Ständig Stereit wegen Uneinigkeit der Taufe?
Hallo Zusammen, wir haben ein einjähriges Kind und fast täglich Streit wegen der Taufe, da ich diese nicht will, sie aber unbedingt wegen der Zugehörigkeit katholisch taufen will.
Zu mir: Katholisch getauft und gefirmt. Ich bin schon lange aus der Kirche ausgetreten und halte nicht viel davon. Insbesondere Steuern für eine Glaubenseinrichtung finde ich falsch. Zudem stehe ich mit dem Katholismus eher negativ gegenüber, da ich meinem Kind keiner Glaubensgemeinschaft anvertrauen will, von der ich selbst nicht überzeugt bin.
Generell sind es hauptsächlich wenige, altmodische Punkte die die katholische Kirche bis heute vertritt:
- Kirchensteuer (trifft auch auf evangelisch zu)
- Abneigung geen schwule, bisexuelle oder Frauen im Kirchenamt
- Abneigung gegen Verhütung, Abtreibung, kein Sex vor der Ehe
- Zöllibat und Vertuschung von Kindesmishandlungen
- Glauben an die Hölle, Bedingungen um in den Himmel zu kommen
Zu Ihr:
Katholisch getauft. Glaubt an Engel und Heilige und geht nur zu Weihnachten und Ostern in die Kirche. Sie betet öfters, sagt sie. Beobachtet habe ich Sie jedoch noch nie. Der Oma ist die Taufe extrem wichtig, sie sagt aber dass sie es unbeding will. Die Oma nerft ständig weil sie angst hat, das der Junge in den Limbus kommt, sollte er ungetauft versterben. Hab da mal gegoogelt, da ich den Begriff nicht kannt. Das ist ein Märchen von der Vorhölle die man alten Generationen verklickt hat um sie stärker an die Kirche zu binden.
Sämtliche strengen Werte der katholischen Kirche lehnt sie benfalls ab und lebt auch nicht danach, es geht ihr nur um die "Mitgliedschaft" bzw. die Zugehörigkeit.Wenn das Kind getauft werden sollte, dann würde sich an ihrem Leben inchts ändern.
Ich hab angeboten das Kind evangelisch taufen zu lassen, da ich dies mit meinem Gewissen besser verantworten kann, doch das lehnt sie ab. (Wahrscheinlich wegen dem drohenden Familienkonflikt. Sie sagt sie kann den Evangelismus nicht vermitteln). Alternativ sollte meiner Meinung nach das Kind spätestens mit 14 selbst entscheiden, dann ist es mir auch egal, denn es entscheidet ja selbst und wird nicht gegen seinen Willen "reingesteckt". Sie kann auch katholisch erziehen, ohne Taufe, aber das will sie nicht verstehen. Sie sagt ohne Taufe geht das nicht, es sei nicht das gleiche. Ich sage dann: Etwas Wasser, ändert nichts daran wie du dein Kind erziehst. Frühstens mit 8 kann das Kind die Kirche verstehen oder daran teilhaben.
Es gibt täglich Streit, wie könnte man den Konflikt ohne Trennung lösen ?
Eine Segnung habe ich auch schon vorgeschlagen, das reicht ihr jedoch nicht.
Es fühlt sich für mich sehr falsch an, den kleinen katholisch taufen zu lassen, wenn ich selbst nicht dahinter stehe und starke Vorurteile gegen die uralten Bräuche habe. Es wäre aber am einfachsten.
Wie könnten wir uns dennoch einigen ?
Eine Familienberatung steht auch an, davon erhoffe ich mir aber nicht viel, da meine Meinung und Empfehlung steht.
Ich freu emich über weitere Hilfen
4 Antworten
Die schlechte Nachricht zuerst: trennt euch!!! Wenn du in dem Punkt nicht einlenken kannst, habt ihr auf Dauer kaum eine Chance.
Zur Sache hast du ein paar allen bekannte Argumente, die logischerweise für keinen, der einer Glaubensgemeinschaft angehört ausreichen, das Kind nicht taufen zu lassen. Es kann sich ja dann später selbst gegen diese Glaubensgemeinschaft entscheiden, in der sich viele Menschen aller Altersklassen sehr wohl fühlen.
Du ziehst also aus (korrekten) Argumenten die falschen Schlüsse. Das machen andere auch. Dass du aus dem falschen Schluss, das Kind nicht taufen zu lassen, einen Grund für Streit machst, auf deinem Standpunkt beharrst und es auf eine Trennung ankommen lässt, ist aber Argument genug, dass du dauerhaft nicht in einer Gemeinschaft leben kannst. Der andere ist auch ein Mensch und auch ihm können Sachen wichtig sein. Du merkst aber leider nicht, dass deine Argumente viel, viel schwächer sind.
Entweder du kriegst das hin oder siehe erster Absatz.
Aufmunternd zum Schluss: Viele waren zu Beginn einer Beziehung so ichfixiert wie du. Nur um die 90 % davon leben glücklicher als Single (eigene Statistik). Eure Beziehung hat also eine Chance.
Hier geht es um Finanzen, bei gutefrage.net geht es um Kinderkram.
Such Dir besser ein wirklich geeignetes Forum für solche Probleme. Mir fällt da leider nichts ein, aber Google wird auch Dir da helfen.
Wie sieht es jetzt mit den Finanzen aus?
Vielen Dank für die sehr offene Darstellung - allerdings ich halte es nicht für besonders klug solche wirklich persönlichen Angelegenheiten offen zu posten. Ich befürchte, da könnte noch ein Konflikt entstehen, der letztlich die Familie noch weiter auseinander treibt,
Zur Religionsfreiheit: Es ist in Deutschland eine private Angelegenheit, ob man überhaupt und wenn ja einer Kirchengemeinschaft angehören möchte. Dis zum 14 Lebensjahr entscheiden das die Eltern. Können diese sich nicht einigen, ist es die beste Lösung, wenn der Konflikt so weit fortgeschritten ist, eine Mediation bei einer Familienberatungsstelle in Anspruch zu nehmen. Die Gefahr besteht auch hier, dass der Konflikt letztlich zum Scheitern der Ehe führen kann.
Was du nicht verhindern kannst, ist eine katholische Erziehung der Mutter, zum Beispiel Beten vor dem Schlafengehen.
Die Auswahl des Kindergartens selbst wird die nächste große Belastungsprobe, deshalb sollte vorher der Konflikt gelöst sein.
Mit 14 darf das Kind alleine entscheiden, das siehst du richtig - das wird in Deutschland gesetzlich garantiert. Wenn das Kind sich dann taufen lassen will, kannst du es nicht verhindern, da hilft dir ansonsten auch kein Erziehungsrecht weiter. Bis dahin in Konflikt zu leben, blos nicht.
Deshalb nochmals mein Rat: lasst euch von dritter Seite helfen!