Chef droht mit Kündigung in der Ausbildung?
Hallo,
ich bin ziemlich verzweifelt. Ich bin aktuell in der Ausbildung und habe einen Vertrag mit 25 Urlaubstagen abgeschlossen. Ich habe eine 5 Tage/Woche. Normalweise würden mir nur 20 Urlaubstage zustehen, diese will mir mein Chef nun auch eintragen, da ihm damals ein Fehler unterlaufen ist.
Ich weiß, dass ich rechtlich nicht zustimmen muss und meinen Urlaub behalten darf, denn Vertrag ist Vertrag. Allerdings will mein Chef mich nun testen. Falls ich mich gegen die Korrektur sträube wird er sich etwas gegen mich einfallen lassen. Ihm ist bewusst, dass Azubis schwer kündbar sind, wird aber trotzdem viele Gründe suchen, um mich abzumahnen und letztlich zu kündigen.
Ich weiß leider nicht was ich machen soll, ich fühle mich hintergangen und bedroht... Wenn ich zur IHK gehe, wird wahrscheinlich nicht viel passieren und das Verhältnis angeschlagen sein. Doch ich möchte mir mit dem Urlaubs-Entzug nicht noch mehr Würde wegnehmen lassen, da wir Azubis sowieso schon schlecht behandelt werden...
Ich bin sehr dankbar für jede einzelne Hilfe!
10 Antworten
Melde es bei der IHK. Und such dir am besten einen neuen Betrieb wo du die Ausbildung fortsetzen kannst.
Wenn es rechtlich nicht zulässig ist, was er da machen will, hat er Pech gehabt. Du müsstest den Betrieb doch kennen und wissen wo seine Leichen vergraben sind. Wenn er aktiv wird, wirst du auch aktiv.
Juristisch gesehen hast du Recht.
Aber schau doch mal selber, ob du nicht mit deinen vertraglichen Regelungen besser dastehst als die anderen Azubis.
Ist dir dann die Durchsetzung deines Rechts wichtiger oder die Gleichbehandlung mt den anderen Azubis?
Übrigens: Der Urlaubsanspruch für Azubis nach dem BBiG richtet sich danach, welches Alter du zu Beginn des aktuellen Jahres hattest.
Melde es der IHK. Und wenn der Chef schon so drauf ist solltest du über einen Betriebswechsel nachdenken. Sag denen das er sich gründe für eine Kündigung ausdenken möchte. Dann kann es sein das er ne Strafe zahlen muss oder die Ausbildungslizenz verliert wenn es ganz krass kommt.
Du als Azubi bist besonders schützenswert und die IHK wird alles tun um für dein Wohlbefinden zu sorgen.
Wie alt bist du denn?
und mindestens 25 Werktage, wenn der Jugendliche zu Beginn des Kalenderjahres noch nicht 18 Jahre alt ist
https://info-arbeitsrecht.de/Urlaub/urlaub.html
Ansonsten: Vertrag ist Vertrag.
Du solltest dich auf jeden Fall mit der IHK in Verbindung setzen und darum bitten, dass man dir bei der Suche nach einem anderen Ausbildungsbetrieb behilflich ist. Ich finde es schon recht armselig, wenn solche Leute ausbilden dürfen und dann mit solchen Sachen kommen...
https://www.ihk.de/konflikt-und-problemloesung
Und wenn die IHK sich "einmischt", dann ist dein Chef auch vorgewarnt, falls er auf die Idee kommt dich zu drangsalieren, weil du nun auf die 25 Tage bestehst.