EOS SID Inkasso / EOS Investment - BETRUG?
Habe gestern sinnigerweise zeitgleich eine mail und einen Brief gehabt von EOS SID Süddeutscher Inkasso-Dienst GmbH, Hamburg. Das passt ja schonmal sehr gut zusammen, also süddeutsch und Hamburg... Ich soll bei einem Onlineversand (der Name steht sogar drin, ich bestelle dort regelmäßig) im Nov. 2013 etwas nicht bezahlt haben. Hatte tatsächlich am genannten Tag bestellt, aber nicht zu dem angegebenen Betrag, und das, was ich damals bestellt hatte, habe ich auch bezahlt. Die liefern nämlich gar nicht mehr, wenn etwas offen ist. Mahnung habe ich auch keine bekommen, warum sollten die plötzlich ohne Mahnung ein Inkasso beauftragen? Der Versand hat übrigens seinen Sitz in München - bestimmt haben die ein Süddeutsches Inkasso in Hamburg beauftragt, dann waren sie ja deutschlandweit tätig, lol. Die Forderungsaufstellung, die ist der Hammer, aber verstehen muss das ja sicher niemand:
Hauptforderung: 218,04. Mahnkosten der Auftraggeberin (für Mahnungen, die nicht ankamen): 14,00. Inkassovergütung (inkl. evtl. angefallener Ermittlungskosten): 70,20. (mussten die meine Adresse recherchiern?) Zinsen bis 22.06.15: 0,07 (is aber günstig!). Storno-/Guthabenbuchung: 162,66 (hä?). Gesamtbetrag: 139,65.
Dann steht auf dem nächsten Blatt, der Gegenstandswert sei 55,38 + Geschäftsgebühr 58,50 + Auslagenpauschale 11,70 + Mahnkosten 14,00 - ergibt tatsächlich auch wieder 139,58, da fehlen nur noch die 7 Ct. Zinsen aus der anderen Aufstellung.
Also so bescheuerte und unlogische Aufstellungen hab ich noch nie gesehen, trotz jahrelanger Mitarbeit in einer Mahnabteilung.
Ich frage mich jetzt nur: reagiere ich gar nicht? Frage ich beim Onlineversand mal nach? oder bring ich das direkt zur Verbraucherzentrale? Eigentlich müsste man ja dagegen vorgehen. Was meint ihr hier?
6 Antworten
Schau mal, ob der Versandhändler einer derer ist, die hier gelistet sind: http://www.ottogroup.com/de/die-otto-group/konzernfirmen.php
Wenn ja ist die Erklärung einfach: Die gehören alle zur großen Otto-Gruppe. Sind also quasi dieselben Leute.
Ich würde dem Inkasso folgendes Einschreiben schicken: "Wertes Inkasso. Sie wollen mir zur Prüfung vorlegen: Vollmacht im Original, Vertragskopie mit meiner Unterschrift, Liefernachweis mit meiner Unterschrift, Rechnungskopie, Mahnungskopie mit Zustellnachweis. Darüber hinaus sämtliche Informationen zu §11a RDG, insbesondere Details zum Vertragsschluss und zu den gelieferten Waren. Sollte es sich, was ich glaube, um eine Personenverwechslung handeln, werde ich gegen Sie wegen versuchten Betrugs und wegen Nötigung Strafanzeige erstatten. Einfach unbescholtene Bürger mit fremden Schulden zu belästigen ist in meinen Augen eine Straftat."
Sofern der Versandhändler zu Otto gehört würde ich dazu schreiben "Mir ist bekannt, dass Sie zum Otto-Konzern gehören, so wie auch ihre Mandantin. Sollten Sie nicht freiwillig auf jegliche Inkassogebühren verzichten, werde ich gegen Sie Strafanzeige wegen gewerblichen Betrugs erstatten, sowie beim Aufsichtsgericht einen Entzug Ihrer Lizenz beantragen. Ich lasse mich nicht veralbern, dass hier ein Schaden entsteht, wenn die eine Abteilung des Konzerns über den Flur läuft und die andere Abteilung des Konzerns beauftragt. Ich denke, wir verstehen uns."
Ruhig so deutlich schreiben. Die Hamburger kapieren es nur so, die tun, wenn man zu höflich ist, einfach so als würden sie nicht kapieren, warum du dich meldest.
Dann verschiebt sich die Argumentation. Da die Forderung allerdings abgetreten ist, also vom Inkasso aufgekauft wurde, machen die das Ganze nun im eigenen Namen geltend. Das bedeutet: Sie sind nun der neue Gläubiger.
Das ändert nichts daran, dass sie dir alle Nachweise vorlegen müssen. Das ändert aber etwas an den Gebühren. Damit sind nämlich sämtliche Inkassogebühren per se nicht mehr durchsetzbar. Man darf nicht für sich selbst Inkassogebühren fordern. Ich würde daher den Text leicht abwandeln:
"Wertes Inkasso. Sie wollen mir zur Prüfung vorlegen: Abtretungsurkunde, Vertragskopie mit meiner Unterschrift, Liefernachweis mit meiner Unterschrift, Rechnungskopie, Mahnungskopie mit Zustellnachweis. Darüber hinaus sämtliche Informationen zu §11a RDG, insbesondere Details zum Vertragsschluss und zu den gelieferten Waren. Des Weiteren setze ich Sie davon in Kenntnis, dass bei einer Abtretung das Erheben von Inkassogebühren verboten ist. Gerne beschwere ich mich beim Aufsichtsgericht, wenn Sie verbotene Gebühren weiterhin einfordern wollen und beantrage einen Entzug Ihrer Lizenz."
Evtl ist auch nur der Forderungeinzug abgetreten und Forderungsinhaber ist nach wie vor zooplus
Der letzte Satz von Dir fläsht : " Gerne beschwere ich mich...."
Es gibt keine Pflicht, auf frei erfundene Forderungen zu reagieren. Trotzdem kann man da ruhig mal kontern und den Laden in Zugzwang bringen, mittels einer Antwort ans Inkasso (das was den Brief geschrieben hat). Fordere darin alle relevanten Unterlagen gem. §11a RDG an, darunter insbesondere:
- Vertragskopie
- Kopie und Zustellnachweis der Rechnung
- Kopie und Zustellnachweis der Mahnung
- Nachweis über die Zustellung evtl. bestellter Waren
Wenn das Inkasso das schuldig bleibt, dann ohne Umschweif Anzeige wegen versuchten gewerbsmäßigem Betrugs einreichen. Meldung an das Aufsichtsgericht wird ebenfalls mit angedroht.
Ferner widersprichst du der Forderung und untersagst die Speicherung deiner Daten.
Kontoauszug über die erfolgte Bezahlung würde ich auch für den Fall der Fälle bereit halten. Aber vermutlich ist damit die Geschichte aus der Welt
Falls die Hauptforderung unstrittig sein sollte dann ganz einfach die HF plus gerundet 10 € zweckgebunden ( nur Hauptforderung) an den Zooladen (nicht ans Inkasso) überweisen
Nein, ich habe noch einen Kontoauszug in einer alten mail von Zooplus, wo sowie die Bestellung von diesem Tag als auch die entsprechende Zahlung verbucht ist. Außerdem passt der Betrag überhaupt nicht.
Ruf beim Händler an und frag.
Kopie erstellen und zuständigkeitshalber an die Staatsanwaltschaft deines Wohnortes weiterleiten (Verdacht des versuchten Betruges §§ 263, Abs.1, 22, 23 StGB). Dieses Verfahren ist kostenfrei!
Danke erstmal für eure ausführlichen Antworten - also alle, die bis jetzt kamen. In besagter Liste ist Zooplus nicht drin (ist ja kein Geheimnis, kann ich ruhig sagen). Und zwar heißt es im Betreff, ich zitiere:
Abgetretene Forderung der Firma EOS Investment GmbH (vormals Zooplus AG).
Ich würd ja jetzt nix sagen, wenn Zooplus nicht mehr existiern würde, aber die gibt's doch noch - und wenn man sich einloggt, sieht man alle getätigten Bestellungen seit der Erstanmeldung. Das könnte ja auch wer gehackt haben.