Betriebsrat vertritt nur Gewerkschaftsmitglieder?!
Ist es rechtens, dass ein Betriebsratsmitglied die Meinung vertritt er müsse nur die Interessen der organisierten Arbeitnehmer (== in der Gewerkschaft) vertreten? Und dass diese Person dann auch danach handelt, also die Anliegen der Arbeitnehmer nur vertritt wenn in besagter Abteilung ausreichend viele Gewerkschaftsmitglieder sind?
5 Antworten
Der Betriebsrat ist die Interessenvertretung aller wahlberechtigten AN eines Betriebs. Da kann ein Betriebsrat nicht erst nach der Mitgliedschaft in der Gewerkschaft fragen und dann entscheiden ob er seine** **Pflicht**** tut oder nicht
Habt Ihr mal mit anderen BR-Mitgliedern über das Problem geredet? Was sagen die dazu? Das Betriebsverfassungsgesetz sieht zwar bei Verletzung der gesetzlichen Pflichten eines BR-Mitglieds oder des ganzen Betriebsrats einen Ausschluss nach § 23 vor, dazu muss aber mindestens ein Viertel der wahlberechtigten AN, der AG oder eine im Betrieb vertretene Gewerkschaft den Ausschluss oder die Auflösung des Betriebsrats beantragen.
Ob der AG das möchte, kann ich nicht beurteilen. Die Gewerkschaft eher nicht, wenn dieser BR so gewerkschaftsnah ist und ob soviele Kollegen das möchten? Außerdem dauert so ein Amtsenthebungsverfahren seine Zeit.
Ich würde den Kollegen Betriebsrat mal darauf hinweisen, dass im kommenden Jahr die nächsten Betriebsratswahlen anstehen und er bei so einem Verhalten dann evtl. seine Quittung bekommt. Da ist das beste Mittel gute Gegenkandidaten aufzustellen und diese dann auch zu wählen. Da ist dann ein Ende als Betriebsratsmitglied für diesen Mitarbeiter absehbar.
Der Betriebsrat wird von allen Beschäftigten des Betriebes gewählt,die an der Wahl teilnehmen,darunter mit Sicherheit auch Nichtgewerkschaftsmitglieder.
Der Betriebsrat hat die Interessen aller Arbeiter und Angestellten einschließlich der Auszubildenden zu vertreten und kann nicht ausschließlich für eine Interessengruppe tätig sein.
Sollte sich ein Betriebsratsmitglied nicht entsprechend verhalten,solltet ihr zunächst im Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden darauf drängen,dass alle Arbeitnehmer ohne Rücksicht auf eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft gleich behandelt werden.
Sollte sich nichts an dem Verhalten des betreffenden ändern,so könnten mindestens ein Viertel der wahlberechtigten Arrbeitnehmer beim Arbeitsgericht den Ausschluss des Mitglieds aus dem Betriebsrat wegen grober Verletzung seiner gesetzlichen Pflichten beantragen.
Ein Betribsrat hat die Interessen ALLER zu vertreten, schliesslich wurde er zu DEREN Vertreter gewählt!!!
Nein, ein Betriebsrat vertritt alle Beschäftigten.
Welche Möglichkeiten hat man, gegen dieses Verhalten vorzugehen?
Das ist schwierig, man muss die Abwahl des ganzen oder eines Mitglieds des Betriebsrates beim Arbeitsgericht beantragen. Ich würde aber erstmal das Gespräch mit einem anderen Mitglied des Beriebsrates suchen, um auf dieses Mitglied einzuwirken, seine Pflichten zu erfüllen.
http://www.helpster.de/betriebsrat-abwaehlen-das-sollten-sie-vorab-bedenken_80380