Ab Eröffnung der Privatinsolvenz darf der Schuldner nicht mehr die Schulden bezahlen, obwohl diese grundsätzlich noch besteht. Es handelt sich um eine sogenannte „unvollkommene Verbindlichkeit“, die zwar vom Schuldner bezahlt, vom Gläubiger aber nicht mehr verlangt werden darf.
Zahlt der Schuldner trotzdem seine Schulden, könnte es Ihm sogar die Insolvenz Kosten".
Okay. Man lernt nie aus! Danke für die Aufklärung!
Wenn du in der Insolvenz bist, bekommt der Gerichtsvollzieher gar nichts.
Sondern dein Verwalter.
Und ja, natürlich darfst du sparen.
Alles bis zum P-Betrag gehört Dir.
Man darf leider nachträglich die Schuldner nicht bezahlen. Außer man kann die komplette Summe leisten. Die Insolvenz geht 3 Jahre, meine Schulden sind ca 9000 Euro bedeutet mit 200 im Monat dauert das sogar länger als mit der Insolvenz. Trotzdem Danke für den Tipp.