Autoreperaturen gewerblich anbieten was muss man beachten?
Ich habe einen befreundeten Mechaniker, der aber gerade arbeitssuchend ist und da dachte ich , dass ich evtl gewerbliche Autoreperaturen anbiete und ihn "einstelle" natürlich alles offiziel mit Vertrag. Ich habe ein Unternehmen seit ca. drei Jahren und seit einem Jahr weise ich auch Mwst aus. Meine Richtung ist aber was ganz anderes, ich mache nämlich Web Design und andere Online Dienstleistungen, kann ich das einfach so machen zb online als "Max Mustermann Autoreperaturen" ? Ich werde dann natürlich auch Rechnungen schreiben. Brauch ich denn eine Werkstatt oder reicht fürs erste eine Garage mit allen möglichen Werkzeugen? Wenn man damit Geld macht kann man dies dann in einer kleinen Werkstatt inverstieren etc. Was meint ihr ? Geht das ?
6 Antworten
Nimm Kontakt zur örtlichen Handwerkskammer auf und frage nach den Voraussetzunge für das Betreiben einer Auto-Werkstatt (Stichwort: Meisterzwang). Selbst wenn es von dort aus ok ist und du/ihr die fachlichen Qualifikationen erfüllt, würde ich unbedingt eine Haftpflichtversicherung empfehlen und da kann es dang eng (sprich teuer) werden. Also auch hier: vorher Infos einholen. Ob du Mehrwertsteuer ausweisen musst oder nicht, sagt dir dann das Finanzamt (Stichwort: Kleinunternehmer). Und, Risko für deinen Freund: geht das finanziell in die Grütze, steht er uU schlechter da als jetzt.
ja, und ich habs gelesen ;-)
Offenbar hast Du die anderen Antworten nicht richtig verstanden.
Der Betrieb einer Auto- Reparaturwerkstatt ist eine handwerkliche Leistung.
Du benötigst daher vor Beginn der Tätigkeit eine Genehmigung der Handwerkskammer und der Kfz- Innung.
Und diese Genehmigung wirst Du ohne einen Meister oder mindestens Geselle nicht erhalten, und vor allem auch nicht ohne umweltfreundliche Arbeitsräume (Ölabscheider!).
Genau deshalb haben wir eine gute Menge an Vorschriften. Die schon die erste Runde die Gründerspreu vom Weizen trennt.
Dein Kumpel sollte wissen, dass er nur schrauben darf, wo Öle eben nicht in die Kanalisation oder in das Grundwasser kommen. Also ist eine Werkstatt Pflicht und nicht Kür. Eigentlich gilt das auch für das Schrauben am eigenen Auto, wenn ich da richtig informiert bin.
Dann sollte er wissen, dass er selber gar nicht repErieren darf. Die Verantwortung hat ein Meister zu tragen. Es gibt Ausnahmen, dazu besser die Innung oder Kammer fragen.
Selber in einer Branche keine Erfahrung haben und dann Gewerbe anmelden geht schief. Es fehlen viel zu viele Kenntnisse aus dem Hintergrund. Angefangen bei der Kalkulation.
Dann ein Unternehmen, dass vollständigen von seinem einzigen Mitarbeiter abhängig ist. Wenn der geht ist dicht. Also wenn man überhaupt aufmachen dürfte. Aber unterstellen wir mal, dass alle Vorschriften erfüllt werden könnten. Dein Kumpel bekommt anderswo ein Stellenangebot. Besseres Geld und bessere Arbeitszeiten. Warum sollte er nicht kündigen? Kündigungsfrist einen Monat (circa). Was machst Du da und 15 Autos stehen zur Reparatur auf dem Hof.
Urlaub geht vielleicht noch zu organisieren. Krankheitsausfall? Wie willst Du das machen?
Das ist nicht die Rubrik wie mache ich meine erste Million. Das ist die Abteilung Schnapsidee.
Als erstes muss der Betrieb in der Kammer angemeldet sein. Ein KFZ Betrieb braucht einen Meister, kein Geselle. Mit dem reinen Gesellenbrief kommt er nicht weit.
Ohne Eintrag in der Handwerksrolle kann er zwar auch eine Werkstatt aufmachen, jedoch ist er vom Arbeitsumfeld her sehr eingeschränkt. Er darf viele Arbeiten nicht machen. Bremsen ect sind natürlich auch tabu. Hier wird zusammengefasst was er machen darf: http://www.schwaben.ihk.de/recht_und_steuern/Gewerberecht/Abgrenzung_zum_Handwerk/Kfz_Service/554010. das ist ein Beispiel aus NRW, aber deutschlandweit sieht es meist gleich aus, in BW darf er nicht mal Ölwechsel machen.
Es gibt leider viele kleine Betriebe welche ohne Eintragung unterwegs sind und ihr Gewerbe auf "Reifenhandel und KFZ Pflege" angemeldet haben, jedoch alles machen. Wenn hier etwas passiert stehen sie ohne Versicherungsshutz da.
Macht er z.B. die Bremsen und es kommt aufgrund von einem Materialfehler zu einem schweren Unfall mit Todesfolge stehtst du nicht nur mit beiden Füßen im Knast sondern zahlt auch sein leben lang. Es muß nicht mal ein Fehler wegen Einbau sein.
Wenn du eine Eintragung in der Handwerksrolle will muss er seinen Meistertitel nachweisen und ihr müßt sich dann auch anders Versichern. Z.B. braucht ihr dann auch eine Rentenversicherung und diese ist als selbstständinger recht teuer.
Hinzu kommt noch die Ausstattung in der Werkstatt. Ohne gutes Werkzeug und viel Spezialequipment geht es heute nicht. Eine realistische Werkstattausstattung mit der man einigermaßen was abdecken kann liegt bei 150.000 Euro. Aber hier geht es dann noch weiter, die Hebebühnen müssen jedes Jahr abgenommen werden, die Wartung von Klimagerät, Lichteinstellung, Reifen Füllgerät (ja, das kostet auch jedes Jahr Geld) kommt noch hinzu. Außerdem darf er dann noch viele Sachkundenachweise machen, z.B. für Klimaanlage oder HVT (Hochvolt Technik). Ohne HVT darf er nicht an Hybrid oder Elektrofahrzeugen arbeiten und bei einem normalen Fahrzeug nicht mal eine Xeon Birne tauschen.
Du siehst, das kostet nicht nur Geld sondern auch viele Stunden für die Meisterschule und den Sachkundenachweisen. Klar lohnt es sich wenn man es richtig macht, jedoch wird es sich erst nach einigen Jahren auszahlen.
Aber mal ganz ehrlich gesagt, KFZ Mechaniker und Mechatroniker werden im Moment in der Branche mehr als gesucht. Ich betreue Werkstätten (bin Außendienstler bei einem großen Werkstattausrüster) und ich habe keine Werkstatt welche nicht Leute sucht. Es werden daher auch Top Gehälter gezahlt, ich hab einen Kunden da bekommen die Gesellen weit über meinem Gehalt gezahlt. Aber (!!) es gibt leider auch viele KFZler auf dem Markt welche einfach nichts taugen und auch keine Stelle finden. Ob es klug ist das sich diese Leute selbstständig machen lass ich mal so in den Raum gestellt. Von demher solltest du dich mal fragen warum er keinen Job bekommt und ob er wirklich so gut ist. Weil wenn er als KFZler arbeitssuchend ist und nicht sofort was hat dann stimmt hier was nicht.
Da würde ich lieber bei der Innung und/oder beim Gewerbeaufsichtsamt nachfragen. Mag sein, du begibst dich sonst auf verdammt dünnes Eis und darfst tüchtig Lehrgeld zahlen. Experte bin ich da nicht, aber das sagt mir mein Bauch und der Verstand auch.
Wenn es nicht ganz koscher ist und die Konkurent erfährt davon, hast du evtll. nichts zu lachen.
Wieso ? Ich kann doch als Unternehmer anbieten was ich will und auch jeden einstellen den ich will. Aber ich könnte natürlich nachfragen bei der Handelskammer , kostet das was ?
Nein, sicher nicht. Ich denke mal, als Nichtunternehmer, die Zulassung bezieht sich auf dein jeweiliges Geschäftsfeld. Also, mitr kommt das komisch vor. Schreib doch bitte mal, was sie dir sagen.
die Zulassung bezieht sich auf dein jeweiliges Geschäftsfeld.
Dann guck Dir mal Handelsregister-Einträge an. Da dürfen auch ganz "normale" Auto-Werkstätten mit z.B. Liegenschaften handeln.
Schön, was du alles weißt. Außerdem schrieb ich nicht, dass ich es weiß, sondern, dass ich es denke.
Natürlich kann man auch dazu ein Witzchen reißen, aber das macht nichts. Würden hier nur wirkliche Experten schreiben, wäre es recht leer. Vielleicht erfahren wir ja noch die Lösung vom Fragesteller.
Ich weise schon Mwst aus ^^ hab ich doch geschrieben ..