Falsche Stalking-Vorwürfe - Anzeige sinnvoll? Andere Ratschläge?
Hallo zusammen,
suche auf diesem Weg Tipps, wie ich mich in folgender Situation am besten verhalten kann...
Eine Kollegin wirft mir Stalking, sexuelle Belästigung vor - unsere Personalabteilung weiß auch schon Bescheid. In einem Gespräch mit der Leitung der Personalabteilung habe ich versucht, darzustellen, wie die Situation aus meiner Sicht aussieht (natürlich ohne Beisein der besagten Kollegin).
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass die Vorwürfe aus meiner Sicht haltlos sind und ich sogar soweit gehe, dass ich denke, dass die Person sich möglicherweise in mich verliebt hat und dies nun so darstellen möchte, dass ich etwas von ihr wolle... kurz gesagt, ich halte diese Kollegin für extremst paranoid.
Da die Personalabteilung/der Betriebsrat/unsere Abteilungsleitung die Situation nicht neutral beurteilen kann, habe ich nun den Entschluss gefasst, dass ich wohl kündigen werden muss... vielleicht gibt es aber auch noch andere Ratschläge, wie ich mich gegen die Vorwürfe wehren kann, zumal ich der Person auch zutraue, dass sie schon eine Anzeige gegen mich plant (würde dann der Justiz vertrauen, die Situation doch neutral bewerten zu können, sollen sie mich doch "verurteilen", ich dürfe mich ihr nicht nähern, habe ja eh kein Interesse daran...).
Aber sollte ich nun wirklich deswegen meine (eigentlich gute) Stelle aufgeben müssen, frage ich mich eben, ob es nicht zB möglich ist, meine Kollegin anzuzeigen wg. Verleumdung, Rufmord oder wie auch immer das juristisch genannt wird. Bitte um Tipps, wie ich mich verhalten soll... auf Abstand bin ich schon längst gegangen, seitdem sind die Vorwürfe aber sogar noch intensiver geworden...
Danke vorab für Ratschläge gegen diesen Psycho-Terror
7 Antworten
Ok,
Ich kann dir da aus eigener Erfahrung nur raten: Wenn das alle stimmt wie du das hier schilderst. Schäme dich nicht. Geh sofort zur Polizei und erstatte Anzeige.
Warum ist recht simpel. Lass es dir zum einen einfach nicht gefallen und zum anderen, komm ihr in jedem Fall zuvor. Also ab zur Polizei und Anzeige wegen Verleumdung erstatten.
Ob das dann am Ende viel bringt, ist absolut belanglos. Wenn sie dich zuerst anzeigt, sieht die Sache für dich schon wieder viel schwieriger aus. Alleine schon dass du damit einen Eintrag hättest, würde ich mir so auf keinen Fall "mehr" gefallen lassen. Alles unter der Voraussetzung, das dies auch wirklich nicht stimmt.
Da nun sogar dein Arbeitsplatz in Mitleidenschaft gezogen wurde. Rate ich dir auch deinen Anwalt ein zu schalten. Er kann dich einfach viel besser in den speziellen Punkten beraten und dir bei Seite stehen.
Ja es kostet Geld, aber diesen "guten" Arbeitsplatz zu verlieren kostet noch um einiges mehr.
Mein Tipp für dich und das kommt von Herzen.. Kämpfe um dein Recht, Lass es dir nicht gefallen! Sei nicht so dumm, wie ich einst war..
Ich kann mich schon fast selbst reden hören! Schieb deine guten Vorsätze bei Seite.. Denk lieber daran, das dir hier gerade jetzt, in diesem Augenblick, so richtig Schaden will. Alleine schon in deiner Arbeit. Da muss man doch eigentlich besonders blöde sein, wenn man da noch am guten im Menschen glauben will :)
Warum und wieso sie das tut, ob sie ihre Taten überhaupt so beabsichtigt und vor allem, ob sie sich dessen bewusst ist, was sie dir damit antut, ist total egal.
Denn den Schaden hast so oder so du.. Also ab zur Polizei und Anzeige erstatten. Warte damit nicht zu lange, bevor sie dir zuvor kommt.
Es wird eine wichtige Rolle spielen. Es wird deine Glaubwürdigkeit um einiges anheben.. Auch wenn es offiziell niemals jemand so zugeben würde. Man wird dir eher und leichter Glauben schenken als andersrum. Selbst schon auf der Polizeiwache.
Es ist was anderes, wenn du dort hin gehst und von deinem Problem erzählst, dich eine nette Dame beruhigt und alles aufnimmt, als wenn du dort vorgeladen wirst, dich eine angesäuerte "Schnepfe" in Empfang nimmt und dich trocken und mit Abscheu im Gesicht ausfragt. Sind ja auch nur Menschen die emotional sind..
Ach ja eines noch. Wenn du sie Anzeigst wegen Verleumdung. Dann muss sie ja erst mal sagen, wieso sie das denn behauptet. Da müssen dann schon Fakten kommen. z.B. an dem Tag, um so viel Uhr, hat er mich verfolgt. Oder aber, an dem Tag um so viel Uhr sagte er dieses und jenes zu mir. Genau da kann man sie dann recht schnell packen. Denn wenn es nicht stimmt, findet man den Fehler. Da man das ja nicht auf einen Tag differenziert, muss sie schon eine Reihe von Tagen nennen wo dies oder jenes gewesen wäre. Irgendwo da, kannst du ganz sicher, deine Unschuld beweisbar darlegen und sie ist "überführt"
Wenn du noch fragen hast, helf ich dir mit meinem Wissen gern noch weiter..
Schon einmal vielen Dank, deine Zeilen haben mich zumindest wieder aufgebaut! es ärgert mich aber zB auch sehr, dass sich unsere angeblichen "Führungskräfte" betont raushalten, um nicht zu sagen, bei so einem Thema auf der Seite der Frau stehen... schade um den schönen Arbeitsplatz, denn dass die Kollegin geht oder gegangen wird, da kann ich warten, bis ich alt und grau bin (oder vorher eh zum Psycho geworden bin) mit einem kleinen Schmunzeln gemeint
DH für diese klare Antwort !
Jo, kann ich sehr gut verstehen. Aber mit einer Anzeige, bietest du allen die Stirn und keiner kann dir böse nachreden. Andersrum sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.
Hallo, ich danke dir für den Stern. Mich würde interessieren wie es bei dir weitergeht bzw. Was bisher geschah..
Liebe Grüße Paolo
Du solltest besser nicht kündigen, wenn du Anspruch auf eine Abfindung hättest bei einer Kündigung vom Betrieb aus.
Als Mann kannst du bei solchen Situationen leider immer nur verlieren, selbst wenn dir alle Gerichte dieser Welt deine Unschuld bestätigen würden.
Wenn sie dich beschuldigt, muss sie das ja auch beweisen können. Du kannst ja schlecht beweisen, was du NICHT gemacht hast.
dies ist umgekehrt aber auch mein Problem, oder? wie soll ich etwas beweisen, was sie mir mündlich vor die Latz geknallt hat...
und dann ist ja da noch das allgemeine Problem, dass man in einer solchen Situation als Mann immer sofort eher verdächtigt wird, als dass man der Frau eine falsche Verdächtigung vermutet... von daher gibt es bestimmt Kolleginnen, die im Zweifel eher ihre Auffassung bezeugen würden.
Kündigen könnte als Schuldeingeständnis betrachtet werden. Sprich doch mal mit der Kollegin, vielleicht hast du einen blinden Fleck. Vielleicht habt ihr nur denselben Heimweg und sie fühlt sich gestalkt. Oder sonst was Banales.
schon versucht, anfangs hatten wir uns ja auch gut verstanden, haben den gleichen heimweg, richtig und sind daher manchmal auch zusammen heimgefahren, aber aus diesem "Kumpelverhältnis" wurde jetzt ein Vorwurf der Belästigung gemacht
Siehst du, erklär ihr, daß dich das ganze beschäftigt, steh dazu daß sie dir gefällt und du daher unwissentlich die Grenzen nicht gesehen hast. Dass du aber die Grenzen in Zukunft respektierst. Sie soll dir erklären, wo die Grenzen sind.
Vor Gericht gehen ist teuer und langwierig, siehe Kachemlann. Das hältst du nicht durch, ich interpretier dich als feinfühlig und ehrlich.
Sie gefällt ihm? Wo steht das? Gerichtskosten? Eine Verleumdungsklage hegt öffentliches Interesse. Der Verliere wird eine Strafe in die Staatskasse zahlen. Er wird keine Gerichtskosten haben!
Nicht streiten! ;)
Glaubt mir, ich hatte schon das Gespräch gesucht - ohne Erfolg. Habe da schon den Kontakt abgebrochen, das hat ihr dann wohl gestunken, sie hat wohl gemerkt, dass es mir nichts ausmachte, den Kontakt abzubrechen und stellt die ganze Angelegenheit so dar, als hätte ich "nicht loslassen" können.
wenn du dir so sicher bist, dass da nichts war- wieso weisst du es dann nicht selber. sorry
sehr intelligente Antwort... Achtung! Ironie!
Man muss die Gesamtsituation sehen, kann ja jetzt nicht hier Romane schreiben, aber glaube mir, ich habe schon schlechte Erfahrungen mit Rechtsverdrehern gemacht und mache mir nun eben Gedanken darüber, dass ich vielleicht mal in der Zeit, in der wir uns noch verstanden hatten, einen Witz zuviel gemacht habe und mir dies nun zum Verhängnis wird
Ja, stimmt, an den Eintrag habe ich noch gar nicht gedacht. Werde dann diesen Weg gehen müssen, obwohl ich bislang immer noch dachte, man könnte sich das Ganze sparen... wir sind doch alle erwachsen und ich habe immer gedacht, man könne miteinander sprechen.