Erfolgsaussichten für Klage gegen Opodo?
Ich habe letzten Monat über Opodo Hin- und Rückflug nach/von Spanien gebucht.
Es gab günstige, frühe Flüge "A" und teure, späte Flüge "B".
Gebucht habe ich B und Opodo hat mir dies auch per Mail und in der Opodo App so bestätigt, tatsächlich gebucht wurde aber A.
Konsequenzen für mich:
- Ich hätte fast meinen Flieger verpasst und hatte Glück, dass ich mich kurzfristig nochmal persönlich beim Flughafen nach den korrekten Flugzeiten erkundigt habe
- Ich habe mehr Geld gezahlt, allerdings weniger Leistung dafür bekommen
- Ich musste meinen Transfer zum Flughafen kurzfristig umorganisieren und dadurch Parkplatzgebühr am Flughafen entrichten, die sonst nicht angefallen wäre
- Ich musste meinen Mietwagen im Urlaubsort außerhalb der Öffnungszeiten abgeben, was mit zusätzlichen Kosten verbunden war
Zwar habe ich direkt am Tag der Buchung (eine Woche vor Abflug) die Flugvouchers von dem eigentlichen Verkäufer (XITT) erhalten und diese Vouchers bestätigten auch die Zeiten für A, allerdings lagen diese Zeiten genau 2 Stunden vor den Zeiten für B, weshalb ich davon ausging, dass die Angaben auf dem Voucher schlichtweg GMT+0 entsprechen und die Angaben in der App GMT+2.
Opodo habe ich bereits kontaktiert und um Rückmeldung gebeten, die lassen aber nichts von sich hören. Wie würden bei solch einem Sachverhalt die Chancen für mich im Klagefall stehen?
Es geht um insgesamt ~150€ und eine Erstberatung beim Anwalt kann ja in der Regel schon mal teurer werden (eine Rechtsschutzversicherung habe ich nicht). Ich möchte vermeiden, dass ich dort die Aussage bekomme, dass es sich nicht lohnt oder keine Aussicht auf erfolgreiche Klage besteht.
1 Antwort
So wie ich diese Portale kenne, treten die nur als Vermittler auf. D.h. Opodo wäre bei dir der falsche Ansprechpartner, sondern die Reisegesellschaft oder Fluggesellschaft, bei der du dann letztlich gebucht hast, müsste angesprochen werden.
Ein zweites Problem wird sein, dass du kein Anrecht auf die irgendwann mal gebuchten Flugzeiten hast. Die können sich durchaus nicht unerheblich verschieben und das ist auch eigentlich immer in irgendeiner speziellen Formulierung so in deinen Vertragsunterlagen festgehalten. Die Zeiten kann man mehr als grobe Vorauskalkulation verstehen und können auch plötzlich morgens statt abends oder mittags statt nachts sein… Das stellt keinen wesentlichen Mangel dar, wenn es nicht wirklich um Tage geht, die das ganze plötzlich verschoben ist…
Also meine Gesamteinschätzung wäre, gerade, da du auch keine Rechtschutzversicherung besitzt, dass das Risiko keinen rechtlichen Erfolg zu bekommen, groß ist im Vergleich zu deinem zwar ärgerlichen, aber recht überschaubaren Schaden, der dir entstanden ist.
Wie gesagt, Opodo hat es, so kenne ich das, nicht verkauft, sondern das Geschäft nur vermittelt. Damit musst du schauen, bei wem du gekauft hast – vermutlich bei der Fluggesellschaft direkt oder einem Reiseveranstalter. Solche Anbieter wie Opodo haften normalerweise nicht. Außer vielleicht die Übermittlung deiner Daten, was du kaufen wolltest oder tatsächlich gekauft hast, sind fälschlich von Opodo übermittelt worden. Ansonsten hat womöglich die Fluggesellschaft den späteren Flug storniert, da aufgrund der geringen Nachfrage zur Zeit oder des teuren Preises des späteren Fluges der Flug nicht ausgelastet war und du bist auf den früheren Flug umgebucht worden. Alles in allem hätte dir das natürlich mitgeteilt werden müssen. Aber dann wäre eben die Fluggesellschaft oder vielleicht der Reiseveranstalter dran, eher nicht Opodo.
Was Bestellung und Leistung angeht, hast du recht, wenn das so stattgefunden hat. Womöglich kannst du noch recherchieren, ob es tatsächlich nur den einen Flug an dem entsprechenden Datum gab oder sich der spätere Flug einfach so verschoben hat, dass er zu ähnlichen Zeiten ging wie der ursprünglich früherer Flug?
Das ist mir bewusst, dass Opodo nur als Vermittler auftritt. Allerdings wurden die Flüge ja nicht verschoben, sondern sie wurden direkt im Moment der Buchung falsch gebucht!
Im Grunde war es dann so: Am Flughafen gab es nur Flug A. Opodo hatte mir aber Flug A und Flug B vorgeschlagen, wovon letzterer der teurere war, von mir gebucht wurde, aber nicht geliefert wurde. Flug B gab es anscheinend gar nicht. Man kann doch nicht einfach etwas, das es nicht gibt, teurer verkaufen und dann nicht haftbar dafür sein? :(