Bei einem Hauskauf die KFW Förderung nutzen?
Hallo ihr lieben,
Alsoooo es geht darum, unzwar will ich mir ein Haus kaufen und war vorher bei einem Finanzierungsberater. Das Haus kostet 200.000€ und er hat mir gesagt, das ich die 150.000€ von meiner Hausbank ziehen soll und 50.000€ von der KFW als Förderung, weil die so einem niedrigzins haben, sodass ich nicht sooo viele Zinsen zurück zahlen muss. Als ich bei meiner Hausbank war, meinten die das es für die KFW Förderung nicht nötig sei, da es nur für sanierungsbedürftige Häuser meist gebraucht wird. Das kam mir dann aber alles ein wenig spanisch vor, als wenn die Hausbank nur wollte das ich den vollen Kredit bei denen ziehe und die keine Lust auf die ganze Arbeit hatten mich jetzt an die KFW weiterzuleiten.
Kann mir vllt jemand helfen bitte... ich weiß nicht was ich tun solllll 😩
5 Antworten
Hallo Mausii 1122,
gerne möchte ich hier ein wenig Licht ins Dunkle bringen:
1. Die KfW Bank ist eine Förderbank, die verschiedene Vorhaben finanziert und diese durch spezielle Programme fördert (z.B. günstiger Zinssatz, Tilgungszuschuss usw.). Als Kunde kann man aber nicht direkt auf die KfW Bank zugehen, um einen Kredit aufzunehmen, sondern benötigt dafür immer eine durchleitende Bank. Das ist dann i. d. R. die Bank, bei der auch die Hauptfinanzierung ist. Diese durchleitende Bank muss zum einen den KfW Kredit durchreichen und an den Kreditnehmer auszahlen, und zum anderen ist Sie auch Risikoträger für das KfW-Darlehen und muss dafür die Sicherheiten einfordern. D. h. nur die durchleitende Bank, die auch die Hauptfinanzierung führt, trägt sich mit der gesamten Grundschuld (für Bankdarlehen und KfW-Darlehen) im Grundbuch ein.
2. Ja nach Vorhaben und Konstellation kann es sein, dass ein KfW-Kredit sehr günstig ist und sich positiv auf die Gesamtfinanzierung auswirkt. Das ist aber nicht immer der Fall. Je nach KfW-Programm, welches man beanspruchen kann, kann es auch mal vorkommen, dass ein reguläres Darlehen der Bank günstiger ist. Die stark geförderten und dadurch auch sehr günstigen Programme, sind meist an eine bereits sehr gute Energieeffizienz des Hauses oder Verbesserung der Energieeffizienz gebunden.
3. Gerne gebe ich Dir kurz eine kleine Übersicht über mögliche Programme bei einem Hauskauf:
- Kauf eines Neubaus vom Bauträger: Wenn das Haus, das Du kaufen möchtest ein Neubau vom Bauträger ist, dann kannst Du folgendes Förderdarlehen beantragen: https://www.interhyp.de/bauen-kaufen/foerdermittel/kfw-energieeffizent-bauen.html (Diese Darlehen sind von den Zinsen her wirklich sehr günstig. Die maximale Kredithöhe liegt bei 50.000 Euro. Zusätzlich bekommt man einen Tilgungszuschuss, der je nach Energieeffizienz des Hauses 5, 10 oder 15 % der KfW-Darlehenssumme ausmacht.
- Kauf einer gebrauchten Immobilie mit Sanierungsbedarf: Wenn das Haus, das Du kaufen möchtest, noch saniert werden muss, kommen folgende Förderdarlehen in Frage: https://www.interhyp.de/modernisierung/tipps-zur-finanzierung/kfw-programm-energieeffizient-sanieren.htmlhttps://www.interhyp.de/bauen-kaufen/foerdermittel/kfw-energieeffizient-sanieren-ergaenzungskredit.html (Auch diese Darlehen und Förderungen sind meist sehr günstig)
- Kauf einer gebrauchten Immobilie zur Eigennutzung: Wenn das Haus, das Du kaufen möchtest einfach eine Bestandsimmobilie zur Eigennutzung ist, kannst Du folgendes KfW-Darlehen in Anspruch nehmen: https://www.interhyp.de/bauen-kaufen/foerdermittel/kfw-wohneigentumsprogramm.html (Dieses Darlehen hat aber keine Bindung an eine Energieeffizienz und ist daher nicht besonders gefördert oder vergünstigt.)
Fazit: Wenn es sich bei dem Haus, das Du kaufen möchtest also um eine Bestandsimmobilie, ohne energetischen Sanierungsbedarf handelt, dann kommt nur das Wohneigentumsprogramm in Frage. Und das Programm ist von den Konditionen her vergleichbar mit einem regulären Bankdarlehen; in manchen Fällen (z.B. wenn Du viel Eigenkapital in die Finanzierung mit einbringst und daher sowieso sehr gute Konditionen bekommst) auch teurer.
Zusätzlich sollte man auch wissen, dass manche KfW-Programme nur über eine Zinsbindung von max. 5 oder 10 Jahren abgeschlossen werden können. Danach muss man zu ggf. teureren Konditionen anschlussfinanzieren. Ein reguläres Bankdarlehen kann man bei vielen Kreditgebern auch für 15 oder 20 Jahre abschließen und sich somit den aktuell sehr günstigen Zinssatz über einen viel längeren Zeitraum sichern.
Lass Dir doch von Deiner Hausbank einfach mal zwei unterschiedliche Angebote erstellen. Eines mit KfW-Darlehen und eines ohne KfW-Darlehen. Dann kannst Du vergleichen und sehen, welches Angebot unterm Strich günstiger ist.
Alles Gute für Dich.
Franziska von Interhyp
Die KfW Förderung kannst Du nur "mitnehmen" wenn das Gebäude in Sachen Energie / Dämmung durch eine Sanierung "aufgewertet" wird.
Klar, die Hausbank verweist nicht gerne auf KfW, das ist verständlich.
Doch KfW-Mittel werden nur vergeben, wenn Du auch die Richtlinien erfüllst und z.B. die alte Heizung duch eine moderne Anlage mit Solar oder Wärmepumpe etc. ersetzt, Fenster und Dämmung mit besserem K-Wert verbaust, usw.
Kann man sich alles ansehen (auch andere, mögliche Förderungen):
Die Annahme, die KfW-Bank ist "irgendeine Bank" mit niedrigen Zinsen, wo jeder einfach so Geld herbekommt, ist falsch.
Anmerkung:
Wenn die Finanzierung sehr knapp ausgelegt ist, und die finanziellen Mittel gerade eben so ausreichen, besteht die Gefahr, dass nach Ablauf der Zinsbindung ein Konjunkturumschwung mit einhergehendem Zinsanstieg für Probleme sorgt....
Grüße, ------>
Das ist richtig, es ist ein Darlehen - allerdings ohne Zuschuss.
Ein Kauf ohne energetische Maßnahmen ist nun mal nicht förderfähig.
Eine Hausbank wird dieses Programm begleiten, allerdings die eigenen Konditionen entsprechend der fehlenden Summe am Gesamtvolumen möglicherweise "anpassen".
Ich glaube der FS hat da auch etwas vertauscht bei seiner Bank, er/sie will wohl auch nur ein KfW-Darlehen und keine Förderung.
Ich glaube der FS hat da auch etwas vertauscht
...und scheinbar auch erschreckend dürftige Kenntnisse in diesen Dingen! Sehr riskant, unter solchen Voraussetzungen Verträge zu schließen. Hoffe, dass er / sie noch viele gute Infos aufnimmt, ehe es in medias res geht.
Grüße, ------>
Guter Rat aus Erfahrung....hol Dir noch andere Finanzierungsangebote ein. Kenne Deine finanziellen Möglichkeiten und das Haus nicht!
die Kfw stellt aber bestimmte Anforderungen, so einfach bekommt man dort keinen Förderkredit. wie kommt denn der Finanzberater zu so einer Aussage?
Lass dir nicht so einen Quatsch erzählen, wir haben auch eine KfW-Kredit in Höhe von 50.000 Euro für den Kauf einer "Gebrauchten" Immobilie bekommen ohne irgendwelche Voraussetzungen. Haben dafür einen eigen Vertrag von der Bank bekommen. Die Bank zieht auch die Raten für diesen Kredit ein. Vielleicht ist das dem Bankberater nur zu viel Arbeit, aber am besten machst du dich selber schlau.
Er hat mir verschiedene Banken angeboten bei der man zusätzlich die Kfw Förderung kriegt unter anderem war auch meine Hausbank dabei und er sagte mir das es kein Problem sei.
Wenn der Neubau KfW-förderungsfähig ist, solltest du das tun.
Der KfW-Zinssatz ist niedriger.
Dadurch brauchst du weniger Darlehen bei der Bank. Das senkt den Bankzinssatz.
Die Grundschuld wird nachrangig nach dem Bankdarlehen eingetragen. Es zählt für die Bank also wie Eigenkapital. Das senkt nochmal den Bankzinssatz.
Dein Berater soll dich nochmal eingehen aufklären, unter welchen Bedingungen du Aussicht auf ein KfW-Darlehen hast. Du musst das Haus in jedem Fall in Richtung Niedrigenergie bauen. Den dadurch zu erreichenden Energiestandard (KfW-Standard) musst du mittels Zertifikat nachweisen. Das Zertifikat stellt dir der beauftragte Architekt aus.
Neubau
Wo in der Frage steht, dass es ein Neubau ist?
Das stimmt nicht ganz, es gibt auch KfW Programme die für die Anschaffung von Eigentum unabhängig von irgendwelchen Sanierungsmaßnahmen. Z.B. KfW 124 " für den Kauf oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum" da kann man bis zu 50.000 EUR erhalten.
Schau doch einfach im Internet unter www.kfw.de nach.