Ausbildungsabsage weil zu jung?
Ich habe eine Frage aus Interesse.
Der Sohn einer Freundin (letztes Jahr 16) wollte sich nach der Schule bei einem Betrieb bewerben. Es war sein erstes "Vorstellungsgespräch".
Man war ganz überrascht, dass er "plötzlich mit Termin" da war.
Er musste dann gut 1 Stunde dort warten bis der Chef Zeit hatte und wurde in sein Büro gerufen. Der Chef schaut in sein PC rein und sagt "Ich habe mir deine Bewerbungsunterlagen angeschaut, und du bist du jung, tut mir leid."
Wir haben ihn geraten, dass er das ganze als Erfahrung sehen soll und das NICHT alle Betriebe / Gespräche ablaufen. Er war natürlich niedergeschlagen nach so einem Einstand in die Berufswelt.
War es aber klug vom Chef den Bewerber so abzuweisen? Wäre das "Altersdiskriminierung"? In der Stellenausschreibung stand auch nichts von einem Mindestalter. Interessiert mich nur mal so, wie da eure Meinungen sind? Er hat ja noch was gefunden zum Glück und ist nun glücklich.
10 Antworten
Ja, das war eine klare Altersdiskriminierung. Es war ausser dem Alter kein Kriterium für die Absage zu erkennen. Jugendschutz wäre so ein Merkmal.
Die lange Wartezeit deutet klar auf Chaos im Laden hin.
Der Junge hat einen einklagbaren Rechtsanspruch. Das AGG ist das sehr klar. https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehandlungsgesetz
Ich würde den Betrieb deswegen verklagen. Unverschämtheit muss Folgen haben.
Ach, das wäre möglich gewesen. Aber die Frage ob es dann den Jungen was gebracht hat.
Kohle für einen Führerschein. ;)
Ja, Geld.
Denn das gibt dann regelmäßig eine Entschädigung. Ein Arbeitsvertrag wäre in den meisten Fällen aufgrund „verbrannter Erde“ ja nicht mehr zielführend.
Ich gehe mal davon aus es ging um eine Ausbildung.
Altersdiskriminierung schließe ich nicht aus.
Ich bin nur gerade sehr empört jemanden einzuladen und dann zu sagen er ist zu jung.
Wieso dann das Gespräch? Das ist eigentlich dazu da wenn man Interesse hat und den Bewerber besser kennenlernen will.
Das ist echt eine Frechheit und mit Sicherheit nicht die Regeln.
Hatte bisher immer gute Gespräche.
Könnt ihm sagen dass es auf keinen Fall an ihm lag und dieses Unternehmen bzw. der Chef einfach ein... D**p ist.
Arrrh wie mich solche Leute aufregen.
Diese Art und Weise, ist es ja. Die nicht OK ist. Wieso läd man ihn dann ein und dann so was.
Du weisst doch gar nicht was da genau passiert ist. Dieser Junge hat es seiner Mutter erzählt, die wiederum dann Dir. #stillepost
Weil wir uns darüber unterhalten haben, und er dabei war.
...und 16-jährige Jungs sagen schliesslich generell die Wahrheit und reden auch besonders gerne mit den Freundinnen ihrer Mütter.
Kennen Sie den jungen Mann? Nein, also warum sollte er nicht die Wahrheit sagen oder dies auch im beisein seiner Mutter der Freundin erzählen... das ist reine spekulation die Sie hier betreiben....
das ist reine spekulation
Natürlich ist es das.
Und unterscheidet sich damit nicht im Geringsten von allen anderen Antworten. Tut mir Leid, wenn Dir alternative Sichtweisen nicht gefallen - das ist aber nicht mein Problem.
"Alternative Fakten" :D
Vielleicht hat der Chef ihn live gesehn und sich dazu entschlossen: Das wird nix. ENDE.
Da man dank AGG verklagt werden kann, wird es diesbezüglich keine Auskunft geben.
Der Chef hätte geschickter sein können. Zum Einen hätte er (oder sein Beauftragter) schon in der Bewerbung das Alter erkennen können und gar keine Einladung aussprechen sollen. Zum Anderen hätte er es näher erläutern können, warum man mit sechzehn dieser Arbeit (Ausbildung) noch nicht gewachsen ist. Dann hätte der junge Mann bemerkt, dass es nicht sein Fehler ist, die Stelle nicht zu bekommen, sondern dass die Gründe woanders liegen.
Gut, dass andere es auch so sehen.
Er war aber wirklich, traurig am Anfang, nun ist er froh.
Ausbildungsabsage weil zu jung?
Das ist durchaus möglich und nicht ungewöhnlich.
Es kommt oft auf den Ausbildungsberuf und/oder die Firma an.
In vielen Ausbildungsberufen muss am Wochenende gearbeitet werden. In vielen Firmen wird in Schichten gearbeitet und auch ein Azubi muss da evtl. mal vor 6.00 und nach 20.00 Uhr im Betrieb sein.
Fällt ein Azubi noch unter das Jugendarbeitsschutzgesetz, ist es für manche Ausbildungsbetriebe nicht einfach, sich daran zu halten oder man will darauf keine Rücksicht nehmen.
Es kann ja sein, dass die Person, die die Einladung geschrieben und den Termin vereinbart hat schlicht und einfach nicht auf das Geburtsdatum des Bewerbers geschaut hat und das dem AG erst kurz vor/während dem Gespräch aufgefallen ist.
Das ist jetzt für den jungen Mann zwar "blöd gelaufen", das liegt aber eindeutig nicht an ihm und an seiner Bewerbung (sonst hätte man ihn nicht eingeladen) sondern "nur" daran, dass überall Menschen arbeiten und niemand unfehlbar ist.
War es aber klug vom Chef den Bewerber so abzuweisen?
Was hätte er denn sonst sagen sollen?
Wäre es besser gewesen, er hätte ihm nur gesagt, dass er nicht geeignet für den Job ist und das nach einem z.B. 30-minütigen Gespräch?
Das wäre doch viel schlimmer. Da würde man doch vermuten, dass man selbst das Gespräch "verbockt" hat oder den Anforderungen nicht genügt.
Da ist es doch besser wenn der AG mitteilt, dass der Bewerber leider zu jung ist und ihm das leid tut. Da geht doch eindeutig hervor, dass die Absage nicht das Verschulden des Bewerbers ist
Das soll ihn aber nicht entmutigen, es gibt auch AG die Jugendliche als Azubis einstellen, weil es in ihrem Betrieb "passt".
Wir haben auch fast jedes Jahr mindestens einen minderjährigen Azubi und das war noch nie ein Problem
Das haben wir auch gesagt, dass diese Wartezeit eh ein gutes Lickt auf den Betriebwirft.