Filialleiter droht mit Kündigung wegen Krankheit. (H&M) Hennes & Mauritz
Folgendes ist mir wiederfahren. Ich arbeite seit 3 Woche in unserem H&M, fühle mich im Grunde auch sehr wohl und habe meinen Spaß daran. Viele der Kunden geben mir auch Komplimente für meine Freundlichkeit und mein Entgegenkommen. Abgesehen von einigen zickereien innerhalb der Kollegen finde ich mich dort gut zu Recht. Ich bin nicht abhängig von dieser Tätigkeit (Flexible Teilzeit) finde den Stundenlohn von 9,07€ angemessen wenn ich auch mehr erhalten sollte, nur kam mein Arbeitszeugniss noch nich an. Jetzt zu meinem Problem. Gestern wurde es mir an der Kasse immer schlechter und meine Stimme versagte bis zum Abend total, ich kann nicht sagen ob es wirklich an der Klimaanlage lag (die den ganzen Tag eigentlich ausgefallen war) oder ob es ne Erkältung ist. Gegen Feierabend merkte ist dass es schlimmer wird und wollte meinen Filialleiter darauf aufmerksam machen, ich bat ihn mich aus dem Plan zu streichen und jemand anderes einzutragen. Desto früher er bescheid weiß desto besser, mein schlechter Zustand ist keinem entgangen. Daraufhin antwortete er dreißt (!) " Dir ist klar, dass du in der Probezeit bist?" Ich wehrte mich und meinte es war nett gemeint, ich bin mir klar dass ich 3 Monate Probezeit habe und dass ich mich einfach nicht gut fühle. "Überleg es dir gut" kam auch noch seinerseits und ich war ziemlich geschockt. Ich habe gerade mein Abitur gemacht und fange an (in der gleichen Stadt) zu studieren und hätte den Job auch länger, sehr gerne, ausgeführt. Das war mir dann aber zu viel. Danach redete ich mit meinem der Abteilungsleiter, welche nur meinte, ich habe ihn bestimmt falsch verstanden. Ich war außer mir dass ich nur fragte, "sag mal, ist es gang und gebe dass hier sowas vorkommt" vielleicht war ich zu offensiv aber ich fühle mich ungerecht behandelt. Ein blöder vergleich seitens der Abteilungsleiterin lässt mich gerade noch über eine Kündigung nachdenken. "Du würdest als Arbeitgeber auch nicht jemanden einstellen der die Hälfte der Probezeit fehlt" Um zum Punkt zu kommen, ich fühle mich heute mies und habe nochmal angerufen um meine Krankheit zu bestätigen. Trotz Drohung auf Kündigung - oder gerade wegen.
Hat jemand als flexible Teilzeit ähnliche Erfahrungen gemacht? Liege ich mit meiner Annahme richtig dass ein unter Druck setzten der Mitarbeiter auf diese Art und Weise rechtlich unkorrekt ist?
Und ich glaube ich werde kündigen, meine Laune ist flöten, und für 9€ die Stunde lasse ich mich sicher nicht schikanieren.
6 Antworten
Hi, willkommen in der Realität. Innerhalb der Probezeit kann ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Siehe Limk. Gruß Osmond http://www.recht-gehabt.de/ratgeber/meine-rechte-als-arbeitnehmer/kuendigung-waehrend-der-probezeit-wann-rechtens-kuendigung-ohne-angabe-von-gruenden-moeglich.html Zitat: Wer einen neuen Job annimmt, muss in der Regel zunächst eine Probezeit absolvieren. Diese dauert regelmäßig 6 Monate, kann im Ausnahmefällen aber auch für bis zu 12 Monate vereinbart werden. Häufig herrscht der Irrglaube vor, dass einem während der Probezeit kein Kündigungsschutz zusteht. Das ist falsch. Inwiefern auch während der Probezeit Kündigungsschutz besteht, hängt von der Ausgestaltung der Probezeit ab. Möglich sind ein sogenanntes "befristetes Probearbeitsverhältnis" oder ein "Dauerarbeitsverhältnis mit vorgeschalteter Probezeit". Bei einem befristeten Probearbeitsverhältnis können Sie sich gegen die automatische Beendigung nicht wehren. Es gibt keinen Kündigungsschutz. Allerdings ist die ordentliche Kündigung während dieser Zeit ausgeschlossen, § 15 Abs. 3 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG). Jedoch kann diese Vorschrift im Arbeitsvertrag ausgeschlossen worden sein. Bei der vorgeschalteten Probezeit handelt es sich um ein normales Arbeitsverhältnis. Deswegen gilt auch der gesetzliche Kündigungsschutz, z.B. nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG). Jedoch ist dieses erst nach einer Wartezeit von 6 Monaten anwendbar. Erhält der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber also eine Kündigung nach Ablauf der ersten 6 Monate, so sollte er innerhalb von 3 Wochen nach Erhalt der Kündigung eine Kündigungsschutzklage beim zuständigen Arbeitsgericht einreichen. Während der Wartezeit von 6 Monaten kann das Arbeitsverhältnis jederzeit ohne Angabe von Gründen innerhalb von zwei Wochen, zum jeweiligen Wochentag, gekündigt werden, § 622 Abs. 3 BGB. Im Arbeitsvertrag können unter Umständen eine längere Kündigungsfrist und andere Modalitäten vereinbart werden. Jedoch auch die (nur) zweiwöchige Kündigungsfrist hat der Arbeitnehmer nicht immer. Kürzere Kündigungsfristen sind nämlich dann möglich, wenn das Arbeitsverhältnis einem Tarifvertrag unterliegt. Diese Ausnahme steht im § 622 Abs. 4 S. 1 BGB, und auch Gerichte haben bereits entschieden, dass eine Kündigungsfrist von einem Tag oder gar zum Ablauf des Tages wirksam sein kann, wenn sie im Tarifvertrag festgeschrieben ist (so z.B. das LAG Berlin, Urteil vom 28.10.2005, Az. 13 Sa 1555/05). (PU, tw)
Hi, halbwegs gute Arbeitsplätze (ohne Zeitvertrag, keine Leiharbeit) sind ein Privileg heutzutage. Was Dir widerfuhr, ist gängige Praxis, die Regel. Wer krank ist, wer fehlt, kriegt kein Geld. Wir werden bald 30% Sozialhilfeempfänger haben, für die ist gesorgt. 15% Gutverdiener, die sorgen für sich selbst. Und etwa 55-60% Mittelstand, der kein Geld hat, um Altersvorsorge zu betreiben, der fällt mal durchs Raster. Sei glücklich, daß Du Dir Jobs aussuchen kannst. Viele (mit Familie) können dies nicht. LgO
traurig aber wahr! Ich bekomme meinen kranken Tag gezahlt, ich weiß nur jetzt schon dass ich eine Kündigung erhalten werde, spätestens zum Ablauf der Probezeit. Der zweite Abteilungsleiter, der mein Bewerbungsgespräch führte meinte auch zu mir: "wir hatten hier eine, die kam 5mal zu spät und war zweimal krank, die nehmen wir natürlich nicht" Jetzt frage ich mich ernsthaft ob sie wirklich zu spät kam, und nur kurz krank wurde.
Hi, krank und arbeitsunfähig sind 2 Paar Stiefel. Der gelbe Urlaubsschein von Doc Hollyday bescheinigt eine Arbeitsunfähigkeit. Wer aber bspw. ein Bein verrenkt hat, ist nicht arbeitsunfähig. Er kann Telefondienst betreiben, Akten ordnen, Bereitschaft machen usw. Leider nutzen immer noch zuviele Leute den gelben Urlaubsschein, stellen ihn zuviele Ärzte aus. Wer aber bspw. krankgemeldet im Garten arbeiten, Fahrradfahren kann, Einkaufen usw., der kann auch arbeiten gehen. Und deshalb gibts Rückkehrergespräche, die der Meister mit dem Wiedergenesenen führt. Dabei wird er nach der Ursache der Fehlzeiten gefragt. Da ist es schwierig bis unmöglich, keinen Krankheitsgrund anzugeben. lgO http://www.juraforum.de/lexikon/arbeitsunfaehig-erkrankter-arbeitnehmer
Danke schön!
Ich bin vertraglich nur verpflichtet nach dem drittem Fehltag ein ärtztliches Attest vorzuweisen. Da mich mein Filialleiter aber wohl als nicht arbeitsunfähig angesehen hat, habe ich eh vor das Arbeitsverhältnis zu kündigen. In meinem Fall ist keine Kündigungsfrist festgesetzt. Ich bin noch in der Probezeit.
Und Filialleiter die allen Urlaub geben und sich dann auf Probezeit Arbeiter verlassen um diese dann auch noch zu schikanieren sind selber Schuld. Bevor ich wieder 2 Wochen flach im Bett liege, gönne ich mir ein paar Tage.
Interessant zu wissen, auf was alles so geachtet wird.
Ich weiß ich habe nichts falsch gemacht - und dies ist nicht mein Lebenswerk als dass es sich lohnen würde sich dafür zu verstümmeln.
Hi, danke für den Stern. Am Firmeneingang sollte ein Warnschild befestigt sein des Inhaltes: Achtung! Sie verlassen den demokratischen Sektor der BRD. lgO
Haha, sollte ich mal an den Personaleingang kleben.
Vielen Dank für die Hilfe. Hab gekündigt und kuriere mich noch aus. Der Leiter mit welchem ich mich in die Haare gekriegt habe hat sich dazu nicht geäußert, der andere Abteilungsleiter hat sich für den anderen entschuldigt was ich doch sehr nett finde. Auch meinte er er würde mich vermissen da ich ihm doch sehr positiv aufgefallen bin. Naja. Ich kündige trotzdem und suche mir was kleineres aber feineres. Fraglich finde ich das am Telefon alle viel netter mit einem umgehen wie im Betrieb selber. Aber nun gut.
Danke nochmal für die Hilfe allerseits ;)
Er KANN Dir kündigen (innerhalb einer 2-Wochen-Frist), sogar ohne Begründung. Meistens sind es aber nur leere Drohungen, das sieht man auch an der Überspitzung "Du würdest als Arbeitgeber auch nicht jemanden einstellen der die Hälfte der Probezeit fehlt". Er hat schlichtweg keine Lust umzuplanen. Aber: wenn die Kündigung kommt kannst Du leider auch nichts dagegen machen. :-(
Hast recht, wäre aber auch kein großer Verlust. Ich empfinde gerade wenig Lust dort weiterhin tätig zu sein. Ich schätze mich gerade nur glücklich nicht von dieser Arbeit abhängig zu sein, und hoffe das Menschen die es sind, sich für Ihre Rechte durchsetzen.
Gehe ich richtig,das ist deine erste Arbeitsstelle.Du wunderst Dich das Du unter Druck gesetzt wirst.In der Probezeit trenn sich Die Spreu vom Weizen,Aber nicht immer.Solche Drohungen hat es immer gegeben,Durch die Lange Arbeitszeit ist Die Personaldecke noch kleiner geworden Es werden heute für einen Arbeitstag,1,5 bie 2 Kräfte benötigt.wo früher eine Kraft nötig war.Da aber der Umsatz sich nicht verdoppelt hat,habe ich nur das halbe Personal ,oder etwas mehr wie früher,je stunde.Da kann ich kein Krankes Personal gebrauchen.Weil ich sonst alleine stehe.Ich Denke Du kannst mir folgen.
Leider Falsch, ich habe nebenbei bei anderen Unternehmen gearbeitet, auch im Verkauf, und hatte noch nie Probleme. Ich kann mich sehr wohl durchsetzten, ziehe es nur vor immer ruhig und freundlich zu bleiben. Was andere wohl als Recht interpretieren mir gegen den Strich zu gehen. Naja ich habe mich entschieden und werde heute noch meine Kündigung schreiben, davor werde ich natürlich anrufen und gerne auch persöhnlich vorbeikommen. Ich finde die ganze Situation nur absurd, erstens ist es ein Nebenverdienst, wo ich vertraglich auf 10h die Woche gebunden bin (im moment sind es nur deutlich mehr da ich noch nicht an der Uni bin, jedoch freiwillig). Zweitens finde ich die ganze Situation ziemlich dreist. Ich hätte das am liebsten auf Tonband aufgenommen, denn ich bin überzeugt dass solche Aussagen vor Gericht, oder wenigstens in der Stadtzeitung , für Empörung sorgen würden. Traurig dass die Arbeitgeber zur Zeit nicht auf das Wohlergehen Ihrer Arbeitnehmer achten - ich weiß was diese Filiale mit mir verliert und hab es nicht nötig mich für den Hungerlohn schikanieren zu lassen. Und durch die Intoleranz welche ich seitens des Arbeitgeber erfahren habe, werde ich kein bisschen von meinem Gewissen für verschwenden, mich vollkommen auszukurieren.
Ich kann ja Deine Empöhrung verstehen,Aber Du hast leider Die Arbeitswelt nicht verstanden,Da ist nicht mehr alles Gold was glänzt.
Und ich bin nicht dumm genug um Kackhäufchen in Goldlackierung zu fressen. Ich bin im Moment nur sehr glücklich und dankbar nicht von dieser Arbeitsstelle abhängig zu sein. Diese Arbeitswelt habe ich verstanden, nur heißt das nicht dass ich automatisch Teil dieser Welt sein muss. jeder wählt seinen Weg, ich schaffe mir Alternativen. Also zögere ich auch nicht.
Leider hast du recht - nicht alles ist Gold was glänzt.
Du hast recht,Du hast genug Elan um zu Studieren,Da werden Dir sicher Auch noch Knüppel zwischen Die Beine geworfen.Aber Du wirst es schon schaffen.Und lass Dich von Rückschlägen nicht beeindrucken..viel Glück
Leider ist es heute üblich, Angestellte so unter Druck zu setzen. Oftmals mit dem Hinweis: "Es gibt genug andere die gerne bei uns arbeiten würden".
Machen dagegen können sie kaum was. Unter Zeugen wird es kaum solche oder ähnliche Aussagen geben und dann ist nicht sicher, ob der Zeuge auch wirklich aussagen wird, weil er ebenfalls Angst um seinen Arbeitsplatz hat.
Weiter machen und sehen was passiert und nicht gleich selbst kündigen. Bei anderen Firmen ist es nicht besser. Wenn es wieder gut geht, gleich zum "Vorgesetzten" und wieder freundlich zurück melden.
Da hast Recht, ich hatte auch den Eindruck viele lassen sich dort unterjochen. Aber ich bin nunmal krank -
und werde schon noch was finden, ist im Moment nicht das tragische keinen Nebenjob zu haben, zum Glück!
Hatte durchaus nette Nebentätigkeiten, bin nur leider weg gezogen. Bleibe aber zuversichtlich einen angenehmen und fairen Arbeitgeber zu finden.
Ich muss noch anmerken dass ich weder zu spät kam, noch schonmal Krank war oder es Sonstige Probleme gab. Im Gegenteil ich habe viele Komplimente auch seitens der Kollegen erhalten und bin mir bewusst dass ich meinen Job gut mache. Vom anfänglichem schlechten Gewissen kam die vernunft, ich lasse so nicht mit mir umgehen und schon gar nicht setzte ich meine Gesundheit aufs Spiel!
Du hast ja recht,aber recht haben und recht bekommen ,ist zweierlei.Es ist in den letzten 20 Jahren im Handel schlimm geworden.Aber wenn Die Not am Größten fallen Die Skrupel weg.
Danke, ich bin auch auf die Idee gekommen meinen Arbeitsvertrag auszupacken ;)
Hatte nur Lust und Freude daran, meiner Empörung über die Arbeitswelt wie ich sie gestern erfahren hatte kund zu tun. Und bin im Moment wirklich geschockt wie viele Menschen sich unterdrücken lassen, und ganz traurig, sich auch noch durch solche niederen Arbeiten vollkommen definieren und skrupellos meinen vorgehen zu müssen.
Ich erfuhr die bestätigung der Schwäche dieser Wesen als ich die Abteilungsleiterin zur Rede stellte, wegen dem Kollegen, und die sich nicht traute mir auch nur in die Augen zu sehen. Es ist traurig, aber ich werde mir einen angenehmeren Nebenverdienst suchen.
Danke nochmal für die Kündigungsfristen.
LG