Habt ihr Erfahrungen mit Beziehungen mit großem Altersunterschied?

Hi hallo,

Ich bin in einer Beziehung mit einem sehr großen Altersunterschied. Ich bin jetzt 22 und mein Freund ist 49 Jahre alt.

Wir sind jetzt 5 Jahre fest zusammen. Wir haben uns in einem 3D Chat kennen gelernt, da war Ich 16 Jahre alt.

Als Ich Ihn in dem Chat kennen gelernt hab, war er der einzige der mit mir auch mal was geschrieben hat und Ich konnte mein Herz ausschütten und über meine Sorgen reden die Ich damals hatte. Das fand Ich sehr gut und so haben wir uns da kennen gelernt und irgendwann haben wir uns auch mal real getroffen und es hat irgendwie gefunkt. Tja, und seitdem sind wir zusammen.

Ich hab meinen Eltern erstmal nichts gesagt bis wir und treffen wollten da hab Ich das dann erzählt. Da war Ich aber schon 17 Jahre alt bis wir uns real getroffen haben. Meine Eltern hatten da dann nichts dagegen das wir und mal real treffen, unter einer Bedingung mein Vater ist mit gegangen hat sich aber nicht gezeigt. Und da alles gut lief konnte Ich Ihn dann öfters treffen. Und jetzt ist mein Vater und mein Freund die besten Kumpels.

Ich sag mal so, Ich mich schon immer für ältere Männer interessiert. Mit Jungs in meinem alter darmals konnte Ich nichts anfangen das geht mir immer noch so. Ich hab mich aber nie dabei schlecht gefühlt oder so nur weil Ich einen älteren Freund hab, für mich ist das normal und was andere darüber denken ist mir auch völlig egal.

Gruß Vanni :)

Was ist ein grosser Unterschied? Das ist Ansichtssache.

5j, 10j, 20j, > oder wie bei Mörtel Lugner, der mittlerweile die Urenkel seiner vorletzten Beziehung heiratet?

Hatte vor nicht allzulanger Zeit eine Beziehung mit einer deutlich jüngeren Frau (nicht Mädchen). War größtenteils eine Fernbeziehung mit gemeinsamen Urlauben und lief über 3 Jahre.

Sie hat sich in einem Musikerforum in mich verkuckt (hatte ein Faible für reifere Männer) und mich dann angesteckt.

War eine insgesamt schöne Zeit, ließ sich aber aufgrund der ständigen Distanz nicht auf Dauer fortsetzen.

Ja, habe ich. Ich war 13, sie war 22 als wir uns kennengelernt haben. Das hat sich deshalb ergeben, weil ich eine Jugendliche war, die sich extrem von der Welt zurückgezogen und gerade das Internet für sich entdeckt hat. Ich war schrecklich einsam, fing an mit Depressionen und der Sozialen Phobie, die ich schon als Kind hatte, immer mehr zu kämpfen, hatte keinerlei gleichaltrige Sozialkontakte, ein nicht sehr offen-vertrautes Verhältnis zu meinen Eltern und der restlichen Verwandtschaft.

Zum Teil war es typisch pubertäre Rebellion, zum Teil Flucht - und Vermeidungsverhalten aus meiner Situation und den Problemen die ich mit mir herumschleppte. Da war eine erwachsene Person die mich akzeptierte, die mir Komplimente machte, sich täglich stundenlang mit mir abgab. Ich fühlte mich das erste Mal in meinem Leben wertgeschätzt und ernstgenommen.

Ich will nicht meine halbe Lebensgeschichte hier erzählen, nur so viel, dass ich diese Beziehung im Laufe der Jahre (sie ging etwa 4 Jahre) als immer einengender, unangenehmer und schließlich auch als missbräuchlich auf ihre Art erlebt habe.

Ich wurde nicht zu sexuellen Handlungen gezwungen, aber schon dahingehend manipuliert. Ein gewisses Eigeninteresse kann ich nicht bestreiten, ich war schließlich pubertär und hatte durchaus auch sexuelle Wünsche und Bedürfnisse - es war aber nicht das was ich gesucht oder gebraucht hätte und in einigen Punkten kann man es nur als Manipulation und Ausnutzen meiner Lage bezeichnen, was sie mit mir gemacht hat.

Entscheidender war allerdings die psychische Belastung durch ihre narzistische, einschüchternde Art und ihre Lügen. Vieles davon habe ich schon während der Beziehung erkannt, aber sehr häufig verdrängt. Einiges ist mir erst viele Jahre später so richtig bewusst geworden.

Wichtig dabei: Über all das habe ich damals mit niemandem gesprochen und mir wurde dementsprechend auch kein Missbrauch eingeredet. Ich kann bis heute nicht genau sagen als was ich diese "Beziehung" einordne, gesund war sie jedenfalls nicht. Mir ging es nie gut damit. Es gab kein "Verbot" von ihr darüber zu reden, aber ich konnte und wollte es niemandem erzählen und sie hat es auch nicht. Nach außen waren wir Freunde, nichts weiter. Vor meiner Familie habe ich alles abgestritten (die waren nicht blöd und haben schon gewusst, was da los ist, kamen aber nicht an mich ran) und bis heute habe ich nicht mit ihnen darüber geredet was da genau ablief.

Die Scham, insbesondere bei Selbstbeteiligung kann sehr hoch sein. Auch im Alter von 15-16, indem es völlig legal ist, ist man häufig noch sehr anfällig für Manipulation von deutlich älteren Personen. Außerdem ist, wenn man eine Beziehung geheimhält, immer eine Belastung da und es ist meist auch ein deutliches Anzeichen dafür, dass etwas damit nicht in Ordnung ist, auch wenn man das oftmals selbst nicht wahrhaben möchte.

Damit will ich nicht sagen, dass es keine gesunden Beziehungen gibt mit diesem Altersunterschied und im Alter von 14+ mit jemand deutlich älterem. Aber man muss genau hingucken, hinfühlen und es sollte Offenheit bestehen. Noch um einiges mehr als bei Gleichaltrigen, einfach weil die Gefahr der Manipulation (ob gewollt oder unbewusst) höher ist durch den Reifeunterschied und dem Drang Jugendlicher zu rebellieren, sich andere Vorbilder als die Eltern und auch Anschluss, Halt und Akzeptanz zu suchen, vermeintlich reiferen Personen gefallen zu wollen und dadurch eben auch zu risikobehaftetem Verhalten neigen können.

Meine Oma war 11 Jahre älter als mein Opa und sie waren 50 Jahre verheiratet, bis der Tod sie geschieden hat ❤️