Auto-Kaufvertrag, mehr km als angegeben, was tun?
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Ich habe ein Auto in einem Autohaus gekauft. Laut Anzeige hatte es so 1700km.
Mir wurde aber gesagt, dass das Fahrzeug bis 2000km haben wird bei Übergabe.
Im Vertrag unterschrieb ich bei „ca. 2000km“.
Nun kam ein Schreiben, dass das Auto mit knapp 2500km übergeben wird am Termin.
Das sind knapp über 27% als angegeben.
Es macht für mich einen Unterschied, ob es 500km mehr sind bei einem Auto mit 2000km oder bei einem Auto mit 20.000km.
Kann ich was anfordern?
Danke für die Hilfe.
Liebe Grüße
6 Antworten
Relevanter Kilometerstand für die rechtliche Bewertung sind erstmal die im unterschriebenen Kaufvertrag angegebenen "ca. 2000km". Bei einem vereinbarten Kilometerstand von 2000km sind 500 km mehr eine Überschreitung von 25% und m.E. ist diese Abweichung damit nicht mehr unerheblich und auch nicht von der ca. Angabe umfasst. Das Auto kann dir daher nicht im vertragsgemäßen Zustand (ca. 2000km) übergeben werden.
Die beste Möglichkeit wäre es sicherlich wenn du dich mit dem Käufer außergerichtlich/gütlich einigst, zum Beispiel auf einen angemessenen Abschlag beim Kaufpreis. Ansonsten könntest du vom Kaufvertrag zurücktreten und geleistete (An-)Zahlungen zurückverlangen. Ob du ein Anrecht auf Schadensersatz hast ist eine andere und etwas kompliziertere Frage.
PS: Diese Antwort stellt selbstverständlich nur meine persönliche Ansicht dar. Eine wirklich zuverlässige Rechtsberatung in diesem Fall kann dir nur ein Rechtsanwalt geben.
Naja woher kommen die 500km? Überführung? dann ist das normal.
Wegen 500km würde ich jetzt nicht kleinkariert werden, zumal das netterweise kommuniziert wurde.
Mir wurde gesagt, dass das Auto sich in der Nähe befindet und noch gefahren wird. Jedoch am nächsten Tag nicht mehr gefahren wird
Nachfragen kann man immer mal. Freundlich natürlich. 500 km sind nicht so viel, aber es ist nun mal was anderes als angegeben. Wobei das "ca." schon so eine Sache ist. Dennoch: als Mietwagen würde man dafür Geld zahlen. Und wenn die Aussage "wird nicht mehr gefahren" belastbar ist, dann sollte das Autohaus da eine Kleinigkeit (mehr wird es nicht werden) drauflegen.
Fordern kann man immer.
Meiner Meinung nach sind bei einer ca. Angabe 25% zu viel, ich bin aber kein Rechtsgelehrter.
Meine Meinung als Laie sagt mir, Du kannst entweder vom Kauf zurücktreten oder einen Nachlass verlangen.
Maximal ein paar Fussmatten könnte dabei rauskommen.
Man könnte folgende Rechnung aufmachen: insgesamt ist ein Auto für rund 250.000 km gut. Wenn es jetzt 25.000 € kosten soll, entspricht ein Kilometer 0,1 €. Für die 500 km wäre demnach ein Abschlag von 50 € gerechtfertigt.
Das ist aber nur die halbe Rechnung, denn wenn Du das Auto nicht nimmst, muß der Verkäufer nochmal einen Verkaufsversuch starten der mit einiger Arbeit verbunden ist. Deswegen würde ich dem Verkäufer erst mal einen Nachlass von 200 Euro VB vorschlagen. Wenn er sich drauf einlässt hat er das Auto sofort verkauft und keine Arbeit mehr.
Einen Nachlass in Höhe von 5 Euro, oder so.