Aus der Kirche austreten und später wieder rein
Hallo zusammen, nehmen wir an, ich treten morgen aus der Kirche aus und möchte in 10 oder 20 Jahren doch wieder der Kirche beitreten. Ist das einfach möglich? Oder muss ich z.B. erst Kirchensteuern nachzahlen.
Gruß, Oli
13 Antworten
Zu deiner im Moment theoretischen Frage: Für Zeiten der Nichtmitgliedschaft in der Kirche muss man auch keine Kirchensteuer zahlen. Das ist nicht anders, als bei irgendeinem anderen weltlichen Verein.
Wenn du nach angenommenen 10 oder 20 Jahren wieder in die Kirche eintreten willst, ist dies allerdings nicht mit einfachem Eintrittswillen möglich. Du musst dir dann schon gefallen lassen, dass dich der verantwortliche Pfarrer etwas "in die Mangel" nimmt und die Gründe deiner "Läuterung" erfahren will. Du solltest also schon ein paar gute Argumente für deinen inzwischen "entstanden" Glauben an Jesus Christus und seine Evangelium im Kopf haben. - Kirchensteuer zahlen musst du, falls du wieder in die Gemeinde aufgenommen werden solltest, jedanfalls erst von deinem Wiedereintrittsdatum an.
Danke für den Stern!
Kann man, aber warum?
Aus der Kirche auszutreten, weil man nicht gläubig ist, halte ich für gerechtfertigt, aber dann stellt sich die Frage des Wiedereintritts normalerweise überhaupt nicht.
Wenn aber schon beim Austritt über den Wiedereintritt nachgedacht wird, sollte man besser gar nicht erst austreten.
Ich möchte einfach durch mein Handeln (aus der Kirche austreten) mögliche Folgen (z.B. Steuernachzahlung) wissen. Vielleicht werde ich austreten und nie wieder eintreten, aber ich finde es nicht verkehrt, wenn man sich schon jetzt mit etwas beschäfigt, was einem vielleicht in der Zukunft erwartet. Lieber habe ich die Info jetzt als später.
Das ist so, als ob ich mir einen Neuwagen kaufen möchte und mir auch schon einmal Gedanken um den Preis der Ersatzteile mache ;)
Kirchensteuer wird nicht nachgefordert. In der katholischen Kirche mußt Du beim Wiedereintritt ein paar Gesprächsrunden mit Deinem Priester führen. So einfach raus und rein - die Gründe dafür mußt du dann schon darlegen. In der evangelischen Kirche gibt es Wiedereintrittsstellen, wo Du das bewerkstelligen kannst, das ist etwas unkomplizierter. Aber auch da gibt es ein Gespräch mit einer Pfarrperson. Ein Anruf vorher klärt, welche Papiere Du mitbringen mußt (Matrikelauszug, Taufschein etc.).
Warum das Hin und Her? Entweder bist Du Christ in Deiner Kirche oder Du bist es nicht. Beides ist in Ordnung. Aber wenn Du kein Christ sein willst, wozu brauchst Du die Kirche später wieder? LG, montrup
Klar geht das, machen etliche. Z.B. erst mal Steuern sparen und dann wieder eintreten bei Hochzeit etc. Steuer wird nicht nachgefordert. Ist eigentlich zu empfehlen.
Ich bin nach 25 Jahren wieder eingetreten. Zur einer Wiedereintrittstelle gegangen, Perso vorlegen, Unterschrift leisten, fertig. Hat vielleicht 5 Minuten gedauert.
Allerdings habe ich den Wiedereintritt ganz bestimmt nicht schon beim Austritt geplant. Darf man nach den Hintergründen dieser Merkwürdigkeit fragen?
:) Die Kirche hat mich ja vor einen Vierteljahrhunder auch nicht gefragt, warum ich ausgetreten bin, und ich hätte meinem Ärger damals wahrlich gern Luft gemacht..
Und dieses simple Aufnahmeverfahren wurde nicht nur für mich so gehalten, sondern das lief für alle in der Schlange - ja, es gab sogar eine kleine Schlange - gleich und dann darf ich wohl davon ausgehen, dass das nicht nur an dem Tag so war.
Es wundert mich schon ein wenig, dass du in die Kirche wieder aufgenommen wurdest, ohne bei einem Wiedereintritt einer gewissen "Glaubensprüfung" unterzogen worden zu sein. Aber dein sehr simples und bestimmt nicht generelles "Aufnahmeverfahren" kann nun mal nicht das eigentlich adäquate sein.
Daran lässt sich aber auch ein wenig erkennen, wie weit es mit einer weltlichen Institution Kirche, die zu einem reinen Verwaltungsapparat auf der Suche nach Mitgliedern degeneriert ist, kommen kann.