Konto im Minus ohne Dispo?
Ich habe 2017 ein Girokonto bei der Volksbank gekündigt. Jetzt habe ich ein Schreiben bekommen, dass das Konto um 107,09 Euro im Minus ist und da kein Dispo vereinbart ist, wurde mir eine knappe Frist gesetzt, das Konto auszugleichen. Die Bank gibt auf Rückfrage an keine Kündigung erhalten zu haben und ich kann es nicht beweisen.
Meine Frage: Wieso kann die Bank ein Konto so weit ins Minus belasten, obwohl KEIN Dispo vereinbart wurde? Ist das rechtlich ok bzw. bin ich gewzungen das Konto zu kündigen? EC-Karten habe ich ja auch keine mehr nach der Kündigung erhalten.
Danke für jeden Hinweis bzw. Einschätzung!
4 Antworten
- wieso kann ein Konto ins Soll rutschen, ohne entsprechende Dispositionsmöglichkeit? Ganz einfach, Banken differenzieren hier grundsätzlich zwischen einem Innen und Außengeschäft. Kontoführungsgebühren und Bankspesen sind im Innengeschäft und werden, auch ohne entsprechendes Guthaben, abgebucht.
- Kündigst Du das Konto, so erhälst du in der Regel einen Abschluss als Kontoauszug per Post. Es ist jammerschade, dass es zu dieser Misere gekommen ist, hier hast du jedoch keinen Spielraum.
- Die Bank wird zu 99,9% nicht auf Kulanz ausbuchen und das Konto schließen. Ergo: du musst das Konto ausgleichen.
- Es ist für mich fraglich, wieso das KI erst jetzt auf dich zukommt, wenn doch weit vorher hätte ein Schreiben an dich gehen können.
- Wichtige Message für dich: Kündigungen faxen und per Einschreiben verschicken, eine geordnete Ablage für solch wichtige Dinge entwickeln, zB einen Ordner, und jegliche Korrespondenz aufbewahren
Eine Kündigung schickt man per Einwurfeinschreiben, so dass man den Zugang beweisen kann.
Eine Überziehung des Kontos ohne Dispo ist möglich, wird in der Praxis aber nur bei Kleinbeträgen geduldet, oder wie in deinem Fall, wenn es dabei um Gebühren geht, die die Bank in Rechnung stellt.
Du wirst das bezahlen müssen, sonst tritt die Bank die Forderung an ein Inkassobüro ab und der Spaß geht los für dich.
Lass dir bitte schriftlich bestätigen, dass das Konto nun gekündigt ist, bzw. kündige nochmals zum nächstmöglichen Zeitpunkt - diesmal per Einschreiben.
Mir stellt sich dabei eher die Frage, wieso Dir in den zurückliegenden 3 Jahren keine Kontoauszüge per Post zugegangen sind.
Bei einer "EC"Karte stellt sich die Frage der Gültigkeit. Und die könnte durchaus bisher gegolten haben.
Möglich, dass die Bank die Kündigung verbummelt hat, bzw. nicht ganz durchgeführt hat. Ist nur die Frage, ob man es jetzt drauf ankommen lassen sollte oder den Betrag bezahlt.
In welcher Form hast du denn damals gekündigt? Schriftlich, persönlich, telefonisch...?
Wurde dir die Kündigung bestätigt? Hast du nach der Kündigung noch einen Kontoauszug oder Rechnungsabschluss erhalten?
Da ist die die Beweislage natürlich schwierig. Ob die Bank die Kündigung überhaupt erhalten hat, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr nachvollziehen.
Ich habe zwar solche Kündigungen bisher auch nie per Einschreiben versendet (war auch nie nötig), aber wenn innerhalb einer angemessenen Frist keine Reaktion erfolgt wäre (Bestätigung, Abschluss-Kontoauszug o. ä.), hätte ich wenigstens mal nachgefragt.
Ich habe schriftlich gekündigt - leider ohne Einschreiben! Bestätigung habe ich keine Vorliegen - nach 3 Jahren kann ich mich nicht sicher erinnern, ob da eine kam. Kontoauszüge habe ich keine bekommen. Auch keinen abschließenden Kontoauszug.