Bei einer Krankenhausvisite bekommt man im Mehrbettzimmer die Krankengeschichte der anderen mit - wie ist das mit dem Datenschutz vereinbar?
10 Antworten
Datenschutz bleibt da außen vor....mich hat es auch immer gestört, dass die Bettnachbarn alles mitbekommen haben....
Mittlerweile gehen aber viele Kliniken dazu über, mobile Patienten zur Visite ins Arztzimmer zu bitten, was meiner Meinung völlig in Ordnung ist
Diesen Standard gab es vor einigen Jahren noch nicht...
Das liegt ja wohl an jedem Patienten selber, wie weit er seine Krankengeschichte vor den anderen Mitpatienten erörtert. Der Arzt, der zur Visite kommt, schaut sich nur die Daten des Krankenblatts an, ggf. die Wunde und fragt, wie es dem Patienten geht. Alles, was darüber hinaus besprochen wird, z. B. weitere Behandlungsmaßnahmen, kann der Patient auf Wunsch unter Ausschluss der Öffentlichkeit tun. Nur dass davon so gut wie nie ein Patient Gebrauch macht.
Habe ich noch nie so erlebt und ist wohl auch eher Wunschdenken als Realität.
FZ
Ich bin Krankenschwester und das ist das Gesetz. Es ist nur den Patienten sch*egal, ob sie ihre Krankengeschichte im Beisein anderer Patienten diskutieren. Deshalb macht es ja auch kaum jemand. Ab und an gibt es allerdings auch Patienten, die die weiteren Maßnahmen im 4-Augen Gespräch diskutieren. Darauf nimmt im Krankenhaus jeder Arzt Rücksicht, wenn der Patient diesen Wunsch äußert. Aber er muss ihn eben äußern. Gedankenlesen kann niemand.
Das ist in der Tat etwas schwierig.
Jedoch ist es unumgänglich, dass Mitpatienten die Gespräche der Visite mithören. Ansonsten würden die Visiten tierisch in die Länge gezogen. Mir ist auch aus keinem anderen Land ein alternatives Vorgehen bekannt.
Sehr sensible Dinge werden daher wenn möglich ohne Beisein von Dritten besprochen. Das kann im Arztzimmer oder dem Besprechungsraum sein und manchmal wird der Mitpatient herausgebeten. Es ist jedoch nicht immer möglich, eine Vier-Augen-Situation zu schaffen.
Gar nicht. Das ist eben so und man kann es nicht verhindern. Diese Patienten kennen sich aber meist sowieso nicht und hören danach nie wieder etwas voneinander, also ist es nicht weiter schlimm.
Genau so ist es, der Datenschutz ist nicht gewährleistet. Aber außer in Einzelbettzimmern ist es einfach nicht anders machbar.
Wem das nicht gefällt muss Einspruch erheben.
Was interessiert das meinen Bettnachbar, welche Krankheit ich habe. Er hat wahrscheinlich was ähnliches, interessiert mich doch auch nicht.
Also was soll das mit Datenschutz, das sind für mich keine schützenswerte Daten
sondern?
Adresse, Kontodaten, Vermögensverhältnisse, Strafregister, usw.
Und wenn die Bettnachbarin zufällig eine Freundin von deiner Chefin ist, dann sieht die Welt (in der Probezeit beispielsweise) ganz schnell anders aus.
Auch, wenn sie deine Bankberaterin kennt, von der du in Zukunft gern einen positiven Bescheud für einen Kredit hättest.
ein Sechser im Lotto hab ich auch recht selten :-)
In kleinen Krankenhäusern auf dem Land gibt es mehr sechser im Lotto als du glaubst.
Das ist der Standard. Wenn es dich gestört hätte, dass der Arzt mit dir im Beisein anderer Patienten deine Krankengeschichte bespricht, hättest du einfach nur mal deinen Mund aufmachen müssen und um ein 4-Augen Gespräch bitten sollen.