Hat man als alter Mensch immer noch Spaß am Leben?
Wie seht ihr das?
18 Antworten
Ob man sich im Alter wohl fühlt oder „Spaß“ am Leben hat, ist vor allem eine Frage der inneren Einstellung.
Hilfsbedürftigkeit, chronische Erkrankungen tragen natürlich nicht gerade dazu bei. Wenn ich pflegebedürftig wäre, hätte ich keine Freude mehr am Leben und würde es - wenn ich es noch kann - beenden.
Aber solange ich noch etwas unternehmen kann und geistig rege bin, kann ich das Leben auch im Alter genießen, mich an meinen Enkeln erfreuen, meine Hobbys betreiben...
Meine Tante hat ab ihrem 90. jedes Jahr ihren letzten Geburtstag gefeiert - sie war nicht krank, wurde nur immer schwächer und hatte kein Lebensziel mehr. Wenn man sie fragte, wie es ihr geht, sagte sie immer: „Ach ich bin schon wieder aufgewacht und muss noch einen weiteren Tag leben.“ Bis sie mit 97 Jahren endlich eingeschlafen ist.
Sie hat sehr viel durchgemacht. Als sehr junge Frau hat man sie zwangssterilisiert, weil sie in der Nazi-Zeit einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und in einer psychiatrischen Klinik eingeliefert worden ist.
Dafür bekam sie später eine Entschädigungsrente, die sie aber an eine ihrer Großnichten überwiesen hat, weil diese sie ihrer Meinung nach dringender brauchte.
Geheiratet hat sie trotz Verehrer nie.
Für ihre Neffen war sie so etwas wie eine Ersatzmutter, hat sich immer für alle eingesetzt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten und war eine Seele von Mensch.
Ihre Beerdigung hat sie vorher akribisch geplant und das Geld vorher hinterlegt - einschließlich dem Essen für alle eingeladenen Verwandten.
Gegessen hat sie, was ihr schmeckte, auch ein Gläschen Wein oder Likör nie verschmäht, aber nie übermäßig und sie hat sie nie geraucht.
Es tut mir leid für sie.... sie musste vieles durchmachen und hatte trotzdem freude am Leben... das ist so Vorbildlich
Ein schönes Leben hatte sie, denn sie hatte die Gabe, sich über die kleinsten Dinge zu freuen und es gab keinen, der sie nicht mochte. Zudem war sie sehr belesen und bis zuletzt geistig rege.
Furchtbare Erlebnisse, starke Frau...
Vermutlich die UHU-Regel.
Um Hilfe bitten und Hilfe annehmen zu können ist das Wichtigste, was wir lernen können. Und von Spass kann auch in jüngeren Jahren nicht wirklich die Rede sein. Wenn ich sehe, was Fünfjährige heutzutage schon alles müssen, wird mir echt ganz anders.
Der Krankentransporter holt sie täglich zur Dialyse ab, weil ihre Nieren nicht mehr richtig funktionieren.
Wenn ich diese Szenen sehe, frage ich mich, macht das Leben in diesem Alter überhaupt noch Spaß?
Das kann durchaus wesentlich jüngere ebenso betreffen.
Ja, in solchen Situationen - vom Alter abgesehen - reduziert sich der Spaßfaktor am Leben.
Das liegt wohl einzig und allein am Mensch und seiner Persönlichkeit.
Es gibt Menschen die in so einer Situation tatsächlich "lebensmüde" werden, manche anderen sprühen regelrecht hingegen bis zur allerletzten Sekunde vor Lebensfreude und sind sich auch nicht zu schade auf Hilfe angewiesen zu sein.
Ich persönlich glaube, dass gerade die Menschen, die das Leben von seiner dunkelsten Seite gesehen haben, am meisten den Wert eines neuen Tages zu schätzen wissen.
Naja es kommt sehr drauf an was du aus deiner Situation machst! Man kann auch im fortgeschrittenen Alter Die Welt mit positiven und optimistischen Augen sehen. Meine Oma ist auch mittlerweile in ihrer Bewegung eingeschränkt aber sie verliert nicht den Mut und ihre positive Einstellung sie nimmt vieles im Leben mit Humor! Es kommt hier also auf die persönliche Einstellung an und darauf wie man das Leben wahrnimmt und Hilfe anzunehmen ist keine Schande.
Hat sie in jungen Jahren auf sich aufgepasst? Immer gesundes gegessen? Würde gerne wissen, was ihr Geheimnis für so ein wunderschönes Leben gewesen ist?