Darf ein Anwalt ein Arbeitsvertrag einsehen?--> Unterhalt

10 Antworten

Ja, er darf das. Die Rechtsgrundlage dafür ergibt sich aus dem BGB (Paragraph hab ich gerade nicht im Kopf). Demnach sind Unterhaltspflichtige und Unterhalsberechtigte sich gegenseitig mindestens alle 2 Jahre zur Auskunft über ihre Einkommensverhältnisse verpflichtet, damit die Unterhaltshöhe korrekt berechnet werden kann.

primusvonquack  11.01.2011, 10:17

Daraus ergibt sich nicht das Recht den Arbeitsvertrag einsehen zu dürfen.

skyfly71  11.01.2011, 10:20
@primusvonquack

Naja, insoweit es das Gehalt und die Arbeitszeit betrifft schon.

primusvonquack  11.01.2011, 10:29
@skyfly71

Das Einkommen zählt, nicht die Arbeitsbedingungen. Ersteres ist auch anders nachweisbar.

skyfly71  11.01.2011, 10:32
@primusvonquack

Naja, wenn das Einkommen nicht ausreicht, um Unterhalt zu zahlen, dann ist dem Unterhaltspflichtigen ggf. noch ein Nebenjob zumutbar, um die 48 Stunden voll zu machen. Und dafür braucht man dann auch die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit. Ein Anwalt fordert sich sowas ja weder aus Schikane noch aus Jux und Dollerei an.

Sokrates2010  11.01.2011, 10:33
@primusvonquack

nein. Sonderzahlungen, Urlaubsgeld, Provisionsregelungen etc. stehen im Vertrag, nicht in der (z.B.) Oktober-Abrechnung.

Im Arbeitsvertrag sind oft einmalige Zahlungen wie Weihnachtsgeld, Boni, ... vermerkt. Durch geschickte Auswahl von Monatsabrechnungen könnten solche Zahlungen unterschlagen werden.

Aus meiner Sicht hätte man eine Bringschuld solcher Informationen!

Und einfordern erscheint mir berechtigt!

Es ghet um Geld für das gemeinsame Kind!

Soll das Kind denken,

es wurde von seinem eigenen Vater/ seiner eigenen Mutter betrogen?

Wenn sich beim neuen Arbeitsplatz das Einkommen verringert hat, darf man feststellen, ob es sich überhaupt um eine volle Stelle handelt... Wenn dazu die Einsichtnahme in den Arbeitsvertrag erforderlich ist, ist das sicherlich möglich. Wenn man dadurch eine (teure) Gerichtsverhandlung vermeiden kann, sollte man sich nicht dagegen wehren.

Der Hintergrund ist, daß der Unterhaltsverpflichtete seine Möglichkeit, den Unterhalt zu zahlen, nicht dadurch einschränken darf, daß er einfach nicht mehr so viel arbeitet... Bei einer Teilzeitbeschäftigung wäre er gehalten, einer weiteren Tätigkeit nachzugehen.

(Eine andere Begründung, den Arbeitsvertrag einsehen zu wollen, fällt mir gerade nicht ein.)

Berechnungsgrundlage sind normalerweise die zurückliegenden 12 Monate. Bei einer erheblichen Einkommensänderung muß man natürlich eine andere Lösung finden. Dazu gehört dann aber, eine Hochrechnung für das Jahreseinkommen zu finden.

Dann lass Dir doch eine Verdienstbescheinigung von Deinem Arbeitgeber ausstellen. Wenn Du den Vertrag nicht zeigen möchtest, gibt es ja sicher einen Grund dafür und genau deshalb möchte der Anwalt Einsicht nehmen.

Der Unterhaltsverpflichtete ist in der Pflicht umfassende Auskunft zu erteilen. Insbesondere dann, wenn der Mindestkindesunterhalt nicht gezahlt wird.

Es geht sicherlich um die Wochenarbeitsstunden.

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Daher würde ich ihm eine Kopie des Vertrages geben, in der alles bis auf das Gehalt und die Arbeitszeit geschwärzt ist.