Angst vor Nachtdienst?
Hey ihr Lieben,
Ich arbeite seit mehreren Jahren als Pflegefachkraft in der stationären Pflege. Dazu gehören auch Nachtdienste, welche bisher meist gut gingen.
In letzter Zeit kam es aber öfter vor, dass in unserer Einrichtung fremde Leute irgendwo durchs Haus liefen, auch spät am Abend oder Türen standen offen etc.,da wir ja ein offenes Haus sind und tagsüber jeder rein und raus gehen kann.
Ich habe seit ca zwei Monaten panische Angst Nachtdienste zu machen und dieses Wochenende ist es mal wieder soweit.
Der Arbeitgeber vertröstet uns Monat für Monat dass Besserung in Sicht ist, aber ich bin für 48 Bewohner allein auf zwei Etagen und habe Angst, dass wieder irgendetwas passiert oder jemand nicht zu uns gehört.
Kann man deswegen z.B.zum Arzt gehen? Seit ca zwei Wochen schlafe ich deswegen nicht mehr richtig habe nur Gedanken um diese Nächte und die Angst macht einen nervlich kaputt. Die Chefetage weiß darüber Bescheid aber lässt auch bisher keine Änderung zu und nimmt diese Dinge nicht ernst.
3 Antworten
Deine Sorge kann ich sehr gut nachvollziehen. Angst hätte ich da auch, zumindest ein unsicheres Gefühl. Es gibt ja auch die rechtliche Relevanz: wenn jemand etwas aus dem Zimmer eines alten Menschen entwendet, ohne dass bekannt wäre, wer sich zu dem Zeitpunkt konkret im Haus aufhielt, könnte es zu falschen Verdächtigungen kommen. Unter Sicherheitsaspekten keine schöne Situation.
Ich denke, du solltest schriftlich gegenüber der Heimleitung oder des Trägers diese Befürchtungen schildern und eine andere Regelung der Türöffnungszeiten fordern, und zwar dringend. Zur Not würde ich mal den Betriebsrat mit ins Boot holen.
Es ist der Arbeitgeber, der eine Fürsorgepflicht für seine MItarbeiter UND Patienten hat und entsprechend handeln muss.
In den Häusern, in denen meine Mutter zuletzt in Pflege war, wurde um 22 Uhr die zentrale Tür geschlossen. Von innen kam man über die Drehtür raus, von außen musste man sich über die Sprechanlage anmelden.
Wenn nur eine Kraft 2 Etagen zu betreuen hat mit allem Drum und Dran, dann ist das eine gewaltige Arbeit, daran erinnere ich mich noch. Ich bin überzeugt: da muss etwas passieren - du hast vollkommen recht.
Mir fiel inzwischen noch eine mögliche Zugehensweise für dich ein, allerdings ein bisschen 'von hinten durchs Knie' - aber mit dem gleichen möglichen Ergebnis.
Weißt du, wo ich mal ein sehr offenes Ohr gefunden habe, als es um Belange der Heiminsaßen - ging: beim Versorgungsamt.
Dort gibt es eine Stelle, die sich damit befasst, dass alle Regularien im Sinne der Heimbewohner eingehalten werden. Diese uneingeschränkte Öffnung des Heimes, in dem du arbeitest, könnte dort auch ein Thema sein; sicher wüsste man auch, welche Vorschriften betroffen wären.
So könnte, indem du sie diese Änderung für die Heimbewohner durchsetzen lässt, dein Anliegen gleich mit erledigt werden, quasi durch die Hintertür. Der Vorteil dabei: du könntest relativ anonym bleiben, da die zuständige Stelle aus eigener Zuständigkeit etwas unternehmen kann.
Es würde mich freuen, wenn es dir gelingt! Viel Glück!
Danke fürs Sternchen!
Du solltest deine Bedenken unbedingt schriftlich der Pflegedienstleitung mitteilen.
Du kannst ja mit dein Freunden darüber reden oder vielleicht so ein kleines Pfefferspray mit dir dabei haben damit du dich sicherer fühlst.
Nachts sind Stationen in Krankenhäusern normalerweise geschlossen.