Gesamtmanuskript gesendet. Wie lange auf Verlagsantwort warten?

3 Antworten

Welcher Verlag ist das?

► Ist es ein seriöser Verlag? Dann kann das sehr lange dauern, weil die natürlich sehr kritisch prüfen, ob es sich für die lohnt, das Manuskript auf ihre Kosten zu veröffentlichen. Seriöse Verlage veröffentlichen nur Manuskripte, bei denen sie davon überzeugt sind, dass hohe Verkaufszahlen und Gewinne zu erwarten sind.

► Ist es ein Bezahl-Verlag oder sogar ein Pseudo-Verlag? Dann wird's relativ schnell gehen, aber dann kann man nur davon abraten, mit denen einen Vertrag abzuschließen, weil das Risiko sehr groß ist, dass du abgezockt wirst.

Also grundsätzliche Regel: Wenn der Verlag Geld von dir verlangt, dann ist Vorsicht geboten! Dann ist es KEIN seriöser Verlag!

Rubezahl2000  17.04.2018, 19:16

Also doch Bezahl-Verlag! Druckkostenzuschussverlage sind Bezahl-Verlage!

Du fragst nach Erfahrungen: Mit Druckkostenzuschussverlagen haben schon viele hoffnungsvolle Hobby-Autoren SEHR schlechte Erfahrungen gemacht, weil sie getäuscht und abgezockt wurden. Am Ende sind sie sitzen geblieben auf hohen Kosten (5-stellig) und Kisten voller Bücher, die NIEMAND (kein Buchladen und kein Kunde) haben will.
Hier ein Bsp: http://www.spiegel.de/karriere/verlage-wenn-autoren-im-literaturgeschaeft-hereinfallen-a-961373.html

Warum verrätst du nicht den Namen des Verlags?
Dann könnten wir dir sagen, ob das einer dieser betrügerischen Pseudo-Verlage ist.

SinginIntheRain 
Beitragsersteller
 17.04.2018, 20:51
@Rubezahl2000

Achso nein, ich meinte KEIN Verlag dieser Sorte, sorry.

Rubezahl2000  18.04.2018, 11:40
@SinginIntheRain

Ok, du willst den Namen des Verlags also unbedingt geheimhalten ;-)
Warum?
Dann kannst du hier keine wirklich passenden Erfahrungen erwarten.

SinginIntheRain 
Beitragsersteller
 17.04.2018, 18:56

Nein, es ist Druckkostenzuschussverlag und er erscheint mir auch seriös, ich frage nur nach Erfahrungen. ;)

Hallo. Das ist unterschiedlich, ich musste schon mal sechs Wochen warten, aber ich weiß leider nicht, was da Standart ist. Nur mal aus Interesse, welcher Verlag war das denn?

Bei meinem Verleger (Wieland-Verlag, Bad Aibling) ging das recht schnell:

Nach Erhalt der Leseprobe forderte er telefonisch bei mir das Gesamtmanuskript an - danach hatte ich innerhalb einer Woche meinen Autorenvertrag im Mail-Postfach. Was jedoch noch lange dauerte, war die Zeit für Fotos und Layout (mein Buch ist halt ein Sachbuch; bei Romanen ist die Sache sicherlich einfacher, da man dazu keine Fotos usw. braucht). Darüber ist nochmal fast ein Jahr vergangen, seit Januar dieses Jahres ist es dann auf dem Buchmarkt erhältlich.

Erfahrungsgemäß mögen Verlage keine Quengeltelefonate, doch könntest du ja einmal in höflicher Form nachfragen, ob das Manuskript vollständig angekommen ist bzw. es noch Rückfragen seitens des Verlagshauses gibt. Das wäre ein Kunstgriff, ohne "nervöses Quengeln" zu vermitteln, weil es einfach eine legitime Frage ist, da ja der Verlag bereits Interesse signalisiert hatte. Doch darfst du die Anforderung des kompletten Manuskriptes noch nicht als Veröffentlichungszusage verstehen - eher so, als wärest du nach einer Bewerbung für einen Job in die engere Wahl gekommen und zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden.

Auf alle Fälle wünsche ich mal viel Glück - ich weiß aus Erfahrung, wie schwer das ist!

SinginIntheRain 
Beitragsersteller
 18.04.2018, 13:04

Danke für deine aufschlussreiche Antwort! Bei dir ist das ja wirklich schnell gegangen. Mittlerweile habe ich auch gelesen, dass die Wartezeit ziemlich unterschiedlich sein kann. Dein Vorschlag, wie ich eine Nachfrage per Mail formulieren könnte, gefällt mir. Ich warte noch ein wenig und frage ansonsten höflich nach. ;) Ich hoffe natürlich, dass es mit diesem Verlag klappt, ansonsten stehen auch noch ein paar Antworten von anderen Verlagen aus. Danke nochmal für deine tolle Antwort!

Petekramer  18.04.2018, 13:31
@SinginIntheRain

Nix zu danken - ansonsten kann ich nur noch dazu sagen: Wenn Verlage nach Zusendung der Leseprobe nun überhaupt nicht reagieren, dann ist das leider auch als Absage zu bewerten. Eine schriftliche, persönlich an den Autor gerichtete Absage wird eher selten versandt. Wichtig ist weiterhin lediglich, dass man später einen korrekt arbeitenden Publikumsverlag an der Hand hat, ohne dass der Autor, in welcher Form auch immer, an irgendwelchen Kosten beteiligt wird. Sobald das durchschimmert - Vorsicht Falle und Finger weg - ! Eine Veröffentlichung eines Buches durch einen Publikumsverlag kostet den Autor nicht einen müden Cent - und nur so muss es auch sein. Nochmals toi toi toi !!

P.S.: Falls es dich interessiert - hier der Link zu meinem "Geschreibsel":

https://wieland-verlag.com/buecher/messerwerfen-wie-die-profis

Herzliche Grüße vom Wilden Westen des linken Niederrheins!!