Welche Daten fragt die Bank bei meinem Arbeitgeber ab?
Wegen einem schufafreien Kleinkredit in Höhe von 3.500 Euro habe ich über einen Kreditvermittler einen Antrag gestellt. Als Sicherheiten war der Bank mein Arbeitgeber und mein Verdienst wichtig. Original Lohnabrechnungen und Kontoauszüge meines Gehaltes habe ich beigelegt. Ich arbeite in einem grossen Unternehmen wobei der Hauptsitz in Köln ist, ich aber in einer Aussenstelle in Hessen arbeite. Ich habe natürlich den Hauptsitz Köln angegeben weil da auch alle Personalangelegenheiten abgewickelt werden. Nun hat die Bank wohl einige Nachforschungen angestellt und heraus gefunden wo ich genau in Hessen arbeite. Es ist mir schon etwas Unangenehm dass die Bank da so nachbohrt. Was darf der Arbeitgeber eigentlich alles für Daten von mir an die Bank beauskunften? Inwieweit gibt es da Datenschutz?
4 Antworten
Die Bank kann durchaus beim AG nachfragen - Lohnabrechnungen werden auch gefälscht und viele Banken wollen sich doppelt absichern.
Bei den schufafreien Krediten gehen die Banken anders vor. Da hier Kreditnehmer meistens eine negative Schufa haben, bekommen sie den Kredit nur bei bestimmter Bonität. Vorausgesetzt werden auch eine bestimmte Beschäftigungsdauer beim aktuellen AG und auch ein unbefristetes AV. Mesitens sichern sich diese Banken über die Pfändung des Gehaltes ab. D.h. zahlt der Kreditnehmer nicht - wird sofort sein Gehalt gepfändet - entsprechende Vollmachten unterschreibt man meistens im Kreditvertrag.
Überprüfe genau was die Voraussetzungen für einen Kredit bei dieser Bank sind und was du unterschrieben hast.
Der Arbeitgeber gibt keine Daten an die Bank weiter, da er gar nicht gefragt wird.
Zur Prüfung der persönlichen Bonität fragt die Bank im Kreditantrag den Familienstand des Antragstellers ab sowie seine berufliche Qualifikation und die Dauer seines Beschäftigungsverhältnisses. Anhand dieser Angaben bewertet die Bank die persönliche Zuverlässigkeit des Kreditnehmers.
Ein spezieller Wert, der in die persönliche Bonitäts-Bewertung einfließt, ist der Schufa-Score. Zur Ermittlung dieses Werts durch die Schufa werden verschiedene Daten der betroffenen Person ausgewertet, unter anderem die Häufigkeit, in der die Arbeitgeber gewechselt werden oder die Hausbank.
Die Häufigkeit von Kreditaufnahmen, Kreditanfragen, mögliche Kreditablehnungen und negative Schufa-Eintragungen fließen ebenfalls in diesen Wert ein. Je schlechter der Schufa-Score ausfällt, umso negativer bewertet eine Bank die persönliche Bonität eines Kredit-Antragstellers.
Der Arbeitgeber darf unter dem Siegel Datenschutz nichts sagen.
In seltenen Fällen fragen die Banken aber ab, um zu sehen, ob das Arbeitsverhältnis besteht (es hat schon leute gegeben, die für Kredite Lohnabrechnungen gefälscht ahben). Aber wenn die Kontoauszüge in Kopie angefordert wurden, genügt es den Banken.
Ich denke einfach die haben Internetrecherchen gemacht über Standorte usw.
Das wäre mir auch neu. Was genau hast Du unterschrieben-such doch mal die Kopien durch und les den Text genau durch! Manchmal verlangen Banken eine Bestätigung daß das Arbeitsverhältnis ungekündigt ist, danach können sie fragen, wenn Du Deine Zustimmung gibst. Die Bank hat entsprechende Formulare die Du normalerweise vom AG ausfüllen lässt u. zur Bank bringst. Evtl. hast Du aber auch eine stille Abtretung unterschrieben, wenn Du nicht mehr zahlst, kann die Bank beim AG anklopfen, das gibts auch, aber alles nur, wenn Du das auch so unterzeichnet hast. Nur Deine Unterlagen geben also Aufschluß zu Deiner Frage!