Minijob auf 450 Euro-Basis der eine monatliche Geschäftsreise vorsieht - wer zahlt wie die monatlichen Reisekosten damit ich nicht draufzahle?
Guten Tag! Ich werde demnächst einen Nebenjob zusätzlich zu meinem Teilzeitjob (4 Tage/Woche) antreten, der einen vollen Arbeitstag in der Woche vorsieht und zusätzlich etwa ein Wochenende im Monat, an welchem ich geschäftlich in eine andere Stadt fliegen muss (600km Entfernung).
Normalerweise würde ich für die vier Arbeitstage im Monat 450 Euro netto bekommen. Die Kosten für Flug, Hotel und Co belaufen sich für das Geschäftsreisewochenende jedes Mal auf etwa 320 Euro – das sind also die monatlich anfallenden Reisekosten (130 Euro Hotel, 130 Euro Flug, 40 Euro Parkgebühr für Parken mit dem PKW am Flughafen, da ich nicht öffentlich fahren kann, 10 Euro Benzingeld für die Fahrt zum Flughafen und zurück und 10 Euro für die Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort) . Die Arbeitszeit an dem Wochenende selbst beträgt nochmal etwa 8 Stunden extra zusammengefasst.
Ich würde also monatlich 40 Stunden in diesem Nebenjob arbeiten - von der Zeit, die ich rein jobbedingt im Auto und Flieger verbringe mal abgesehen. Eigentlich dachte ich, wir regeln das mit einem 450-Euro-Minijob, sodass ich 450 Euro netto bekomme und das nicht versteuern muss (auch wenn dann die Arbeitszeit am Wochenende unbezahlt wäre...).
Jetzt stellt sich aber die Frage: Wie macht man das dann mit den 320 Euro Reisekosten? Ich bräuchte ja netto 770 Euro (450 Euro Lohn + 320 Euro Reisekosten) damit ich keinen finanziellen Verlust mache durch die monatliche Geschäftsreise. Das wären allerdings fast 1600 Euro brutto zusätzlich zu meinem bisherigen Bruttogehalt meines Teilzeitjobs und das wäre natürlich für eine 20%-Stelle für 1x/Woche zu viel.
Wie kann der Arbeitgeber das lösen, dass ich auf mein Minimum von 450 Euro netto komme für den einen Arbeitstag pro Woche und nicht die Reisekosten von 320 Euro monatlich selbst tragen muss? Und wie könnte die Arbeitszeit an diesem einen Wochenende monatlich noch zusätzlich bezahlt werden, damit ich nicht das Wochenende umsonst arbeiten muss?
Den zukünftigen Arbeitgeber habe ich noch nicht gefragt, wie er sich das vorstellt. Bisher steht nur fest wie die Arbeit ablaufen wird. Aber ich möchte hier schon einmal nachfragen, damit ich in der Vertragsverhandlung Ahnung von dem Thema habe... Am Ende ist so ein Jobmodell auch gar nicht möglich, wenn der Arbeitgeber nicht für eine 20%-Stelle 1600 Euro brutto löhnen will :(
Was sagt ihr? Gibt es Möglichkeiten diese Arbeit zu realisieren ohne dass ich für umsonst arbeiten muss? Der Job wäre eine sehr große Herzensangelegenheit, die mir viel Spaß machen würde.
Herzlichen Dank schon einmal!
2 Antworten
Wenn der Arbeitgeber die Kosten nicht zahlt, dann zahlst Du alleine drauf, denn Du kannst bei Deinem (echten) Minijob die Reisekosten steuerlich nicht als Werbungskosten absetzen, da Dir aus diesem Minijob keine einkommensteuerpflichtigen Einkünfte entstehen.
Wenn Du nicht substantiell drauf zahlen willst, muss der Arbeitgeber die Kosten tragen. Und er sollte Dir unbedingt einen angemessenen Vorschuss zahlen. Zu den bereits genannten Reisekosten gehört auch eine steuerfreie Zahlung für Verpflegungsmehrkosten entsprechend den steuerlichen Dienstreisekostenrichtlinien. Hier scheint Dein Arbeitgeber Dir noch etwas vorzuenthalten. Ein Vorschuss von ca. € 350 ist also angemessen. Stell Dir mal vor, er zahlt Dir mal Deine Reisekosten nicht mehr!
Der Job wäre eine sehr große Herzensangelegenheit, die mir viel Spaß machen würde.
Du scheinst ja auch eine willkommene Arbeitskraft zu sein. Beim bisherigen Arbeitgeber bist Du wohl eher nah an der Grenze zur Ausbeutung. Vielleicht solltest Du mal über Deine berufliche Perspektive nachdenken!
Gerne!
Ich meinte nicht den Hauptarbeitgeber, sondern den für den Minijob. Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Aber wenn Du für eine gewisse Zeit Spass an dieser Arbeitsbelastung hast, solltest Du das Vergnügen genießen;-)
Dein Minijob-Gehalt ist weiterhin max. € 450; dies wird auch als "Gehalt" überwiesen. Zusätzlich erfolgt eine Überweisung mit dem Titel "Reisekostenvorschuss" über - sagen wir - € 350, der natürlich nach der Reise genau abzurechnen ist und wobei dann die Differenz nach- oder zurückgezahlt wird. Die endgültige Reisekostenerstattung rechnet nicht zum Bruttolohn!! Diese Kostenerstattung taucht bei Dir in der Steuererklärung gar nicht auf!
Jetzt alles klar?
Reisekosten haben doch mit dem Lohn, sind keine Lohnkosten, nichts zu tun, sondern werden extra vergütet.
Das heißt ich bekomme normal meinen Lohn von meinetwegen 450 Euro steuerfrei und die Reisekosten darf mir der Arbeitgeber extra überweisen, ohne dass diese als Lohn gelten?
Vorausgesetzt du rechnest die Reisekosten ab. Einfach nur ein Pauschale ohne Belege funktioniert nicht. Arbeitgeber bekommt die Original Belege, er kann sie absetzten und du das Geld dafür. Ganz einfache Sache.
Was mir aber Gedanken machen würde du darfst nur knapp etwas über 50 Std. monatlich arbeiten - sonst taucht das Problem mit dem Mindestlohn auf.
Vielen Dank für die Antwort!
Wieso beutet mich mein Hauptarbeitgeber aus?
Für den Arbeitgeber mit dem Minijob habe ich bisher noch nicht gearbeitet...
Das heißt am besten 450 Euro Basis und die Reisekosten extra vom Arbeitgeber bezahlen lassen (entweder er zahlt direkt die Kosten oder überweist mir monatlich 350 Euro Vorschuss, damit ich selbst bezahlen kann oder wie?)? So ganz habe ich das mit dem Vorschuss nicht verstanden und mit dem Bezahlen der Reisekosten... Wenn ich montalich 750 Euro überwiesen bekomme ist das ja wieder wie 750 Euro brutto, die ich versteuern muss oder? Danke schonmal!!!