Ehe zwischen Bruder und Schwester! +Abwandlung:Was wenn beide wissen nicht,dass sie Geschwister sind
Hallo Leute, heute habe ich im Unterricht etwas über die Ehe zwischen Bruder und Schwester gehört und finde das Thema sehr spannend. Ich hoffe ihr könnt mir meine Fragen beantworten. 1. Wo wird der Riegel vorschoben bei der Geschwister Ehe? Gibt es ein anderes Argument, als das Biologische, was zu missbildungen führen könnte? Im Bezug dazu, was wenn die Geschwister nur eine Ehe führen wollen - aber Ohne Kinder? 2. Was passiert, wenn die Geschwister verheiratet sind und nach der Hochzeit herausfinden, dass sie Geschwister sind? Annulierung? 3. Wo ist die Abgrenzung zu z.b. genetisch "benachteiligten", die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit behinderte Kinder zeugen können? Wieso dürfen die heiraten?
Ich bitte bei diesem heikligen Thema um Ernstigkeit und Fachmeinungen. Danke schon mal - ich freue mich auf eure Antworten! Grüße
10 Antworten
Eine Geschwisterehe ist in Deutschland und in den meisten anderen Ländern nicht gestattet, egal ob Kinderlos oder nicht.
Das Inzest zu Missbildungen am Kind führen kann ist auch schon lange bekannt. Forscher meinen sogar das deswegen einige Herrscherfamilien damals so unberechenbar oder teilweise sogar missgebildet waren, in den Königshäusern war sowas gang und gebe.
Ein Schönes Beispiel ist die Habsburger Unterlippe: http://de.wikipedia.org/wiki/Habsburger_Unterlippe
Karl II war auch sehr durch den Inzest seiner Vorfahren gezeichnet:
"Philipp IV. zeugte mit seinen Mätressen eine Reihe gesunder Kinder. Dagegen verstarben die mit Maria Anna gezeugten Kinder entweder kurz nach der Geburt oder kamen tot zur Welt. Nach neunjähriger Ehe war nur die Tochter Margarita María noch am Leben, die später ähnlich wie ihre Mutter mit ihrem Onkel (Leopold I.) verheiratet wurde. Karl II. war daher ein dringend erwünschtes Kind, jedoch von Geburt an schwächlich und krank. An ihm zeigten sich aufgrund der jahrhundertelangen Inzucht zwischen den Königshäusern deutliche Anzeichen von Degeneration. Während normalerweise ein Mensch in der fünften Generation über 32 verschiedene Vorfahren verfügt, hatte er wegen der innerfamiliären Heiraten lediglich zehn (Ahnenschwund); sämtliche Urgroßeltern stammten (teilweise mehrfach) von Johanna der Wahnsinnigen ab."
Biologisch: Jedes Erbgut hat Fehler. Wenn zwei ähnliche aufeinander treffen, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie an der selben Stelle Fehler haben, als wenn sie völlig fremd sind. Da der Mensch jedes Gen doppelt hat, sinkt die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass zufällig gemischte Gene die selben Defizite haben. Das ist, als wenn man zwei durchlöcherte Tücher aufeinander legt. Nimmt man zwei gleiche Tücher, bleiben alle, bei zwei ungleichen nur wenige Löcher offen. Das ist ein Grund, warum Lebewesen bei der geschlechtlichen Begegnung das Fremde bevorzugen. Es gibt auch noch andere Gründe, aber das ist eine längere Geschichte.
Kompliment: Unheimlich gutes Beispiel mit den Tüchern.
alles was ne beziehúng ersten grades...das heißt bruder/schwester/mutter/vater betrifft, ist verboten....das würde sicherlich, wenn es ohne wissen passiert ist, anuliert werden
zu 1. zweiter Teil: Ich habe mal gelesen (finde aber die Quelle nicht mehr) dass die Ursache dieses Verbotes eher im frühen Stammesleben der Menschen zu finden sein soll. Der Stamm hatte bessere Überlebenschancen wenn der Partner in einem anderen Stamm gesucht wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass damals schon das genetische Wissen vorhanden war, dass rezessive vererbte Gendefekte in solchen Fällen häufiger zu Krankheiten ö.ä. führen können.
zu 3.: Behinderte Leute, die Kinder bekommen, sind eben im Vergleich zu Geschwistern die Kinder bekommen, nicht dem gesellschaftlichen Tabu unterworfen und werden dementsprechend nicht in der Form geächtet. Wenn allerdings die eugenische Argumentation, die offizielle Grundlage für das Verbotes des Beischlafs zwischen Verwandten darstellt, konsequent weiterverfolgt wird, dann dürften behinderte Paare keine Kinder zeugen und Personen deren Genkombination mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu behinderten Kindern führt, auch nicht. Heiraten dürfen diese Leute eben weil diese nicht der gesellschaftlichen Tabuisierung unterworfen sind.
sowas gab es mal in Spanien, die hießen mit Nachnamen Moya-Peño oder so ähnlich. Und in sachsen gab es das Geschwisterpärchen, dass drei Kinder hat und alle genetisch bedingt behindert sind. Der Typ musste sogar in den Knast. Durch inzestiöse Verbindungen kann es zu Erbkrankheiten oder erbliche bedingten Behinderungen kommen. Und eine geschwisterliche Ehe ist, soweit mir bekannt, in keinem Land der Welt zulässig, außerdem noch gesellschaftlich geächtet.
Stimmt nicht so ganz, unter bestimmten Voraussetzungen ist eine solche Ehe in Frankreich z.B. erlaubt.