FI-Schalter für Keller+EG löst aus bei zu großer Last

6 Antworten

Hmm, eigentlich ist der LS für Überlast der Leitung zuständig... 

Wäre es möglich, dass du einen Kurzschluss bei einem Verbraucher hast?

CCCPtreiber  16.03.2015, 21:15

Bei einem Kurzschluss würde ja der RCD nicht auslösen, egal wie hoch der Strom ist. Hier heißt es Isolationswiderstand zwischen allen aktiven Leitern und dem PE messen!

TommyHoch  16.03.2015, 21:17
@CCCPtreiber

Tut mir leid, ich wollte auch mal "Leiendeutsch" sprechen...

Ich meine natürlich den Erdschluss bzw. Körperschluss

CCCPtreiber  16.03.2015, 21:22
@TommyHoch

"Leihendeutsch" ---> ist Laiendeutsch... Warum können Elektriker nur nie Maschine und Laien schreiben. Ist das eine Berufsbedingung an der ich mich vorbei gemogelt habe?

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 21:23
@CCCPtreiber

Hallo CCCPtreiber, ist das für einen Profi eine einfache Sache oder kann das eine langwierige und teure Suche werden?

TommyHoch  16.03.2015, 21:33
@CCCPtreiber

Anscheinend sowas in der Richtung "Berufskrankheit".

CCCPtreiber  16.03.2015, 21:36
@bluescreen08

Wenn der Profi sein Handwerk versteht und die richtige Messtechnik hat (hier muss mit 2000 Volt gemessen werden) ist der Suche an sich nicht schwierig. Man kann - wenn man hat auch eine Leckstromzange verwenden, die allerdings recht teuer ist, daher hat sie noch kaum jemand, dann ist man sehr schnell fertig. Nach der klassischen Methode muss jeder Neutralleiter an der Verteilung ausgeklemmt  und beide Leiter gegen Pe gemessen werden.

Das kann - auch wenn es in der Theorie sehr einfach ist - in der Praxis schon mal ausarten, besonders wenn irgendwo Muffen in der Erde eingegraben sind, die keiner mehr kennt... Daher ist von einer halben Stunde bis mehrere Tage mit Erdarbeiten schon mal alles drin.

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 21:39
@CCCPtreiber

Danke, für mich persönlich der hilfreichste Beitrag. Dann kann ich nur hoffen, dass das nicht in eine Katastrophe ausartet.

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 21:16

Wasserkocher in Steckdose und einschalten => FI löst aus.

Nespresso an => FI löst aus. An anderen Steckdosen getestet genau das gleiche.

Elektrischer Rollladen Gurtwickler in derselben Dose => Kein Problem.

Bis heute Abend funktionierte die Kaffeemaschine auch noch an dieser Steckdose.

Vorhin auch immer: Heizung an => FI ausgelöst. Jetzt, nachdem ich Herd und alles, was nicht zwangsläufig nötig ist per Sicherung deaktiviert habe, ließ sich zumindest die Heizung wieder reanimieren.

CCCPtreiber  16.03.2015, 21:20
@bluescreen08

Ja und - N und Pe haben das gleiche Potential, bilden aber je nach Widerstand eine Parallelschaltung. Sobald das Delta überschritten wurde und über den PE mehr Strom fließt als der Auslösestrom des RCD löst der aus. Bei einem Haus aus den 80ern gerne mal 500 mA, wenn der N etwas niederohmiger ist als der Pe muss das erst mal erreicht werden (z. B. bei TT-Netz). Soll heißen bei 10 Ampere fließen 9,5 über den N, und 0,51 über den Pe und klack ist´s dunkel.

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 21:37
@CCCPtreiber

Ok, das kann ich halbwegs nachvollziehen, auch wenn ich mit den elektrischen Fachtermini nicht viel anfangen kann. Bin ja mal gespannt, wie teurer der Spaß dann letztendlich wird ;-(

Ich weiß nur, dass ich von Sachen, die ich nicht als Beruf gelernt habe, die Finger lasse und alles hier von Fachbetrieben modernisieren lasse!

realistir  17.03.2015, 23:39
@CCCPtreiber

Ach da redet einer von Netzformen und dann gleich von einem TT Netz ;-) Und das, obwohl er die Netzform im Hause des Fragestellers nicht kennt.

Worin unterscheidet sich denn ein TT Netz von einem TNC Netz?

Und ab wann wurden TNCS Netze aufgebaut?

Echte TNS Netze wird es ja viel seltener geben ;-)

Möglicherweise liegt hier nur ein TN Netz vor. Erst ab 1965 wurde ein PE bzw PEN vorgeschrieben, oft aber nicht eingehalten. Und bis 1974 waren die Aderfarben noch unterschiedlich ;-)

Ab wann wurden aus TNC Netzen TNCS Netze gemacht? Welche übliche Netzform gab es, bei der Umstellung von Dachständer-Versorgung auf Erdkabel-Versorgung?

Wir wissen nichtmal, welche tatsächliche Netzform beim Fragesteller existiert und ebenso nicht, wie seine Hausstromversorgung in allen Teilen aussieht, zu beurteilen ist!

Aber einige vermuten hier schon Dinge, die vorerst nur reine theoretische Betrachtungen sein sollten.

Apropo theoretische Betrachtung. Zeichne mal einen Schaltplan von deinem oben erwähnten TT Netz und einem RCD in diesem, damit ich erkennen könnte, wie 9,5 A über den N fließen und 0,51 über den PE. Vor allem interessiert mich, wo genau der PE aus Sicht des RCD sich befinden!

Denn in einem typischen TT Netz ist der PE völlig separat vom eigentlichen Stromnetz. Ist sinngemäß ein Betriebserder.

Deine Vermutung könnte zutreffend sein, wenn ........

Aber vorerst ist und bleibt es nur eine Vermutung!

Interessante Sache. Gab es diese FI von Anfang an, also seit Hausbau bzw Elektroinstallation des Hauses, oder wurden die später von wem nach gerüstet?

Welche Netzform gibt es für dieses Haus? Rufe mal die Stadtwerke, oder deinen Stromversorger an, nenne Wohnort, Straße, HSN und frage danach.

Di Überlegungen die CCCPtreiber gemacht hat gefallen mir zwar am Besten,aber vielleicht übersah er ebenso wie ich, bis eben einen verdächtigen Punkt.

Ich sags mal so. Ich frage mich, ob es Zufall ist dass es im Obergeschoss keine Probleme mit dem dort zuständigen FI gibt. Wenn dort grundlegend andere Geräte eine Rolle spielen, könnte das ja sein.

Momentan kommt mir "verdächtig" vor, dass es um das Erdgeschoss inclusive Kellergeschoss geht, in dem deine beschriebenen Probleme auftreten. Da du mehrere unterschiedliche Ein-Schalt-Situationen beschrieben hast, in denen etliche Geräte mal eine Rolle spielten, dann mal keine Rolle spielten kam ich auf einen naheliegenden Gedanken.

Im Keller könnte es zwei Erden geben, weil dort wohl der Fundamenterder oder ähnliches eingebunden ist, oder sein kann. Falls es in diesem Bereich ab und zu unterschiedliche "Erdpotentiale" geben könnte, kann es je nach Netzform zu solchen Problemen kommen.

Den Elektriker den du mit der Fehlersuche beauftragst, wird all dies interessieren. Den FI nennt man ja "Fehlerstrom-Schutzschalter". Folglich müsste man hier von irgendeiner Art Fehler-Strom ausgehen ;-) Wobei es durchaus unterschiedliche Ursachen geben kann.

Interessant kann es selbst für Fachleute -sprich Elektriker- werden, wenn sich vermeitliche "Sicherheiten" als was anderes erweisen ;-)

Wenn ich Garten lese und Bruder lese denke ich automatisch an Feuchtigkeit und Laiengebastel. Hier riecht alles danach, das der PE und der N, also Schutzleiter und Neutral- oder früher auch Nullleiter nach dem RCD/Fi wieder zusammen geführt wurden, vielleicht weil ein NYM statt NYY als Erdkabel verwendet wurden und nun die Feuchtigkeit eingezogen ist, oder weil schlicht und einfach Pfusch gemacht wurde. Komischerweise traut sich jeder an Strom, aber niemand würde sich seinen Blinddarm vom Kumpel raus schneiden lassen, beide kann tödlich enden. 

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 21:21

Es kann sehr gut sein, dass ein Fachmann das als Pfusch bezeichnen würde. Den Gartenanschluss hat mein Bruder vor über 20 Jahren mal mit meinem Nachbarn gemacht (der elektrisch durchaus bewandert war, weil er auch beruflich damit zu tun hatte). Ich habe das Haus nun von meinen Eltern gekauft und später dieses Jahr möchte ich die gesamte Elektrik von einem Fachmann neu machen lassen.

Ich vermute einmal, Du bist Elektriker und regst Dich zurecht über so etwas auf, kann ich nachvollziehen!

ich tippe mal darauf dass irgendwo eine verbindung zwischen PE und N ist. irgend ein isolationsfehler oder so. aber das kann man nur durch schrittweises abklemmen der nulleiter herausfinden, welcher stromkreis betroffen ist. es scheint jedenfalls weder die außenbeleuchtung zu sein, noch eines der geräte die ihr ausgesteckt habt.

mein vorsichtiger tipp geht richtung gefrierkombi. versuch sie mal andersherum in die steckdose zu stecken. wenn dann der fi sofort fliegt, hast du den fehler.

lg, Anna

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 23:01

So, extra den Kühlschrank mal ausgebaut. Wenn ich den Stecker umdrehe und den Kühlschrank einschalte, passiert nichts. Allerdings auch nichts, wenn ich ihn wieder wie vorher rum einstecke und einschalte. Kaffeemaschine und Wasserkocher haben den FI jetzt auch nicht zum Auslösen gebracht. Der Unterschied zu vorhin ist aber, dass die Sicherungen für z.B. den Herd jetzt ausgeschaltet sind. Weiter rumprobieren möchte ich jetzt nicht, da ich zufrieden bin, dass die Heizung erst einmal wieder läuft. Alles weitere ist dann sowieso Aufgabe für den Fachmann.

Peppie85  17.03.2015, 10:00
@bluescreen08

nach meinem dafürhalten wäre damit der Herd Hauptverdächtiger nummer 1. gibt das bitte mal dem Fachmann weiter.

lg, Anna

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 21:46

Hallo Anna

und vielen Dank für Deine Antwort!

An die Kühlgefrierkombi komme ich leider nicht so einfach heran, da Einbaugerät und die Steckdose nicht so einfach zugänglich ist. Vorhin war es aber so, dass sobald der Schalter innen von "aus" auf "an" gestellt wurde (also eine der Zahlen, die für die Kühlungsstärke stehen), der FI ausgelöst hat. Mittlerweile allerdings genau dasselbe, sobald die Heizung der Kaffeemaschine oder der Wasserkocher eingeschaltet wird. :(

Ist das für einen Elektriker eine eher einfache und zeitnah lösbare Aufgabe, die preislich noch eher moderat ausfällt oder das genaue Gegenteil oder ist alles möglich? Mit was für Kosten muss man in der Praxis denn in etwa rechnen?

bluescreen08 
Beitragsersteller
 16.03.2015, 21:42

Ich antworte mir einmal selbst ;-)

Siehe kompetente Antwort oben von CCPtreiber!

realistir  17.03.2015, 23:55
@bluescreen08

kompetent ist relativ!

Lass dir mal diese ganzen sogenannten VDE Richtlinien bzw "Wälzer" zeigen, die so gerne genannt werden und als Bezüge für kompetentes Fach-Wissen gelten. ;-)

Vielleicht bekommst du dann eine Sichtweise, die ich oben vermerkt habe.

Übrigens, Fachleute sind so ähnlich relativ wie Wissenschaftler! Sie kennen nur, was sie gelernt haben! Sie kennen somit auch oft nur all die Dogmen, die gelehrt wurden ;-)

Wenn man also öfter zuließe dass etliches ernsthaft hinterfragt würde und bezweifelt werden dürfte, wäre es um manche Wissenschaften und Fachbereiche anders bestellt ;-)

Merke dir den Grundsatz, irren ist menschlich. Fachleute und Wissenschaftler sind auch nur Menschen ;-)