Abmahnung wegen Lärmbelästigung - Wie kann ich mich gegen falsche Anschuldigungen wehren?
Hallo liebe community! Ich bin vor 4 Monaten mit meinem Mann in eine Wohnung des Studentenheims eingezogen. Schon während unseres Einzugs, haben unsere Nachbern von oben gegen die Decke gehämmert, weil mir eine Regalhalterung aus der Hand gefallen ist. Ich fand das schon etwas blöd aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Auch im Flur wurde unser "Hallo" zur Begrüßung nicht erwidert. Darauf folgte dann eine schriftliche Abmahnung von unserer Hausverwaltung, wegen Lärmbelästigung. Das ist nun schon zwei Monate her, ich habe damals versucht mit meinen Nachbarn zu reden aber keiner wollte mir die Tür aufmachen. Heute morgen stand dann ein Herr von der Hausverwaltung vor meiner Tür weil wohl noch eine Beschwerde eingegangen sei. Auch wieder von den Nachbarn über uns! Die anderen zwei Parteien mit denen ich ebenfalls das Gespräch gesucht habe um mich bei ihnen zu erkundigen ob wir zu laut sind, können das Verhalten des Mieters über uns nicht nachvollziehen ,da sie noch nie laute Geräusche von uns wahrgenommen haben. Heute ist mir nun endgültig der Kragen geplatzt, als ich mir die Lügen anhören musste die unsere Nachbarn da über und verbreiten. Wir würden mitten in der Nacht hämmern und bohren! Dabei besitze ich noch nicht mal einen Bohrer. Und der Fernsehr würde mitten in der Nacht auf voller Lautstärke laufen. Mein Mann und ich sind Studenten, wir sind entweder den ganzen Tag nur am lernen oder am arbeiten! Wenn abends mal der Fernseher für zwei Stunden auf Zimmerlautstärke läuft, kann man das wohl kaum als Lärmbelästigung bezeichnen. Ich bin jedenfalls mit den Nerven am ende und dieses Problem stellt für mich eine große psychische Belastung dar, besonders wo wir uns jetzt in unserer Prüfungsphase befinden. Als mir der Hert von der Hausverwaltung dann auch noch mitteilte, das meine Nachbarin sogar die Wohnung zum lernen verlassen musste und jetzt vorübergehend bei ihren Eltern ist, weil wir zu laut sind, bin ich in Tränen ausgebrochen. Ich kann diese Ungerechtigkeit und diese maßlos übertriebenen und erfundene Anschuldigungen nicht mehr ertragen. Uns droht nun eine Kündigung! Wie kann ich gegen diese Ungerechtigkeit vorgehen und in meiner Wohnung bleiben? Ich muss dazu noch sagen, dass ich mir sicher bin mehr von denen da oben zu hören als die von uns! Knallende Türen, konsequentes herumlaufen in Absätzen, Möbelrücken zu später Stunde, Bohren an Sonntagen usw... habe mich aber leider nie beschwert , weil es ja nur vorübergehende Geräusche sind und es einfach nicht meine Art ist. Aber jetzt hab ich auch die Nase voll. Was habe ich nun für Möglichkeiten, dass dieser Psychoterror ein Ende findet?
Ich Danke jedem der einen guten Tipp für mich hat, oder ähnliche Erfahrungen.
6 Antworten
Du hast doch von den anderen Nachbarn geschrieben, die dich nicht hören. Nimm diese als Zeugen. Frag sie aber vorher.
Einfach so kommen die aber auch nicht durch! Normal ist es, dass man sich Zeugen holt, wenn einer zu laut ist.
Rede mit der Hausverwaltung - sie sollen mal bei dir horchen, denn du bist das nicht, der da Krach macht - es müsste ja dann ein Anderer sein. Ich meine, dass es doch nicht einfach ist, festzustellen, woher der Lärm kommt, oder?
Wendet euch am besten an den oertlichen Mieterbund, die haben erfahrene Rechtsanwaelte, die euch helfen koennen. Dies ist nicht teuer, sondern kostet euch lediglich eine Mitgliedschaft im Mieterbund mit geringen Mitgleidsbeitraegen.
Wenn die Hausverwaltung dann einen Brief von einem Rechtsanwalt bekommt muss sie nachweisen koennen, das tatsaechlich eine Laermbelaestigung vorliegt. Dies kann sie ja nicht, sie wird sich zwar auf die Aussagen der Nachbarin berufen, aber das gilt nicht viel weil dies nicht belegbar ist.
Sollte es aber trotzdem zu einer Kuendigung kommen kann der Anwalt dann auch eine Kuendigungsschutzklage bei Gericht beantragen. Dann muss auch die Nachbarin als Zeugin aussagen.
Wendet euch am besten an den oertlichen Mieterbund, die haben erfahrene Rechtsanwaelte, die euch helfen koennen.
Erfahren vielleicht. Meiner Erfahrung nach aber nicht sonderlich kompetent.
Sollte es aber trotzdem zu einer Kuendigung kommen kann der Anwalt dann auch eine Kuendigungsschutzklage bei Gericht beantragen
Das stimmt nicht. Bei einer außerordentlich fristlosen Kündigung besteht kein Kündigungsschutz.
Letzter Absatz: http://www.mietrechtslexikon.de/a1lexikon2/k2_kuend/K_ao_vermiet.htm
Das ist ja schonmal ein sehr guter Tipp, danke dir! Macht es jetzt denn noch Sinn mich ebenfalls über meine Nachbarn bei der HV zu beschweren?
Das ist das übliche Mobbing. Gegenwehr:
Widerspruch gegen die Abmahnung der Wohnheimverwaltung
Anzeige bei der Polizei wegen Mobbing und Verleumdung.
Androhung Unterlassungsklage gegen Mieter A, B, usw. (Verfasser der Beschwerden laut Hausverwaltung) mit Streitwert vorläufig 600€.
Androhung der Forderung eines Schmerzensgeldes infolge des Mobbing über 1000€.
Umsetzen der Drohungen im Wiederholungsfall.
Androhung einer Schadensersatzforderung infolge einer zu erwartenden Kündigung.
Nachweis eines Arztbesuches wegen depressiver Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes.
Aufforderung an die Mobber zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung in Höhe von 1.000,00€ an dich.
Such dir nichts aus, mache einfach alles schriftlich mit bezeugtem Briefeinwurf an Verwaltung und Mobber. Ganz wichtig: Polizeiliche Anzeige. Jetzt könnte die Angelegenheit auch eskalieren - Bedrohung mit Körperverletzung aber es könnte auch endlich Ruhe eintreten. Falls eine massive Lärmbelästigung nun zu verzeichnen wäre, selbst mit Beschwerden bei der HV vorstellig werden. Mehr als 45dB Lärm aus Nachbarwohnungen musst du nicht hinnehmen. Zeugen verpflichten, Lärmprotokolle fertigen, Hausverwaltung abmahnen wegen Untätigkeit dich vor Lärm zu schützen. Letzte Hilfe : Kündigung und Auszug, aber vorher: ATTACKE!
Wow, vielen Dank für diese großartige Antwort! Ich werde deine Liste sorgfältig abarbeiten! :) vielen vielen Dank !!
Wenn es keine stichhaltigen Beweise gibt, können deren Anschuldigungen doch gar nichts ausrichten. Warum machst du dir also Sorgen? Schreib einfach der Hausverwaltung, dass es so nicht stimmt, schildere deinen Standpunkt und ignoriere die Nachbarn. Bis auf Briefe scheint von denen ja eh nix zu kommen.
Man kann dir nicht wegen Vorwürfen kündigen. Erst einmal musst du eine Stellungnahme machen. Da ihr nichts zu befürchten habt, weil ihr ja keinen Lärm macht, wird dir niemand kündigen können.
An eurer Stelle würde ich eher mal bei der Hausverwaltung anfragen, wie es sein kann, dass man durch bloße Anschuldigungen so einen Stress haben muss.
Ich würde dem Herrn von der Hausverwaltung mal ordentlich den Marsch blasen.
Grundsätzlich liegt hier nur eine Beschwerde des Nachbarn vor, die dem Verwalter trotzdem dazu veranlasst hat, eine Abmahnung zu formulieren.
Dieser Abmahnung solltest Du schriftlich widersprechen. Aktuell gibt es hier nur zwei Gegenteilige Meinungen, so dass Aussage gegen Aussage steht. Ein Nachweis über eine tatsächliche Lärmbelästigung existiert nicht. Hier würde ich die Bestätigung der Nachbarn beifügen, dass von Euch kein Lärm ausgeht.
Ich würde hier einen Anwalt beauftragen. Rechtsschutzversicherung ist vorhanden? Den Mieterschutzbund/-Verein würde ich meiden. Mit dem Anwalt würde ich gegen Hausverwalter und Nachbarn vorgehen.
Darf ich fragen wieso der Mieterschutzbund gemieden werden sollte? Haben selber wegen eigen Problemen mit dem Vermieter am 14. einen Termin dort gemacht.
Erstmal vielen Dank für deine Antwort! Ich bin besorgt, weil der Herr von der Hausverwaltung der heute bei mir war, die Situation als sehr ernst beschrieben hat. Und das uns bei einer weiten Beschwerde eine Kündigung droht! Ich will mir das einfach nicht gefallen lassen, ein Gespräch mit meinem Nachbarn ist ja auch nicht möglich weil mir keiner die Tür aufmacht. Ich habe das Gefühl die wollen uns rausekeln.