Dürfen mich Mitarbeiter inkl. Chef unter Druck setzen während einer Krankschreibung?
Ich versuch mich jetzt mal kurz zu fassen:
Ich hab seit längerem ziemliche Probleme bei der Arbeit. Ich arbeite seit fast zwei Jahren dort, vor ca. 6 Monaten hat mich der Chef zum ersten Mal angeschriehen. Naja, er ist Choleriker und hat warscheinlich sonst Probleme, ich hab das also nicht so auf die Goldwaage gelegt. Seit dem kommen so gut wie täglich iwelche Kommentare, die zwar an sich nicht schlimm sind - jedoch gehäuft fühle ich mich jetzt täglich unwohl bei der Arbeit. Ich habe in den zwei Jahren vielleicht insgesammt 15 Arbeitstage gefehlt, weil ich eine Zeit lang ein sehr schwaches Immunsystem hatte, das behandelt habe und seit sicher 6 Monaten nicht mehr gefehlt habe, es sei denn ich habe Ferien drann gegeben.
Ich bin vor 2 Wochen krank geworden, hatte Scharlach mit hohem Fieber plus ich hatte dann noch einen Nervenzusammenbruch, bei meiner Mutter wurde Brustkrebs diagnostiziert und einer Woche zuvor wurde mein Vater am Herzen operiert. Es wurde also alles zuviel für mich. Die Ärztin hat mich 2 Wochen krank geschrieben.
In der ersten Woche hatte ich meine Ruhe, die Arbeit hat es akzeptiert und auch "Verständnis gehabt", jetzt in der zweiten Woche bekomme ich ständig SMS's von den Mitarbeiterinnen, ob ich schon früher kommen kann, da sonst leider jemand für mich am Samstag einspringen muss, ich habe mit der Chefin telefoniert, sie meinte es sei "asozial" den Arbeitskollegen gegenüber, krank zu sein usw. Ich wollte schon seit Montag wieder zur Arbeit, weil ich genau davor Angst hatte, jedoch haben mir Famile und Freunde davon abgeraten, Versicherungsgründe und auch dass es gehen muss, wenn eine Mitarbeiterin krank ist, und ich jetzt auf mich schauen soll.. Ich weiss einfach auch nicht mehr, was ich tun soll.
Wer ist im Unrecht: Ich, die krankgeschrieben bin oder die Mitarbeiter und die Chefin, die wollen, dass ich trotz Krankschreibung zur Arbeit komme?
9 Antworten
Die Mitarbeiter und der Chef natürlich. In dringenden Fällen kann man jemanden vielleicht mal früher aus dem Urlaub holen, wenn es eng wird, aber auf keinen Fall einen kranken Kollegen nötigen, zur Arbeit zu kommen.
Mit Recht haben hat das nichts zu tun: krankgeschrieben zu sein ist ja keine "Meinung." Du hast die Krankschreibung, weil es Dir nicht gut geht und Du Dich erholen sollst. Wenn Du Dich nicht auskurierst und krank zur Arbeit gehst und dann schlimmer krank wirst, meinst Du , irgendeiner der Kollegen oder der Chef kommt dann und sagt : Tut uns leid? Nö.
Deine Familie/Freund haben recht: ein Chef muss das organisieren können, dass auch mal jemand wg Krankheit ausfällt, außerdem kanne s richtig Probleme geben, wenn Du während der Krnakschreibung zur Arbeit gehst und dann z.B. einen Unfall hast. Das übernimmt dann keine Versicherung. Und Dein Chef auch nicht.
Und was diesen Satz angeht: Ich habe mit der Chefin telefoniert, sie meinte es sei "asozial" den Arbeitskollegen gegenüber, krank zu sein -- Da kann ich Dir nur empfehlen, nach einer neuen Stelle Ausschau zu halten.
Gute Besserung!
Danke für die Antwort. Ich suche mir jetzt eine neue Arbeit, habe jetzt lange gewartet damit - jetzt ists aber genug.
Ich möchte auch allen anderen danken für die Antworten, es hilft mir echt sehr.
Allen noch einen schönen Abend
Ohne Witz: denen würde ich vom Anwalt eine glasklare Unterlassungsaufforderung zukommen lassen. Geht es denn noch? Lass dich bloss nicht kirre machen. So lange du krank geschrieben bist, bleibst du zu Hause und basta. Sowas rate ich nur in ganz krassen Ausnahmefällen: HOL DIR NOCH NE VERLÄNGERUNG! Mach das Handy aus und geh nicht mehr ans Telefon.
wenn du krank bist, bist du krank und bei einem nervenzusammenbruch kann man davon ausgehen, das es noch länger dauern wird.
lass dir soviel zeit wie du brauchst, das ist kein spass, was du durchmachst.
Du bist krankgeschrieben, lass dich nicht ausnutzen. Wenn ich als Unternehmer Angestellte beschäftige trage ich halt das Risiko, dass ich 6 Wochen Lohn weiterzahlen muss wenn diese mal ausfallen. Geht mir auch so (hab nur eine 400,- € Kraft drum kann ichs verschmerzen ^^)
Mitarbeiterführung nach dem Menschenbild X führt jedes Unternehmen früher oder später in den Bankrott (siehe Schlecker).
Lass dich nicht unter Druck setzen, mach das Handy aus. Psychiche Erkrankungen sind auf dem Vormarsch und immer häufiger der Grund für eine Berufsunfähigkeit (Hoffe du hast eine Berufsunfähigkeitsversicherung). Daher solltest du dich auskurieren und dir mittel- bis langfristig einen neuen Arbeitgeber suchen.
Ich denke das Recht liegt auf deiner Seite.Deine Mitarbeiter sollten ruhig mal Verständnis zeigen,überhaupt ist das keine Art,mit jemandem umzugehen.Wenn du krank geschrieben bist,dann gehe auch nicht zur Arbeit und wenn dich deine Kollegen und deine Chefin weiter so unter Druck setzten,dann solltest du wenn möglich darüber nachdenken,den Job zu wechseln,denn unter solchen Bedingungen arbeitet man doch nicht gerne.
Dir alles Gute,lass dich nicht unterkriegen!
Ich habe heute bereits eine erste Bewerbung abgeschickt. Ich war mir nur sehr unsicher, wer Recht hat, da natürlich Freunde und Familie eher einem Recht zuspricht als jemand, der das unparteiisch sieht. Ich hatte bisher nicht den Mumm, einen neuen Job zu suchen und auch zu kündigen. Aber nun sehe ich einfach keine Zukunft mehr in diesem Betrieb. Es hat mich nur nicht losgelassen, darum wollte ich mal hier nachfragen :)
Vielen Dank für die Antwort und die lieben Worte. :)