Ausbilder droht mit Kündigung, was soll ich tun?
Hey,
gestern ist die Beziehung zwischen meinem Chef und mir eskaliert.
Ich wurde für alles beschuldigt, womit ich nichts zu tun hatte.
Er schrie mich an und da hatte ich sein verhalten widergespiegelt und ihn zurück angeschrien bis er eingeschüchtert war und kaum geredet hatte.
Ich habe die Schnauze mittlerweile voll. Ich habe seit Ausbildungsbeginn (1.8.21) Überstunden im 3 Stelligen Bereich und DARF es nicht ausgezahlt bekommen oder mit Freizeit ausgeglichen bekommen. Auch ist die Firma bei der IHK bekannt und sagen selbst zu mir, wechsel so schnell du kannst, was ich natürlich auch vor hab.
Nun denn, heute hatte ich das Gespräch mit beiden Geschäftsführern.
Hatte den gesagt, dass ich Betrieb wechseln möchte und es nicht zu einer Kündigung meiner seits kommen wird.
Der andere drohte mich zu kündigen und nächste Woche (Blockunterricht) von der Schule abzumelden. Er sagt, dass er Anwälte auf mich hetzen wird und dafür sorgen wird, dass ich da raus bin, ohne einen wirklichen Grund.
Soll ich mir wirklich sorgen machen oder möchte er mich nur einschüchtern ?
Was die Firma macht:
"Bilden Leute als Fachinformatiker für Systemintegration aus"
Was man da wirklich macht sind Dinge wie Monate lang Mietwägen waschen,
15-25h auf Rollouts(Montage) unterwegs sein, wo man nur Sachen hin und her schleppt,
Mietwägen zu Kunden fahren und dann zurück mit 2. Wagen fahren oder abholen,
2/3 der Zeit im Ausbildungsbetrieb fand im Lager statt, wo wir Waren angenommen und gescannt haben,
Äste von Bäumen absägen,
Und Müll zum Recyclingzentren fahren.
Und noch 100 andere Sachen, keins davon war irgendetwas über IT.
Die Chefs erzählen mir, das sowas in IT Firmen ganz normal sind und ich mich nicht anstellen soll.
Alle Azubis beschweren sich dort und keiner traut sich wirklich etwas zu unternehmen.
Die IHK macht dagegen auch leider nichts, solange ich kein Schreiben mache, wo der Ausbilder nicht mehr Ausbilden darf, aber da weiß ich nicht, wie man es schreibt und ob alle Azubis in der Firma das Schreiben unterschreiben würden.
6 Antworten
- alles genau dokumentieren
- beim Gewerbeaufsichtsamt melden - das geht auch anonym
- mit anderen Azubis möglichst zusammenschließen
- in der Berufsschule um Hilfe bitten
- IHK anschreiben, wie du auch schon geschrieben hattest. Wie das am besten geht weiß ich leider nicht. Wenn ich einen informativen Link finden sollte, stelle ich ihn hier rein.
Die IHK Ostwürttemberg hat ein Antragsformular dafür: https://www.ostwuerttemberg.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/3348036/92f41183b9cd6be4ae11cbd64cff269a/antragsformular-ihk-schlichtungsverfahren-ausbildung-data.pdf
Weitere Infos der IHK Ostwürttemberg: https://www.ostwuerttemberg.ihk.de/produktmarken/aus-und-weiterbildung/ausbildung/ausbildungsberatung/konflikte-in-der-ausbildung-3295674
Ich danke dir, werde das mal für meinen Standort aussuchen :)
Vielleicht ist für deinen Standort so etwas nicht online. Konkretes scheint da dünn zu sein, habe wenig gefunden. Aber ggf. könntest du dich an dem Antrag der IHK Ostwürttemberg entlang hangeln
In jedem Fall solltest Du Deine Überstunden dokumentieren. Alles aufschreiben, scannen, abfotografieren, wasauchimmer geht. Damit Du im Zweifel was in der Hand hast. IHK würde ich grundsätzlich auch anschreiben und informieren.
Das was Du da machen musst, ist selbstverständlich NICHT üblich oder "normal".
Sieh zu das Du da wegkommst. Und im besten Fall noch die Überstunden ausgezahlt bekommst. (Was im Übrigen für einen Azubi auch keinesfalls -normal- ist in der Größenordnung).
Ich bin an allem Dabei es zu dokumentieren. IHK wurde Anfang Ausbildung schon mal informiert, leider konnten die nichts dagegen machen und wollen es nun kein 2. mal versuchen. Ich werde dort nochmal anrufen und die aktuelle Situation mal erzählen. Danke für deine Antwort.
Du solltest Dir da in jedem Fall Beratung & Hilfe suchen. Dafür sind die auch da. Melde in jedem Fall auch die Drohungen durch Deinen Arbeitgeber.
Sich mit dem Chef anzulegen bringt dir nur Probleme. Die anderen Auszubildenden kommen doch auch irgendwie zurecht. Du musst schnellstmöglich eine andere Firma finden und bis dahin Kompromisse eingehen. Aufgrund von deinem Verhalten könnte eine Kündigung möglich sein. Auch wenn du Recht hast, nützt dir das leider nichts. Dein Chef kennt schlimmstenfalls die Chefs anderer Firmen und du findest in der Umgebung dadurch keine andere Stelle.
Hat nichts mit anlegen zu tun, ich habe ihn öfter darum gebeten freundlicher mit mir umzugehen.. Irgendwann ist es genug, auch dir kanns passieren.
So einfach mal kündigen aus deren Sicht geht nicht...
Nach Ablauf der vereinbarten Probezeit ist die Situation eine andere und es sind Besonderheiten zu beachten:
- Ordentliche Kündigung: Eine ordentliche Kündigung durch den Arbeitgeber ist ausgeschlossen. Beide Parteien dürfen den Ausbildungsvertrag nur noch aus einem wichtigen Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen.
- Fristlose Kündigung durch Arbeitgeber: Eine Kündigung ist nur noch aus wichtigem Grund möglich. Sie ist jedoch unwirksam, wenn die ihr zugrundeliegenden Tatsachen dem zur Kündigung Berechtigten länger als zwei Wochen bekannt sind.
- Ordentliche Kündigung durch den Auszubildenden: Dieser darf nach der Probezeit mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen kündigen, wenn er die Berufsausbildung aufgeben oder sich für eine andere Berufstätigkeit ausbilden lassen will.
Ansonsten haste ja schon Antworten zur Hilfe bekommen.
Was ein mieser Betrieb🤢, denen sollte man die Ausbildereignung aberkennen, vor allem, weil es bekannt ist.
Alles Gute!
Bitte die IHK um Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Platz, die Berufsschule kann da auch helfen.
so einfach ist die Kündigung eines Auszubildenden nicht, aber das hat ja so keinen Sinn.
Ich werde dort nochmal anrufen, wenn ich Zeit habe. Danke für deine Antwort
Danke für deine Antwort, ich werde alles machen.