1400 Euro Stromkostennachzahlung für 3 Studenten - wie ist so etwas überhaupt möglich?
Wir sind 3 Studenten, die bis Mitte 2010 in einer WG gelebt haben. 2011 kam dann eine Nachzahlungsforderung von Vattenfall: in den letzten ca. 200 Tagen vor dem Auszug sollen wir fast 9000 kWh verbraucht haben und (nach Verrechnung der Abschlagszahlungen) über 1400 Euro nachzahlen!
Zum Vergleich: in den Jahren davor haben wir insgesamt ca. 4000 kWh verbraucht, aber im ganzen Jahr, nicht in 7 1/2 Monaten. Im Haushalt hat sich nichts großes geändert.
Wir haben den Zähler nicht selbst gesehen, aber die Zahlen, die Vattenfall hat, zeigen tatsächlich einen Verbrauch von 8936 kWh.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir plötzlich einen so exorbitant hohen Stromverbrauch hatten.
Hat jemand einen Rat, wie man in so einer Situation vorgehen sollte? Wir wohnen leider schon seit über einem Jahr nicht mehr in der Wohnung.
9 Antworten
In meiner früheren Wohngemeinschaft mit 2 Studierenden zahlten wir pro Jahr etwa pro Person etwa 700 € an Stromkosten. Ich weiß ja nicht, wie hoch Euer Abschlag ist monatlich/ vierte- oder halbjährlich. Alleine verbrauchte ich etwa ein Drittel wie bei meinem damaligen Anteil - die beiden heizten bei offenem Fenster (hat mit den Stromkosten nichts zu tun), ließen den ganzen Tag Geräte laufen und auch nachts noch das Licht an. Wie leben denn Deine Mitbewohner ?
Andererseits konnte ich auch schon mal nachweisen, dass mein Stromverbrauch geringer war, als mir abgerechnet wurde. Ich würde regelmäßig den Zählerstand aufschreiben und mitrechnen, viertel- bis halbjährlich auch nachfragen/ kontrollieren, ob Euer Abschlag berücksichtigt wurde.
Versuchen noch einmal an den Zähler zu kommen und ablesen. Denn wenn deine Werte von vorher stimmen und der neue Mieter nicht ein totaler Verschwender ist, müsste der aktuelle Zählerstand noch unter den Wert von eurer Rechnung sein. 9000 - 4000 = 5000 - 4000=1000
Als ihr aus der Wohnung ausgezogen seid, habt ihr doch bestimmt den Stromzähler abgelesen - oder? Wenn nicht, dann kann der neue Mieter möglicherweise eine Phantasiezahl vom Stromzähler (zu seinen Gunsten) abgelesen und Vattenfall gemeldet haben. Ihr solltest bei Vattenfall nachfragen, auf welcher Ablesung die Abrechnung basiert und wer diese Ablesung vorgenommen hat.
Zukünftig solltest du bei einem Umzug immer selber ablesen und den Zählerstand selber deinem Stromversorger mitteilen.
Du hast bei Auszug doch ein Übergabeprotokoll mit den Zählerständen bei Auszug unterschrieben (ebenso der VM), oder? Wenn ja sind diese Daten bindend und Grundlage für die Verbrauchsberechnung.
Hast du den Ableser (deinem VM) beim Ausfüllen des Übergabeprotokolls blind vertraut wirst du nun ein Problem haben.
Ein Möglichkeit einen Fehler nachzuweisen wäre ggf. den Stromzähler erneut zu begutachten und zu hoffen das die magische Grenze noch nicht überschritten wurde. Wenn der Zählerstand (jetzt nach einem Jahr) immernoch niedriger ist, als der der im Übergabeprotokoll steht kann man einen "Fehler" von Ableserseite belegen....
Wir werden mal nachfragen, vielen Dank für den Tipp!
Entweder hat jemand in Eurem Haus Euren Zähler angezapft, oder Ihr habt selbst Euren Stromverbrauch extrem erhöht: Computer und andere Geräte 24 Stunden eingeschaltet? Elektroheizung auf volle Pulle? Plantage im Wohnzimmer?
Vielleicht bietet Vattenfall auf Anfrage eine detaillierte Rechnung: Wann wurde wieviel verbraucht?