Kurzschluss im Bad ohne FI Schalter
Hallo, ich wohne zur Miete in einem älteren Mietshaus. Einen FI Schalter gibt es hier nicht. Der Elektriker, der zuletzt, wegen einer anderen Sache, bei mir war, erklärte mir folgendes. Wenn ich unter der Dusche stehe oder in der Badewanne liege, und genau dann passiert ein Kurzschluss z.b. im Boiler oder woanders. Dann kann es passieren, dass das mein Leben kosten kann, da kein FI Schalter, zur Sicherung installiert ist, der soetwas verhindern kann. Ist das so, oder nur reine Panikmacherei?
10 Antworten
das wäre genauso wie wenn dir dein automechaniker erzählen würde,. dass du bei einem Unfall in deinem Auto stirbst, wenn du keinen Airbag hast...
der FI Schalter ist ein sehr sinnviller, ZUSÄTZLICHER schutz.
der boiler, und andere, vor alleem fest angeschlossene Geräte sind geerdet. wenn es da zu einem Kurzen kommt, fließt der strom richtung erde ab und die Sicherung springt raus. anders sieht es aus, wenn du so fahrlässig bist, dich in der Wanne mit nassen händen zu föhnen... der föhn hat nämlich keiner Erdung etc...
also wenn du dich ein wenig umsichtig verhälst und nichs so beklopptes machst, wie mit dem Toaster auf dem schoß baden zu gehen, wird dir schon nichts passiren...
übrigens: für die geräte, die du im Bad so betreibst gibt es im baumarkt FI schalter zum zwischenstecken, gibs auch zum festeinbau (Steckdose mit FI-Schalter) ist aber teurer...
lg, Anna
Sollte irgendwo in der Wand eine Stahlmatte liegen, die ggf. Kontakt mit der defekten Leitung hat und mit einem Kupferrohr beim Zufluss des Wassers, könntest du "gegrillt" werden... Wie bei James Bond mit dem Heizlüfter in der Badewanne...
Das ist fast meinem Schwager einmal passiert. Seine Frau schaltete im Erdgeschoss eine (selbst angeschraubte) Deckenlampe ein, die mit einer der Schrauben die Zuleitung mit der Stahlmatte im Boden des darüber liegenden Badezimmers kurz geschlossen hat... Da der Mann zum Glück 120 Kilo wog und extrem durchtraininert war, konnte er sich noch aus der Wanne fallen lassen. Die Lampe brannte zwar durch, aber der "Saft" war noch auf der Leitung! Kinder hätten das in der Wanne nicht überlebt. Also: Vorsicht!
Ein FI-Schalter kostet mit Einbau vielleicht max. 150-200 Euro... ein Sarg ist schon teurer!
An dieser Geschichte stimmt leider so gut wie garnichts.
Wenn eine Stahlmatte in der Wand oder Decke mit einer elektrischen Leitung in Verbindung kommt, dann ist das einmal ein Fall der unter Millionen einmal vorkommt. Da die Stahlmatten aber gut geerdet sind kommt es (wenn es schon passieren könnte) zu einem kräftigen Erdstrom, der so gut wie keine Auswirkung auf die Bewohner hat. Gegenfrage: Wie und wo kommt es hier zu einer gefährlichen Potentialdifferenz die ein Mensch abgreifen kann?
Der Heizlüfter in der Wanne wirkt sich nur aus, wenn die Wanne geerdet ist, oder der Mensch im Bad einen Wasserhahn, einen Haltegriff oder den Ablauf berührt. In einer Kunstoffwanne gibt es keine andere Möglichkeit, dass sich der Stromkreis schließen könnte.
Eine Glühbirne brennt nicht durch, wenn man versehentlich den Außenleiter mit irgend welchen anderen leitenden Teilen verbindet, die brennt nur durch wenn sie ihre Nutzungsdauer erreicht hat, oder wenn sie Überspannung bekommt, nicht aber wenn man ihr Spannung nimmt.
Dieses Schauermärchen existiert also immer noch. Machte vor 50 Jahren schon die Runde.
hahahahahahah hahahahaha hahahahah sry mich drehts gerade vor lachen^^
Wenn ein Kurzschluss im Boiler oder anderswo passiert, dann ist kein Saft mehr auf der Leitung und somit kann überhaupt nichts passieren, die Sicherung hat den Stromkreis getrennt.
Das ist blanker Unsinn, da solltest Du Dir einen anderen Elektriker suchen wenn der solchen Mist erklärt.
Bei einem Kurzschluß fließt ein unzulässig hoher Strom. Gerade dann bricht die Spannung zusammen und gerade das ist dann absolut sicher! Gerade spezielle Schutzeinrichtungen erzeugen Kurzschlüsse um das was zu schützen ist schnellstmöglich Spannungsfrei zu machen! Dazu gehören Überspannungseinrichtungen aber auch besondere Systeme die eine "Superschnellabschaltung" zum Personenschutz machen. In der Industrie gibt es Notabschaltsysteme die mit Sprengstoff dicke Bolzen durch Stromverteilerschienen in Erdschienen schießen so dass alles was dahinter angeschlossen ist sofort völlig Spannungsfrei ist. Ausgelöst werden die durch UV Detektoren die Lichtbögen in Schaltanlagen erkennen und so verhindern, dass Personen durch Hitze und UV Einwirkung bei Fehlfunktionen zu schaden kommen.
Wofor ein FI (Deutsche Bezeichnung) bzw. RCD (international) zuständig ist, das ist Brand- und Personenschutz durch Fehlerströme.
Der RCD misst den Summenstrom aller Drähte auf denen Strom fließen soll. Der addiert also rausgehende Ströme auf den Phasen und zurückkommende Strome auf den dafür vorgesehenen Leitungen (Neutralleiter). Ist die Summe nicht exakt "0", dann geht sozusagen irgendwo Strom verloren. fließt also irgendwo unzulässig in die Erde ab. Dann reagiert der sofort und schaltet innerhalb von Millisekunden den Strom ab.
Hat ein Gerät eine Verbindung von der Phase zur Erde, dann knallt die Sicherung raus wenn der Fehlerstrom richtig hoch ist. Also bei einem Erdschhluß in Boilern, Waschmaschinen usw. wo z.B. ein Zuleitungsdraht abbricht und ans Gehäuse gelangt.
Entsteht dieser Fehlerstrom aber nur leicht, zum Beispiel wegen Feuchtigkeit die ja nur begrenzt leitfähig ist oder anderen Isolationsfehlern, dann kann ein geringer Strom ständig fließen ohne dass die Sicherung die ja 3600 Watt insgesamt erlaubt. Die kann nicht wissen ob der Strom richtig oder falsch benutzt wird. Dieser Strom kann aber eine gewisse Heizwirkung haben und damit einen Brand auslösen wenn die Hitze groß genug wurde. Das ist die Hauptaufgabe des FI (RCD), das verhindern von Bränden.
Im Badezimmer besteht aber eine erhöhte Stromschlaggefahr. Fasst man ein Kabel an wo die Isolierung beschädigt ist, kann das mit nassen Händen (und nackten Füßen) zu einem besonders heftigen Stromschlag und damit potentiell tödlichen Stromschlag führen. Ist also das Kabel am Rasierer oder Fön beschädigt, z.B. mit feinen Rissen, reicht eine nasse Hand um da Strom anzuzapfen, man muß die Beschädigung noch nicht mal unbedingt wirklich sehen können.
Und genau dafür sind besonders empfindliche Personenschutz FIs (bzw. RCDs) im Badezimmer bei Neubauten vorschrift. Die erkennen kleinste "verloren" gegangene potentiell für den Menschen gefährliche Ströme und schalten sofort ab. Das begrenzt allerdings nur die Einwirkzeit des STroms, nicht die stärke. Man kann immer noch sofort tot sein, aber ein sterben durch längere Einwirkung was meistens der Fall ist wird hier wirkungsvoll verhindert.
Ein FI / RCD der die ganze Wohnung überwacht muß unenpfindlich sein, da viele Geräte minimale Fehlerströme erzeugen. Sind da sehr viele Geräte angeschlossen würde ein empfindlicher Personenschutz FI dauernd auslösen. Die reagieren also nur auf sehr heftige Stromschläge bei denen man sowiso meistens sofort tot ist. Die schützen aber sehr wirkungsvoll vor Bränden durch schadhafte Geräte.
Fest installierte Geräte sind sehr gut geerdet, hier reicht die normale Sicherung gegen Spannungen am Gehäuse oder auf Wasserleitungen. Der Boiler ist also keine Gefahr und der kann auch nicht von einem empfindlichen Personenschutz FI überwacht werden!
Bleiben nur Geräte zum stöpseln und die Lampen.
Wenn Du gebadet oder geduscht hast, solltest Du keine Lampen wechseln oder mit der Waschmaschine hantieren. Trockne dich erst mal gut ab und lüfte den "Dunst" vom Duschen/Baden raus bevor Du mit der Waschmachine oder Trockner hantierst. Am einfachsten ist es eh die vorher zu beladen und einzustellen. Nachdem die das erste mal Wasser gezogen hat, braucht die nur ein mal nach ein paar Minuten Wasser weil die Wäsche sich vollgesogen hat und dann läuft die mindestens 20 Minuten ohne Wasser zu ziehen, da kann man problemlos in der Zeit duschen ohne Zwangswechselbäder.
Richtig gefährlich sind eigentlich nur Rasierer und Haarfön, Geräte die man oft mit Nassen Händen benutzt. Und für die gibt es Personenschutz FI Zwischenstecker zu kaufen, die sind dann genau so gut!
Und für die gibt es Personenschutz FI Zwischenstecker zu kaufen, die sind dann genau so gut!
Das Problem ist nur, dass diese Zwischenstecker in den allermeisten Fällen nicht VDE gerecht sind.
Sie sind kein Ersatz bei Neubauten, das ist klar.
Und das man sich nicht irgendeinen billigen Chinamist kaufen sollte sondern ein Gerät eines nahmhaften Markenherstellers auch!
Das Problem ist hier, dass für solche Geräte gar keine VDE Nummer als Gerätenorm vorgesehen ist.
Es gibt mit der VDE 0661-10:2004-06 und VDE 0661-20:2008-08 nur Gerätenormen für Ortveränderliche Schutzeinrichtung für Bau- und Montagestellen, bekannt als PRCD-S "Personal Residual Current Device - Safety" , die mit den Adapter RCDs nichts zu tun haben. Zwangsläufig gibt es fast ausschließlich nur China-Schrott in dieser nicht genormten Geräteklasse.
Was anderes sind natürlich Steckdosen mit einem integrierten RCD (genau genommen SRCD) gemäß VDE 0664-50:2010-04 Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit oder ohne Überstromschutz für Steckdosen für Hausinstallationen und für ähnliche Anwendungen. In neuen Anlagen ersetzten sie allerdings nicht den RCD in der Verteilung.
Wenn dir das der Elektriker so erklärt hat wie beschrieben, dann ist er eine Niete und sollte besser das Elektrohandwerk lassen.
Ein Kurzschluss hat rein gar nichts mit einem Fehlerstromschutzschalter (früher Fi, neu RCD) zu tun. Der Boiler ist außerdem ein ganz besonderes Beispiel, weil für diesen (in Deutschland) gar kein RCD gefordert ist. Er muss natürlich mit einem Schutzleiter verbunden sein und bei einem eventuellen Fehlerstrom schaltet die ganz normale Sicherung die Stromzufuhr ab.
Kritisch wird es bei Geräten, die an Steckdosen angeschlossen sind. Kommt es bei solchen Geräten zu einem Fehlerstrom und man berührt dieses Gerät dann kann es (wie natürlich auch bei Nutzung in anderen Räumen) zu einem Stromschlag kommen, der im Bad (nasse Umgebung, barfuß, nasse Hände usw.) meist schlimmer zur Wirkung kommt.
Gemäß aktueller DIN VDE 0100-701:2008-10 müssen alle Verbrauchsmittel in einem Bad (ausgenommen fest angeschlossene Warmwasserbereiter) und fremde Leitungen die durch ein Bad führen durch einen RCD geschützt sein.
Es macht allerdings Sinn, den Freibrief bezüglich Warmwasserbereiter NICHT zu nutzen und auch diesen mit einem RCD zu schützen (was z. B. in Österreich ohnehin Pflicht wäre). Wenn es
In der ms, die die Sicherung zum Auslösen braucht, hätte der 120kg Mann nicht mal gemerkt, daß er unter "Strom" stand.