Gefälle Abwasserleitung zu gering, was tun?
Hallo, wir haben ein neues Fenster im UG mit Lichthof. Dabei haben die Bauarbeiter auch Rohre freigelegt. Das Regenrohr geht anstelle von einem Gefälle bergauf, na ja, das macht wohl nicht so viel, ist ja nur Wasser. Das Schmutzwasser (Toilette, Dusche, Badewanne) hat mit dem umverlegten Rohr ein Gefälle von höchstens 0,5 bis 1 cm auf mehr als 3 m. Es war also auch vorher schon nicht ausreichend, wenn man von einem Minimum von 0,5 % ausgeht (habe woanders auch 1,5 % gelesen). Bringt es jetzt noch irgendwas, die Rohre auf der linken Seite (vom Haus aus gesehen) zu "begradigen", d. h. statt 3 Winkel links nur 2 zu legen und damit die Strecke abzukürzen (im Sinne von a2+b2=c2 - c ist kürzer als a+b), so wie es auch rechts ist? Oder wäre der Gewinn so minimal, dass es sich nicht lohnt, erneut Handwerker zu holen (oder darf man das vielleicht sogar selbst machen? - der Lichthof soll am Samstag schon fertiggestellt werden). Beim oberen Rohr (Regenwasser) würde ich das nicht machen, denn das fließt ja eh bergauf (nicht wirklich natürlich, da wird sich immer irgendwo das Wasser sammeln, weil das Rohr beim Eingang links tiefer liegt als beim Ausgang, wenn man nur diese Grube betrachtet. Das untere Rohr sieht man kaum, aber es verläuft ähnlich wie das obere. Danke für die Antworten!
3 Antworten
Die Verlürzung wird leider nichts bringen. Das unzureichende Gefälle von 0,3 % oder gar noch weniger ändert sich nicht durch die Länge der Abflußleitung.
Dann buddelt lieber noch einmal und legt das Rohr tiefer. 1 % sollte es bei Klärgubenrohr mindestens sein. Bedenke, daß da nicht nur reines Wasser abläuft, sondern auch so einiges mitschwimmen soll.
Auch das "bergauf" laufende Regenwasserrohr wird irgendwann Probleme machen. Sieh mal spaßeshalber in einen Regenwasser-Sammelschacht, was da so alles drin schwimmt: Blätter, Vogelfedern, Tannenadeln usw.
Hallo, danke schon mal für die Antworten. bezüglich Pflanzringe: Nein, da ist Kies dahinter bzw. muss noch weiter aufgefüllt werden. Da ist etwas Erde runtergekommen beim Rein- und Rausklettern, deshalb sieht es an manchen Stellen so aus. Noch mal zur Klärung der Ausfangsfrage: Das Haus ist ca. 15 Jahre alt. Das Regenabwasser hatte die ganze Zeit ein negatives Gefälle. Nur wussten wir das bisher nicht. Auch das Schmutzwasser hatte die ganze Zeit ein zu geringes Gefälle. Die jetzige Baufirma hatte nur den Auftrag: Loch buddeln, Fensterloch ins Haus. Dabei sind sie auf die Rohre gestoßen und die mussten anders verlegt werden, schließlich können sie nicht direkt vor dem Fenster bleiben. Abgesehen davon, dass weniger Winkel ausgereicht hätten, haben sie nicht gepfuscht, sondern mit den Gegebenheiten weitergemacht. Auf die Problematik haben sie uns nicht aufmerksam gemacht, das hätten sie tun können und sollen (hätten sich ja vielleicht sogar noch was dazuverdienen können, wenn wir dann den Auftrag erweitert hätten). Punkt 1: Regenwasser. Um das zu ändern, könnten wir noch etwa 1,5 Meter weiter nach links ausschachten, dort ist das Regenrohr und daher sollte das Problem dort dann gelöst werden können. Das heißt aber nicht, dass das Gefälle rechts nicht immer noch negativ weitergeht ... Bis zum Überprüfungsschacht sind es da noch etwa 12 Meter ums Haus rum, Gartenweg inklusive. Das Rohr ist verbuddelt, daher können wir das nicht wirklich überprüfen. Und das werden wir sicher nicht alles kaputt machen, solange wir keine Probleme haben. Punkt 2: Schmutzwasser. Das geht da auf dem Bild hinten links direkt ins Haus rein. Das Gefälle könnte man sicher erhöhen, wenn man jetzt das Haus an der Stelle kaputthaut, das Rohr höher setzt usw. - Ist das sinnvoll, wirklich so möglich? Und wie teuer wäre es? (Immerhin ging es die letzten 15 Jahre auch schon so ...). VG
Herzlich willkommen bei Baupfusch TV.
Das Mindestgefälle kommt nicht von ungefähr. Es heißt Mindestgefälle weil ein Gefälle erreicht werden soll!
Das ganze ist eine riesen Bastelei! Entweder, ihr jagt die Firma zum Teufel und bestellt einen Handwerker, der von seiner Arbeit etwas versteht oder ihr habt in Zukunft Probleme.
Leitungen sollten von Zeit zu Zeit gespült werden können. Bei so vielen Richtungsänderungen, welche ihr hier schon habt, wird dies fast unmöglich.
Wenn ihr ein Gegengefälle habt, sammelt sich Wasser in der Leitung. Im Sommer ist dies die beste Brutstätte für Fliegen und Mücken.
Die Leitungen sollten in diesem Bereit mindesten örtlich einbetoniert/unterbetoniert werden. Mit den Jahren, sinkt die Leitung nur weiter ab.
Was kann die Baufirma dafür, dass an der Stelle Rohre liegen die auch noch zu wenig Längsneigung haben? - Korrekt hätte Sie Bedenken anmelden können, die Ausführung ablehnen und Schadensersatz verlangt. Die Firma hat im Sinne des Auftraggebers das Beste herausgeholt.
Ich sehe übrigens noch ein weiteres Problem: die Rohre liegen nicht frostfrei. Befahren ist mit aktuellen Technik bei den eingebauten 45°-Bögen problemlos möglich.
Und wie sollen in das Rohr bitte Insekten kommen? - Höchstens über den Kontrollschacht.
Um zu ergänzen: sehe ich das Richtig, dass die Böschungselemente nur mit Erdmaterial hinterfüllt wurden? Eigentlich sollte das Material Sickerfähig sein.