Führerschein entzug durch Mischkonsum was kommt auf uns zu?
Mein Freund kam im Dezember in einer Verkehrskontrolle. (Nicht mehr in der Probezeit) Dort wurde er dann nach ein paar test aufgefordert ein Urin Test zu machen, der auch Positiv war. Daraufhin musste er mit zur Wache und ein Bluttest wurde gemacht. Heute kam jetzt erst per Post der Bussgeldbescheid, ca. 800€ strafe 2 Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Er hatte 1,1ng THC und 55ng Amphetamine im Blut. (Abends 2 Joints und Morgens eine Nase.) Bei der Verkehrskontrolle sagte er auch das er seit einem halben Jahr regelmäßig Gras konsumiert. Seit dem Tag hatte wir auch aufgehört zu rauchen und er zu ziehen, weil wir unter anderem auch gedacht hatten, das er eine MPU machen muss. Jetzt war die Sache über 3 Monate her und wir haben jetzt Urlaub und seit einer Woche haben wir wieder täglich geraucht. (Aber nicht gefahren! wollte ich nur mal hinzufügen, nach den Kommentaren)
Jetzt kam gerade das Ordnungsamt und überreichte ihm noch ein Brief von der Führerschein Zulassungsstelle.("Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen im Öffentlichen Straßenverkehr") Wo nun steht das ihm wegen des nachgewiesenen Betäubungsmittelkonsums und der Nichteignung zum Führen von Kraftfahrzeugen die Fahrerlaubnis entzogen wird. Und das bevor der Herr von der Zulassungsstelle ihm seinen Führerschein entzieht ihm die Möglichkeit gibt zu der Sache innerhalb von einer Wochen zu äußern.
Was nun, sollen wir einen Anwalt aufsuchen?
Hat jemand schon einmal Erfahrung damit gemacht und kann uns sagen wie das jetzt alles abläuft?
Wird ihm jetzt der Führerschein komplett entzogen? In dem Bussgeldbescheid war ja nur die rede von 4 Wochen?
6 Antworten
Die Fahrerlaubnis wird bald entzogen.
Da er kürzlich wieder gekifft hat, ist es erst möglich in 1-2 Monaten mit den Abstinenznachweisen anzufangen. Dafür sollte man sich Tesstreifen in der Apotheke holen.
Ab dann müssen 12 Monate Abstinenz nachgewiesen werden.
Die Aufforderung zur MPU kommt mit dem Antrag der Neuerteilung. Für die MPU braucht man auch die Nachweise.
Bei der MPU muss man dem Gutachter glaubhaft machen, dass man ab sofort nie wieder in seinem Leben harte Drogen konsumiert Mit " es tut mir leid, mache es nie wieder" kommt man da nicht weit. Wenn man nicht ein sehr guter Schauspieler ist, bricht ein Lügenkartenhaus zusammen und man fällt durch.
Es gibt genug Anlaufstellen im Internet, wo man sich vorbereiten kann. 2000€ kostet es nicht. Da ihr trotz des erwischt werdens aber trotzdem wieder angefangen habt, spricht dies für einen langen Weg den ihr vor euch habt.
Der Führerschein wird ihm komplett entzogen, und die Wiedererlangung ist ein harter, langer und vor allem teurer Weg, der nur in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt ist. Einen Anwalt könnt ihr beauftragen, allerdings kann der die Blutwerte auch nicht wegdiskutieren.
Ich dachte, das wäre klar. Sonst hätte ich wohl kaum geschrieben, dass er die Blutwerte nicht wegdiskutieren kann.
Sorry, aber bei so verpeilten Fragestellern bin ich lieber sehr direkt.
Sonst glaubt die liebe Lucyloveyou am Ende noch, ein Anwalt könnte doch vielleicht, irgendwie, durch Tricks und Hintertürchen, rechtliche Kniffe usw...
Also direkt: Issnich, der Führerschein ihres Freundes landet in Kürze im Reißwolf.
Es haben schon andere ihre FE wiedererlangt.Ohne die mangelnde Einsicht und die Verantwortungslosigkeit wäre es ja auch nicht soweit gekommen.
Das wird schon.
Er hat zwar das Recht, sich zur Sache zu äußern - aber bei diesen Werten ist die Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs grundsätzlich zu verneinen.
Siehe FEV Anlage 4, Ziffer 9.2.1 und 9.4
Einen Anwalt kann er sich auch sparen, die Situation ist eindeutig.
Er sollte den Führerschein fristgerecht abgeben, ansonsten erfolgt der zwangsweise (und kostenpflichtige) Entzug.
Neuerteilung der Fahrerlaubnis ist frühestens nach 12 Monaten nachgewiesener Abstinenz (verzögert durch den erneuten Konsum) und positiver MPU möglich.
Für Abstinenznachweise, Vorbereitung und MPU sollte dein Freund ca. 2.000€ einplanen.
Viel Spaß als Fußgänger!
Klar wird ihm der Führerschein komplett entzogen. Konsumenten harter Drogen sind nicht geeignet ein Fahrzeug zu führen. Genau so wenig regelmäßige Cannabiskonsumenten. Oder Mischkonsumenten. Da würd schon ein Punkt ausreichen, und er erfüllt gleich alle drei...
Was soll denn ein Anwalt bringen? Der Führerscheinentzug ist sicher.
Das einmonatige Fahrverbot hat mit dem Führerscheinentzug ansich nichts zu tun.
1: Wie bereits erwähnt kann ein Anwalt nichts mehr ausrichten, da die mpu ein interner Verwaltungsakt der Führerscheinstelle ist, die nur zur Entscheidungshilfe dient, ob dein Freund fahrtauglich ist oder nicht. Gegen die Anordnung einercmpu gibtces keine Rechtsmittel. Ein anwaltsschreiben wird von der Behörde einfach ignoriert.
2: Dein freund hat ja bei der Polizei selbst zugegeben, dass er gelegenheitskonsument ist. Ausserdem hat er eine nicht geringe menge harter Drogen im Blut. Bei harten drogen hört bei er Führerscheinstelle der spass auf. Die Lage scheint aussichtslos
"in den seltensten Fällen" - nein, die Chancen stehen eigentlich recht gut, wenn man den Konsum ernsthaft aufarbeitet, nachweisbar sein Verhalten geändert hat und auch glaubhaft darlegen kann, warum man keine Drogen mehr konsumieren wird.
Wer nicht den Willen dazu hat, fällt natürlich bei der MPU durch.
"Einen Anwalt könnt ihr beauftragen" - ist aber rausgeworfenes Geld.