Darf man vom Jobcenter gezwungen werden Bewerbungsfotos zu machen?
Hallo,
mein Freund ist frisch arbeitslos und soll nun eine Maßnahme machen, wo er Lebenslauf etc. komplett erstellen soll (auch wenn er dies alles einwandfrei schon hat). In einer Art Eingliederungungsvereinbarung die über diese Minimaßnahme unterschrieben wurde steht auch das bei diesem Termin Bewerbungsfotos gemacht werden.
Er hat jetzt auch die Einladung dieser Maßnahmeneinrichtung bekommen und da steht das auch nocheinmal dein.
Wo mein Freund länger drüber nachgedacht hat, ist ihm klar geworden, dass er dies nicht möchte. Er hat ganz aktuelle Bewerbungsbilder die professionell vom Fotografen erstellt wurden. Kann er sich weigern? Man soll laut der Vereinbarung "Motivation zeigen". Ja, das ist klar...
Aber kann er sanktioniert werden,wenn er das Bild machen verweigert?
Muss er nochmal schriftlich der Sachbearbeiterin mitteilen, dass er der Minieingliederungsvereinbarung in dem Punkt widerspricht?
Welche Rechte hat er?
12 Antworten
Ich denke wenn er seinem zuständigen Sachbearbeiter/in darüber informiert, dass er aktuell ganz neue professionelle Fotos hat, diese eventuell mitbringen kann usw.
Beim Arbeitsamt kann man ja sein eigenes Bewerberprofil erstellen.
Sollte dein Freund ein Lebenslauf usw. nochmals erstellen, so kann er ja die Fotos in diesen integrieren. Ich denke da alles aktuell ist usw Fotos/Bewerbungsunterlagen, so berücksichtigen die zuständigen Stellen das mit Sicherheit.
Sollte das Amt wirklich auf neue bestehen, so könnte ich mir vorstellen, das die Kosten irgendwie erstattet werden könnten, denn es wäre ja unsinnig neue anzufertigen, wenn aktuell schon welche da sind.
Allerdings sind die Wege der Behördenstellen unergründlich und immer für neue Erfahrungen offen, die man mit bestimmten Situationen macht.
Viel Erfolg
Diese Fotos werden nicht einfach online gestellt. Allerdings kann man sich wie in bestimmten Portalen ein eigenes Profil erstellen usw., sich Arbeitgeber zur Einsicht geben, die eventuell so ein Profil benötigen.
Von dem her ist das doch gar nicht schlecht, wenn man auf Jobsuche ist. Zugriff haben ja nur bestimmte Arbeitgeber, die ja wirklich auch jemand suchen, je nach Qualifikation usw.
Dann soll er doch einfach ein Bewerbungsfoto mitnehmen und zeigen, dass er bereits aktuelle hat. Doppelt braucht er ja keine.
umgehört
Vielleicht waren das dann teilweise keine professionellen Bilder? Einfach mal hingehen und ein Foto mitnehmen.
Ja normalerweise nicht. Aber er hat sich bischen ungehört und andere sagen, die drängen einen richtig dazu.
Bloß dort keine Fotos machen lassen. Die taugen nichts und verschandeln einen nur. Zu einem richtigen Fotostudio gehen auch wenn es was kostet und professionelle Fotos machen lassen.
Manche Jobcenter verschwenden ihre Zeit, ihre Gelder, und die Zeit ihrer "Kunden", mit sinnlosen Maßnahmen und Aktivitäten.
Es gibt ganze "Industriezweige", die davon leben, überflüssigen Firlefanz anzubieten, wie zB halt Bewerbungstraining. Da sitzen dann Leute, die entweder wissen, wie man sich bewirbt, oder solche, die nicht vermittelbar sind, und lerne Zeugs, das sie bereits wissen, oder was sie nie benötigen werden. Und wenn mal einer dazwischen ist, hat der den Stoff von 2 Wochen in 3 Tagen intus und langweilt sich durch den Rest der Zeit.
Ich hab vor zig Jahren bei einer Maßnahme so einem Teilnehmer geholfen: der wollte arbeiten, aber das Arbeitsamt konnte ihn nicht vermitteln. Im Kurs sollte, neben weiteren Kenntnissen, auch Bewerbungstraining vermittelt werden, incl Anschreiben und Lebenslauf und so weiter.
Da waren sogar noch ein paar Leute, die arbeiten wollten, aber auch der Rest: Arbeitsscheue, Unfähige, Querulanten, die faktisch schon die Kündigung in der Tasche hatten, bevor sie einen Arbeitsvertrag unterschreiben.
Dieser eine "Kollege" hatte einen Kiosk besessen, aber auf Grund der Krankheit seiner Frau, die ihm dabei zur Seite stand, den aufgeben müssen.
Er war nach 3 oder 4 Tagen genervt von dem sinnlosen Zeugs dort. Ich hab mir die Zeit vertreiben, in dem ich Kollegen geholfen hab.
Bei ihm hab ich mich neben ihn gesetzt, ihm gezeigt, wie man ein Anschreiben macht und ein Lebenslauf mit der Schreibmaschine (Computer waren damals noch nicht üblich bzw nicht verbreitet) schreibt.
Dann hab ich ihn eine Initiativbewerbung schreiben lassen, also teils diktiert, aber geschrieben hat er, und wichtige Infos zu sich geliefert; sowie den dazugehörigen Lebenslauf.
Den hat er bei einem Industrieunternehmen in seiner Nähe abgegeben, das Wunscharbeitgeber für ihn war.
2 Tage später kam er wieder, hat seine Sachen gepackt und sich beim Kurs abgemeldet. Er war sofort eingestellt worden.
Je nach Maßnahme kann man dort also tun, was man will, dein Freund kann da auch in der Maßnahme sagen: "Nö, will ich nich'!" Dem Jobcenter muss man das ja nicht auch noch auf die Nase binden.
Dass das Jobcenter davon erfährt, ist nicht auszuschließen, aber eher nicht wahrscheinlich. der Maßnahmeträger berechnet das dem Jobcenter so oder so.
Ohne seine Einwilligung dürfen die Bilder eh nicht für was anderes benutzt werden, als sie auf die Bewerbung zu kleben, die er dort zu schreiben lernt (Das war Ironie).
Widerspruch gegen die Maßnahme kann man versuchen. Ob der durch kommt, ist aber eine andre Frage.
Eine GUTEN Sachbearbeiter erkennt man aber eh dran, dass er einen nicht in sinnlose Maßnahmen vermittelt, sondern dafür sorgt, das er wieder in Arbeit kommt. Wenn nötig, auch halt MIT Maßnahme, aber keinen Sinnlosen. (Meine Schwester ist eine solche Sachbearbeiterin, der muss ich jetzt eine Lanze brechen!)
Da Beste für deinen Freund ist aber natürlich sowieso, da so schnell wie möglich raus zu kommen, bevor der schwarze Fleck "Jobcenter" zu groß im Lebenslauf wird.
Danke für deine ausführliche Antwort.
Ich denke auch,er wird dort einfach sagen er macht die Fotos da nicht.
Wie wollen die das sanktionieren, wenn er im gleichen Zuge seine aktuellen mitgebrachten anbietet?
Ich finde diese Maßnahmen auch total sinnlos. Es ist nur damit es beim Amt abgehakt werden kann und er aus der Statistik raus ist. Und bis jetzt hat er ja nichtmal einen Cent bekommen.
Wenn der Sachverhalt genauso sinnig wie hier vorgetragen wird, versteht das auch die Sachbearbeiterin.
Ob man an dieser Maßnahme trotz Vorhandensein der Unterlagen / Fotos teilnehmen muss, steht in der Eingliederungsvereinbarung. Könnte mir aber vorstellen, dass auf eine verpflichtende Teilnahme verzichtet wird. Dies sollte man, im eigenen Interesse in Erfahrung bringen.
blödsinnige Entscheidung der Verantwortlichen. Bin ja sonst kein Fan von Fake Krankmeldungen.., aber wenn er tatsächlich die besseren Unterlagen zuhause hat, würde ich persönlich mir eine AU besorgen. Die Zeit, die man dort unnützerweise rumsitzen würde, kann man auch in sinnvolle Jobsuche investieren.
Er muss dran teilnehmen und hatte auch schon im Gespräch gefragt warum er Bewerbungsbilder machen muss, wo er doch gerade professionelle selber gemacht hat.Alles total blödsinnig da er eine eins A Bewerbungsmappe schon hat.
Die machen die Fotos da direkt.
Im geht's nicht darum das er die bezahlen muss. Er möchte nicht Fotos von sich irgendwo haben wo er nicht weiß was die genau damit machen ( zB. Online stellen etc.)