Heizungsfirma verklagen - Chancen?
Hallo allerseits,
kurz vorweg zur häusl. Situation: dreistöckiges Wohnhaus (Eigentumshaus, kein Mietverhältnis), Haus jetzt 180 Jahre alt, im Inneren Lehmwände, Bausubstanz hervorragend lt. div. Gutachtern
Nach der Wende wurde eine Heizung installiert, es gab nie Probleme. Vor zwei Jahren musste ein neuer Brennwertkessel eingebaut werden, im gleichen Zuge wurden auch neue Rohre im Schornstein verlegt. Letztes Jahr gab es einen lauten Knall und der obere Teil des Schornsteins (ca. 4 Meter) brach weg. Div. Gutachter kamen alle zum gleichen Ergebnis: durch mangelnde Isolation kam es zu Kondenswasserbildung welche die Lehmwände komplett durchweichte - sogar die zuständige Firma bestätigte dies und räumte den Fehler ihrerseits ein.
Die zuständige Firma erklärte sich bereit den Schaden zu übernehmen - klingt erst mal nicht schlecht. In Rücksprache mit den Gutachtern wurde klipp und klar gesagt, dass der Schornstein großflächig saniert werden muss, Firma sanierte aber nur den betroffenen Teil welcher eingestürzt ist. Erneut kamen Gutachter und kamen zu dem Ergebnis, dass das so nicht konform ist und nochmal nachgebessert werden muss. Die Firma stellt sich nun jedoch quer und verweigert jegliche Nachbesserung.
(Sorry, dass ich das Wort Gutachter so oft verwendet habe, aber die haben nun mal mehr Ahnung als ich - kamen ja auch alle zum gleichen Resultat)
Lohnt es sich die Sache vor Gericht zu ziehen bzw. hätte man da überhaupt Chancen den Rechtsstreit zu gewinnen oder doch lieber in den sauren Apfel beißen und Sanierungskosten selbst tragen welche jedoch im fünfstelligen Bereich liegen?
Ich wäre echt dankbar wenn jemand ne hilfreiche Antwort parat hat :-)
3 Antworten
Privat beauftragte Gutachter sind in solchen Fällen nutzlose Geldverschwendung. Sollte das Ganze vor Gericht gehen, müsste das Gericht selbst erneut Gutachter beauftragen; kannst Du Dir das leisten? Denn als Kläger müsstest Du nicht nur einen beträchtlichen Kostenvorschuss zahlen an das Gericht, Du bliebest bei einem verlorenen Prozess auch auf den gesamten Kosten sitzen.
In Rücksprache mit den Gutachtern wurde klipp und klar gesagt, dass der Schornstein großflächig saniert werden muss, Firma sanierte aber nur den betroffenen Teil welcher eingestürzt ist.
Nach meiner Einschätzung wirst Du auch bei einer gerichtlichen Klärung nicht mehr erreichen als die Wiederherstellung des vorigen Zustandes. Denn alles andere wird der Versicherer der Firma mit Verweis auf das Bereicherungsverbot abwehren; der Geschädigte darf durch die Schadensregulierung nicht bessergestellt werden als vor dem Schaden. Dass der Schornstein nicht schon vorher alterungs- oder feuchtigkeitsbedingte Schäden gehabt habe, lässt sich später nicht verifizieren. Wenn Du eine großflächige Sanierung willst, musst Du die wohl selbst finanzieren (z.B. durch das mittels Verzicht auf eine sehr wahrscheinlich erfolglose Klage eingesparte Geld).
Hinzu kommt, dass bis zur Klärung durch das Gericht die Deinerseits reklamierten Schäden nicht saniert oder behoben werden können (Beweissicherungsverfahren). Willst Du den ganzen Winter ohne Heizung dastehen? Und selbst wenn Du gewinnst - dann geht die Firma höchstwahrscheinlich schlicht in Insolvenz und Du stehst mit einem Titel ohne Wert da.
Besser als vorher soll es ja auch gar nicht werden - Ursprungszustand soll es sein, mehr nicht.
Hat sich aber alles geklärt ;-)
Nein, da hast du keine Chancen. Hast du die Beauftragung des Gutachters mit dem Heizungsbauer abgesprochen? Wenn nicht, dann kann ihm das eh alles egal sein, was der Gutachter feststellt.
Ein Rechtsstreit ist auch kein Schnäppchen - und vor allem würde die Baustelle so lange brach liegen. Willst du wirklich den Winter ohne Schornstein verbringen?
nein du hast keine chance die sind fiel mächtiger als du alleine
Oh, herzlichen Glückwunsch! ;-)
Hehe, doch! Lief alles bestens zu meinen Gunsten, aber danke für die Antwort ;-)