Eigenen Sohn ins Gefängnis bringen?

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Recht ist Recht und Sohn ist Sohn. Seinen Sohn zu einem rechtschaffenen Leben zu erziehen und auch dazu zu bringen, sich den Konsequenzen seines Handelns zu stellen, hat auch mit Liebe zu tun.

Aber: das muss jeder mit sich selbst klar machen. Deshalb haben Eltern auch ein Zeugnisverweigerungsrecht, weil man sich der schwierigen Lage bewusst ist und Eltern nicht zwingen will, gegen ihre Kinder aussagen zu müssen.

Ich hab grad selbst einen Fall in der Familie, wo die Tochter der Meinung war, Drogen ausprobieren zu müssen und nun ein Gerichtsverfahren wartet. Bei aller familiärer Liebe und Vergebung und so weiter: Drogen sind nicht erlaubt und das Verfahren ist die Konsequenz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, ich würde genauso reagieren. Er muss Verantwortung für sein Handeln übernehmen, um daraus lernen zu können. Völlig egal, ob es das eigene Kind ist oder nicht.

Ein Straftäter bleibt auch dann ein Straftäter wenn er mit mir verwandt ist.

Also ja, mein Sohn oder meine Tochter können sich darauf verlassen daß für sie dieselben Gesetze gelten wie für alle anderen Menschen.

Wieviel Leid wird eigentlich erst durch Menschen verursacht, die Strafvereitelung begehen nur weil sie mit dem Täter verwandt sind? Wer denkt denn darüber mal nach?

Wer Täter schützt ist ein Mittäter.

warehouse14

Vorab: ich habe keine Kinder, kann also nicht aus der Perspektive eines Vaters urteilen.

Ich kann mir aber absolut nicht vorstellen, dass ich meinen Vergewaltiger-Sohn schützen würde. Vergewaltigung ist eines der widerlichsten und verabscheuungswürdigsten Verbrechen, die es gibt. Und mit der Tat alleine ist es nicht vorbei: das Leid der Opfer geht danach weiter. Man fühlt sich dreckig, benutzt, würdelos... Manche Vergewaltigungsopfer machen ihren seelischen Qualen Jahre später selbst ein Ende, indem sie Suizid begehen. Es ist ein Verbrechen, das ein ganzes Leben zerstören kann. Für den Täter ist es nur "einmal abspritzen".

Von meinem aktuellen Standpunkt aus würde ich mit diesem Menschen nie wieder etwas zu tun haben wollen. Soll er im Knast verrotten und danach selber sehen, wie er wieder auf die Beine kommt. Wobei ich an diesem Punkt zugebe, dass ich nicht zu 100% darauf schwören möchte, dass ich als Vater nicht vielleicht vergeben könnte. Die Strafe an sich muss aber sein, Kind hin oder her. Keine Diskussion.

Und ich würde mir berechtigterweise die Frage stellen, wie ich als Vater so dermaßen versagen konnte.

Das kann für den Sohn ja auch eine therapeutischen Effekt haben, denn ungesühnt mit dieser Straftat zu leben, ist/kann auch schädlich sein.