(Ruhestörung) Lärmprotokoll gelogen, was tun?
Hallo, ich wohne seit 3 Jahren in einer 25qm2 Wohnung. Das Haus ist extrem hellhörig und ich habe sehr spießige Nachbarn.
1-2 mal in 2-3 Monaten habe ich gerne Freunde eingeladen. Bei 25 qm2 waren das auch nie mehr als 4-5 Personen. Nun habe ich eine Abmahnung bekommen vom Vermieter, mit einem Lärmprotokoll drunter, das ich fast jedes Wochenende bis 5 Uhr morgens Möbel gerückt hätte, laut Musik gehört habe, lachen, usw. Das stimmt so aber gar nicht. Im Protokoll stehen Dinge drin, die gar nicht stimmen, wo ich teilweise sogar arbeiten musste und nicht mal zuhause war. Dort stehen auch Anzahl der Personen drin, das wir Alkoholflaschen im Hausflur stehen lassen haben, was nicht stimmt. Im Keller steht schon seit 2 Wochen eine leere Baileys rum, die aber weder von Freunden, noch von mir ist.
Da ich meist früh arbeite, bin ich unter der Woche mit meinem Freund ab 20-21 Uhr schlafen. Ich dachte immer ich hätte tolerante Nachbarn, da ich auch sehr viel toleriere. meine Nachbarn über mir verschieben nach 12 Uhr noch Möbel, machen laute Haushaltsgeräte an, das ich davon wach werde. Und auf der 1. Etage (ich wohne im 3. Stock) wohnt eine alte Dame, die immer, wirklich 24/7 die Türe offen hat, ständig an der Tür steht wenn jemand die Stufen hoch oder runter geht. Sie fragt Besuch was er im Haus zusuchen hat, ins besondere meinen Freund schon mehrmals, obwohl wir schon 2 Jahre zusammen sind. Meine kleine Cousine wird angeschnautzt , sie soll die Füße hochnehmen bei den Treppen. Sie lässt ihre Türe offen und die Badezimmertüre, schöner anblick wenn sie mit Nachhemd auf Toilette sitzt. Dann schreit sie am Tag extrem durch den Hausflur. ich kann bei telefonaten jedes Wort verstehen. Durch die offene Tür sind auch ständig Gerüche im Hausflur, Zigarettenqualm, Essigreiniger, Fisch oder Schnitzelgerüche vom kochen.
Das schlimme ist, ich habe mich noch nie über all das beschwert, weil ich es toleriert habe und finde diese Abmahnung sehr unfair. DIe Polizei war noch nie hier. Und uns wurde dieses Wochenende durchs Fenster im 1. Stock gedroht, sie würde die Polizei holen, wäre man so extrem laut gewesen, hätten wir das doch gar nicht mitbekommen, oder ?
im protokoll stehen Dinge drin, die so niemals abgelaufen sind und teilweise wochenenden, wo ich nicht zuhause war.
was kann ich dagegen tun ? die alte Dame vom 1. Stock wohnt hier schon jahrzehnte, fühle mich aber wie in einem Stasi Haus. Sie hat hier anscheinend sonderrechte, ihr wird natürlich mehr geglaubt als mir, da durch andere dinge (Balkon, Feuerleiter hat 3 Jahre gedauert, 3 jahre offene Heizungsrohre auf den Fliesen usw) ein nicht so tolles verhältnis zum vermieter steht.
WIr wollen auch bald ausziehen, aber ich möchte solche Dinge nicht auf mir sitzen lassen, die an den Haaren herbei gezogen sind ..
habt ihr tipps? was kann man tun ?
11 Antworten
In ganz vielen Situationen hilft reden reden reden.
Bitte den Vermieter um ein Gespräch zur Klärung. Erkläre ihm sachlich deine Sicht der Situation. Sag ihm, dass du auch den Lärm hörst und diesen aber aus einer anderen lokalisieren kannst.
Das Lärmprotokoll ist ja nicht gelogen, du hörst den Lärm mal selber. Nur du als Verursacher bist es nicht. Es steht dir zu, das zu deiner Verteidigung geklärt zu bekommen.
Ein Vermieter will niemand zu unrecht beschuldigen, sondern er will Probleme lösen und Lösungen herbeiführen. Daher wird ganz bestimmt deine Stellungnahme dazu anhören und deine Vermutung, aus welcher Wohnung der Lärm kommt, überprüfen.
WIr wollen auch bald ausziehen, aber ich möchte solche Dinge nicht auf mir sitzen lassen, die an den Haaren herbei gezogen sind ..habt ihr tipps? was kann man tun ?
Du kannst erst mal nichts gegen eine Abmahnung im Mietrecht machen.
Erst wenn der Vermieter kündigen und Du dagegen klagen würdest, wäre der Vermieter in der Beweispflicht.
Meinst Du es lohnt sich gegen falsche Verdächtigungen usw. anzugehen, wenn Du eh bald ausziehen willst?
Du könntest dem Vermieter auch schreiben, dass Du nicht der Verursacher bist und z.B. Du an bestimmten genannten Tagen nachweislich auf der Arbeit warst.
was du tun kannst,s teht sicher in dem schreiben, das du bekommen hast.. bspw. könntest du sachlich stellung beziehen. dinge wie "stasi" würde ich da aber nicht reinschreiben.....
Ja, das ist mir klar. Das hatte ich auch vor. Aber ich könnte ja nun auch ein Lärmprokoll führen und dort einfach Dinge reinschreiben die nicht stimmen.. Das protokoll geht ja nur von den Nachbarn über mir aus.
Natürlich werde ich bei so einem schreiben auch sachlich bleiben und solche Dinge worte nicht nutzen
.... Strafanzeige stellen wegen übler Nachrede/Verleumdung, so jedenfalls meine Glaskugel.
Wenn du genug Geld hast hol dir einen Anwalt und lege Widerspruch ein. Betone dabei, dass es gelogene Behauptungen gibt und du deine Abwesenheit an betreffenden Tagen nachweisen kannst.
Erwähne noch etwas von psychischem Druck den diese Unterstellungen mit sich bringen und lass was von Schmerzensgeldanforderungen durchsickern. Das sollte wirken.
Ansonsten ignoriere es. Meine alten Nachbarn waren dauerhaft laut und asozial, da haben Beschwerden und Polizeibesuche auch nichts gebracht. Von daher wird sich da nix tun bis ihr eine neue Wohnung habt.
LG