Ab wie viel Jahresumsatz kann man Porsche leasen?
Frage für nen Kumpel. Er ist selbständig in der gastro und hat Jahresumsatz auf Papier um die 120k stehen. Dürfte er sich einen Porsche bis 1600 leasen pro Monat ohne das Finanzamt und co Fragen stellen ? Oder wäre es sinnvoll den Umsatz mehr nach oben zu stellen bzw. ab welchen Umsatz ist es jährlich ok ?
5 Antworten
Hey Babakay24,
entscheidend ist nicht der Umsatz, sondern der Gewinn der Gastronomie. Man kann ja zum Beispiel 120 K Umsatz haben, aber 60 K Auslagen (Personalkosten, Materialkosten, Lebensmittelkosten etc), sodass der Gewinn dann 120 K€ minus 60 K€ wäre, also 60 K€.
Rein theoretisch könnte er sich auch mit einem geringeren Jahresgehalt, sagen wir mal 30 K€ diesen Porsche leasen. Voraussetzung: Es wird eine Anzahlung getätigt, die erhöht einerseits die Bonität und andererseits sinkt die Leasingrate. Wenn man zum Beispiel fast den Gesamtdarlehensbetrag bereits zu Beginn bezahlt, wird die Leasingrate natürlich sehr gering sein.
In dem Sinne geht es konkret um Gewinn und Anzahlung, wenn man sich ein Auto least, und gar nicht primär darum wie viel man im Jahr verdient.
Da der Umsatz deines Kumpels aber sehr solide klingt und ich stark vermute, dass die Auslagen maximal 50% des Umsatzes betragen und er zudem sicher Ersparnisse hat, wird er den Porsche mit Sicherheit leasen können.
Viele Grüße und eine schöne Restwoche noch wünscht
StarEni
Bei einem Umsatz von 120k in der Gastro bleibt etwa ein Reingewinn von 40k. Abzgl. ESt und GewSt bleiben dann noch 30k. Das sind etwa 2.500 im Monat. Wenn er dann noch für 1.600 Euro ein Auto least, hat er noch 700 Euro für Miete, Versicherungen und sonstiges.
Wird eng. Zudem kostet eine Tankfüllung aktuell rund 140 Euro.
Wer auf dem Papier sich bettelarm rechnet, der könnte bei einer späteren Betriebsprüfung unangenehme Nachfragen seitens des Finanzamtes erhalten. Ansonsten hat man viele Freiheiten bei den unternehmerischen Entscheidungen.
Dass die Leasinggesellschaft sich die Bonität anschaut, ist bekannt?
"Jahresumsatz auf Papier um die 120k stehen"
Große Unternehmen gehen auch mit Milliardenumsätzen in den Konkurs. Entscheidend ist der Gewinn.
Den Umsatz interessiert niemanden.
es geht um Gewinn, Ausgaben, usw
Da wird man sich beim Finanzamt kaputt lachen. 120.000€ Umsatz ist eine schlecht laufende Dönerbude. Aber Porsche fahren wollen.
Das kommt drauf an, wie hoch die Marge ist.
Ich hab Finanzvertrieb gemacht, da entfallen die Wareneinkäufe. Personal stellt man nur ein, wenn es einem unterm Strich einen Mehrwert bringt und besonders in Zeiten von Corona, ging vieles online aus dem heimischen Arbeitszimmer.
Dann blieben von 120.000,- € Umsatz gerne auch mal 100.000,- € Gewinn oder mehr übrig.
Es kommt halt auf das Business an. In der Gastro dürfte die Marge sehr viel weniger sein. Und wenn ich einen Gewinn von 40k hätte, würde ich sicher auch nicht auf die Idee kommen einen Porsche zu leasen.
Das ding ist der Kollege hat Eigentumswohnungen Die er Vermieter und monatlich noch 1400 bekommt
Am besten redet dein Freund mit seinem Steuerberater darüber. Das ist der richtige Ansprechpartner
Er sagt dann: Herr Steuerberater wie hoch soll ich den Umsatz machen. Damit nicht auffällig ist 😂
Und diese 1.400,- € sind was? Kaltmiete? Warmmiete? Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung?
Falsche Angaben zu seinen Finanzen zu machen um einen Leasingvertrag zu bekommen ist eine Straftat.
Kevin, die 1%-Regel ist nur DANN zulässig, wenn der Porsche zu MEHR als 50% betrieblich genutzt wird.
Betriebliche Nutzung UNTER 50% heißt sachgerechte Schätzung der Privatnutzung.
und yup, das Finanzamt händelt die 1%-Regelung sehr großzügig.
ganz abgesehen davon: das Finanzamt darf selbstverständlich beurteilen, ob ein Porsche im 6stelligen Bereich für eine Klitsche mit 40.000 € angemessen ist. ich kenne die Antwort: NEIN. somit sämtliche Betriebsausgaben nicht abzugsfähig, der Vorsteuerabzug ist auch weg.
Gewinn so 40k im Jahr nach alles weg berechnet
Das entspricht etwa dem Durchschnittsbrutto eines deutschen Arbeitnehmers.
Nach Abzug der Lebenshaltungskosten und Daseinsvorsorge bleibt dann wie viel übrig?
Jedenfalls kein Porsche :-)
Ist schon abgezogen alles
Mag sein, es ändert aber nichts daran, dass eine Zahl eines Jahresumsatzes nur eine Zahl ist, die im nächsten Jahr ganz anders aussehen kann. Der Leasinggeber will, nein, muss, sicherstellen, dass die Raten auch zukünftig bezahlt werden können und macht eine Bonitätsprüfung.
Wie auch immer, soll dein Kumpel beim Leasinggeber und beim Steuerberater nachfragen, dann hat er Gewissheit. Hier wird er keine Absolution bekommen können.
Viel zu wenig, für das Geld kann er vlt einen Kleinwagen oder Kompakten unterhalten, sicher aber keinen Porsche und es wäre zudem ziemlich dämlich! Stattdessen sollte er lieber finanzielle Reserven anlegen, nachdem was die letzten 2 Jahre alles passiert ist!
Er ist selbständig in der gastro
Schön.
hat Jahresumsatz auf Papier um die 120k stehen
Der Umsatz ist für den Leasinggeber bzw. die finanzierende Bank völlig irrelevant, es kommt auf den Gewinn bzw. die BWA an.
Dürfte er sich einen Porsche bis 1600 leasen pro Monat
Niemand wird es ihm verbieten, nur bekommen wird er das nie. Selbstständig ohne Sicherheiten, und dann noch in der Gastronomie - vergiss es.
ohne das Finanzamt und co Fragen stellen
Der Betriebsprüfer läuft sich sicher schon warm.
"Nur bekommen wird er das nie"
--> Falsch. Allein mit einer Zuzahlung (Anzahlung) zu Beginn des Leasingvertrages kann sich die Bonität positiv vervielfachen. Weiterer Vorteil: Die Leasingrate sinkt ziemlich.
Bei einem Selbstständigen ohne Sicherheiten und ohne festes Gehalt finanziert das so keine Bank. Ja, wenn man mit dem Koffer voller Bares dasteht, dann vielleicht schon. Das dürfte aber dem FA schwer zu erklären sein.
Das Gehalt ist monatlich ja verbuchbar. Sicherheitsrisiken hat jeder Kunde. Dann würde ja kein Chef ein Auto leasen können.
Ich denke bei hohen Gehältern aus der Vergangenheit ist es vollkommen nachvollziehbar viel erspartes zu besitzen.
Ansonsten stimme ich dir bei dem Punkt Sicherheitsbedenken zu. Klar prüft jede Bank die Bonität. Aber die lässt sich eben oftmals viel positiver beeinflussen als man denkt.
Beste Grüße,
StarEni
Also bekommen hat er es schon. Ist halt nur die Frage ob er mehr Kunden bekommen soll sprich den Gewinn hochfahren
Bei gewerblichem Leasing sehr wohl, denn wenn das Fahrzeug überwiegend oder gewillkürt (> 10%) betrieblich genutzt wird sind alle Kosten, die es verursacht (Leasingrate, Tankkosten, Parkgebühren, Kfz-Steuern, Versicherungen, etc.) Betriebsausgabe.
Der Privatnutzungsanteil wäre dann über 1% Methode oder Fahrtenbuch wiederrum als Umsatz zu buchen. Was günstiger ist, rechnet der StB gerne durch.
Klar schaut man auf den Gewinn um die Gesamtbonität zu bewerten aber zwischen gewerblichen und privatem Leasing liegen Welten in Sachen Effektivkosten und Sinnhaftigkeit.