Kartenzahlung wurde abgelehnt, leider wurde es übersehen und Kunde bekam die Ware?
Ich habe einen großen Fehler gemacht. Heute auf der Arbeit wurde ich von den Kunden so sehr durcheinander gebracht( es waren Rumänische/Bulgarische Kunden), sodass ich nicht mehr in der Lage war vernünftig zu denken. Bei der Kartenzahlung gab ich dem Kunden die Ware, obwohl der Vorgang abgelehnt wurde. Ich habe den Beleg, kann man die Bank kontaktieren, sodass sie mir die Kontaktdaten des Kunden ausstellen. Damit ich einen Brief verschicken kann, dass der Betrag überwiesen wird?
Bitte helft mir :(
2 Antworten
So etwas ist immer doof, aber es ist jetzt nun mal passiert. Fehler sind menschlich. Ich einem unsere Mitarbeiter auch schon passiert. Wichtig ist jetzt aber, dass du das nicht unter den Teppich kehrst, damit du bloß keine Ärger bekommst, sondern sofort den Chef und ggf. die Buchhaltung informierst, damit die die geeigneten Schritte einleiten können.
Grundsätzlich müsstet ihr gegenüber der kartenausstellenden Bank einen Auskunftsanspruch hinsichtlich Name und Adresse des Karteninhabers haben. Die Details müsste man ggf. mal recherchieren. Das ist aber Sache eurer Buchhaltung.
Eine interessante Frage wäre noch: Wieso wurde die Zahlung abgelehnt? Welcher Grund ist auf dem Beleg angegeben?
Könnt ihr nachweisen, dass der Verkauf erfolgt ist, sprich dass der Kunde die Ware mitgenommen hat? Videoüberwachung oder Zeugen?
Meines Erachtens müsste die Bank die Daten des Kunden herausgeben. Sie kann aber darauf bestehen, dass ihr die Forderung schriftlich geltend macht und die rechtliche Grundlage (hier also die Geschäftsbeziehung) zumindest glaubhaft macht.
Grundsätzlich könntet ihr eine nachweisbare offene Forderung zur Einziehung auch an ein Inkassobüro angeben. Die kümmern sich dann um die Identifizierung des Kunden. Wenn das Inkassobüro erfolgreich ist, zahlt der Kunde auch deren Kosten (oder besser gesagt: Muss er.). Wenn das Inkassobüro auch scheitert, zahlt ihr dessen Kosten. Dann müsstest ihr klagen. Aber ob sich das lohnt? Es ist ja bislang nicht einmal klar, ob die Käufer überhaupt einen reellen Wohnsitz in Deutschland haben.
Wir haben schon deutlich höhere Summen abgeschrieben, weil eine Eintreibung nicht erfolgversprechend war.
Danke für die Antwort. Der Kunde kam heute und hat das Geld gebracht. Wir sind alle sehr erleichtert, dass er noch gekommen ist. Unsere Mitarbeiterin hat gestern ihn nochmal angerufen und ihn aufgefordert das Geld zu bezahlen. Er hat versprochen heute zu kommen, was er auch gemacht hat.
Ja, ich denke er hat die Ware auch nur bezahlt, weil die Bank ihn angerufen hat. So war rs dann authentischer. Aber für die Zukunft habe ich mir gemerkt: gucken gucken gucken! Lieber zu viel als zu wenig
Definitiv. Wir haben aktuell eine ähnliche Geschichte, eigentlich kein Betrug vorstellbar, aber gerade deswegen noch merkwürdiger. Der Typ wollte auch Freitag wiederkommen. Ich bin mal gespannt.
Für solche Fälle sollte man im Unternehmen unbedingt klare Vorgaben zur Vorgehensweise haben.
Danke schön für die Antwort. Auf dem Händlerbeleg steht nur “Vorgang abgebrochen”. Ich versuche die kartenausstellende Bank Montag zu kontaktieren. Drückt mir bitte die Daumen, dass es klappt. Bin sehr am verzweifeln. Der Chef weiß Bescheid
Auf dem Händlerbeleg steht nur “Vorgang abgebrochen”.
Das ist schon mal ein Hinweis darauf, dass die Zahlung nicht von der Bank abgelehnt, sondern vom Kunden abgebrochen wurde, es bestand also anscheinend gar keine Absicht, hier eine erfolgreiche Zahlung durchzuführen. Außerdem ist überhaupt nicht klar, ob der Kunde auch der Karteninhaber ist, die Karte kann z. B. auch gefunden oder gestohlen worden sein, deswegen bezweifle ich, dass die Bank da irgendetwas machen kann.
Meiner Ansicht nach sprechen hier alle Anzeichen dafür, dass ihr Opfer von Betrügern geworden seid.
Das ist schon mal ein Hinweis darauf, dass die Zahlung nicht von der Bank abgelehnt, sondern vom Kunden abgebrochen wurde, es bestand also anscheinend gar keine Absicht, hier eine erfolgreiche Zahlung durchzuführen.
Nicht zwingend. Das kann auch auf technische Probleme hinweisen (Verbindungsabbruch). Quelle: Eigene Erfahrung. Aber es ist ggf. ein zusätzliches Indiz.
Du solltest schnellstmöglich mit deinen Chef sprechen und die Polizei einschalten
Das hört sich nach einer Masche von Betrügern an.
Das ist schon möglich. Aber siehst du hier konkrete Indizien dafür? Einmal abgesehen von der Nationalität, meine ich. Irgendwas, was der Polizei als Anfangsverdacht reichen würde? Ich nicht wirklich.
Ich kenne diese Masche, die wurde schon vor vielen Jahren im Einzelhandel oft angewendet.
Kann ich mir grundsätzlich durchaus vorstellen. Leider hat der FS noch keine Angabe gemacht, wieso die Zahlung gescheitert ist. Das wäre ggf. noch ein relevanter Aspekt für die Beurteilung.
Das stimmt allerdings
Ich spekuliere mal das die PIN nicht korrekt war und die Karte somit gestohlen wurde.
Möglich. Es kann auch durchaus sein, dass das Konto nicht gedeckt war. Oder dass die Abbuchung aus anderweitigen, technischen Gründen gescheitert ist. Auch so etwas kommt vor, wie ich aus eigener beruflicher Erfahrung sagen kann.
Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber als "normaler Kunde" verlasse ich nicht das Geschäft, sondern kläre das vor Ort.
Das setzt ja voraus, dass der Kunde das erkennt hat. Wir hatten wie schon gesagt selbst mal den Fall, dass die Kartenzahlung gescheitert ist und der Kollege gepennt und das nicht bemerkt hat. In dem Fall war es zum Glück ein Stammkunde, der die offene Rechnung einfach beim nächsten Besuch ausgeglichen hat. Die Fehlermeldung beschränkte sich in diesem Fall übrigens auf "Abbuchung fehlgeschlagen" o. ä., die Gründe für den Fehlschlag waren also für uns nicht nachzuvollziehen.
Ja, das hatte ich als Kundin auch schonmal und hab dann beim nächsten Besuch bezahlt.
Bei einem Betrugsversuch wird wohl die Auskunft der Bank auch nicht viel helfen. Karte gestohlen oder Adresse im Ausland... Die Schadenssumme ist ja jedenfalls überschaubar.
also, ich kenne diese Masche schon viele Jahre, ich war 25 Jahre in einen real Warenhaus beschäftigt und genau diese Masche mit 2-3 Osteuropäern wurde des Öfteren bei uns versucht.
Als erfahrener Mitarbeiter kann man solche Situationen teilweise schon vorhersehen und entsprechend darauf reagieren. Trotzdem wird es immer wieder Fälle geben, in denen diese Maschen erfolgreich sind. Und gerade neue Mitarbeiter sind natürlich immer besonders anfällig.
Wir haben gerade auch eine etwas komische Geschichte mit einer gescheiterten Kartenzahlung... Dazu möchte ich mich wegen der Aktualität des Falles aber momentan nicht öffentlich äußern. Bei Interesse Details gerne per PN.
Danke für die Antwort. Ja die konnten kein vernünftiges deutsch und haben mich sehr durcheinander gebracht. Es waren 2 Frauen und ein Mann. Die eine Frau wollte immer das ich alles schnell schnell mache, ohne mir einen Grund zu nennen. Ich wurde so gehetzt. Dann meinte sie noch: “Schwester, du nicht verstehen”. Der Chef ist mein Vater, er ist sehr traurig. Es war eine Summe von 177,94€.
So ich wollte euch ja aufm Laufenden halten. Ich mache es kurz und knapp.
Ich habe meinen Cashgerätanbieter kontaktiert und das Problem geschildert. Der meinte, dass sowas schon häufig vorkommt und das die Banken in der Regel die Person kontaktieren. Ich sollte per Mail den Nachweis von der abgebrochenen Zahlung schicken. Das habe ich getan. Danach kam eine Mail wie ich die BLZ ermitteln kann, aufm Beleg steht ja eine PAN, das ist keine richtige Iban oder so. Ich bin den Anweisungen gefolgt und habe dann die BLZ rausbekommen. Dann habe ich die Bank kontaktiert. Es war sehr mühselig das Problem zu schildern, weil die Bank sowas nicht kannte. Die hatten so ein Fall irgendwie nicht.
Habe erst telefoniert, die Frau bei der Bank hat nicht wirklich verstanden was ich meine bzw hat gesagt ich soll zur Polizei. Danach habe ich die Chatfunktion benutzt, dort wurde ich ernst genommen und man hat den Kunden auch gefunden. Ich sollte dann den Beleg per Mail zusenden, was ich auch gemacht habe. Später bekam ich eine Antwort von der Bank, dass ich mich telefonisch melden soll. Dann habe ich angerufen und der Mann von der Bank meinte, er habe den Kunden angerufen und ihm aufgefordert das Geld zu bezahlen. Er meinte auch, dass es schwierig war mit ihn zu reden, weil er kein gutes deutsch konnte, aber er hofft, dass er sich melden wird, weil er meinte, dass er heute das Geld bezahlen wird.
Ich habe gefragt, ob er nicht ihm schriftlich auffordern kann das Geld zu bezahlen. Er meinte, dass kann er nicht, denn die Bank weiß nicht ob der Kunde wirklich die Ware genommen hat, dafür gibt es keine Beweise (habe gesagt es gibt Zeugen). Er meinte wäre es ein Lastschriftverfahren mit Unterschrift, das würde dann gehen, aber nicht so. Er hat mir angeboten, dass er am Mittwoch nochmal anrufen kann um das Geld anzufordern, falls der Mann nicht kommen sollte. Mehr kann er leider nicht machen. Er weiß auch nicht wie die rechtslage ist. Ansonsten soll ich zur Polizei oder Rechtsanwalt.
Danach bekam ich einen Anruf von meinem Papa, er hat gesagt, dass eine Frau kam, die was umtauschen wollte. Mein Papa hat die Frau sofort erkannt. Sie wollte die „unbezahlte Ware“ umtauschen. Mein Papa hat ihr gesagt, dass sie die Nr von ihrem Mann geben soll. Sie hat sich voll geweigert bis ich irgendwann doch nachgegeben hat.
Dann hat mein Papa ihn angerufen und gesagt, dass er das Geld bezahlen soll.
Er meinte, dass er heute oder morgen kommen wird. Heute ist er leider nicht gekommen. Wir warten jetzt bis morgen ab, wenn er bis dahin nicht kommt, dann rufe ich die Bank wieder an, denn einmal wieder würde es die Bank machen. Zweitens würde mein Papa ihn nochmal anrufen.
Wir hoffen, dass er den Betrag zahlt.
Falls er trotz den Aufforderungen nicht kommt, müssen wir uns was anderes überlegen. Was würdet ihr machen?
Zur Polizei? Oder zum Rechtsanwalt? Rechtsanwalt wird bestimmt teuer werden