Ausziehen mit 18 während Abitur?
Ich werde in knapp einem Monat 18 und lebe mit meiner Mutter. Doch wir verstehen uns überhaupt nicht und ich habe letztens ein Angebot bekommen, bei meiner Freundin (sie wohnt noch mit Eltern) einzuziehen, aber da ich in der 12. Klasse bin und nur noch 1,5 Jahre mein Abi mach, sollte ich wegen Schulwechsel so schnell wie möglich ausziehen d.h. nach Weihnachtsferien. Es wäre ja alles kein Problem, doch die Eltern meiner Freundin raten, dass meine Mutter mir den Unterhalt von meinem Vater und Kindergeld abgeben soll. Doch ich weiß nicht, wie und ob ich das meiner Mutter antun soll. Sie weiß noch gar nichts von meinem Plan mit dem Ausziehen und wir verstehen uns zwar kaum aber ich weiß, dass sie es schon jetzt ziemlich knapp mit dem Geld hat, was soll sie denn machen wenn die jetzt aufeinmal noch 700 euro weniger Einkommen im Monat hat? Ich würde ja auch nicht gerne zum Jugendamt gehen, weil bei ihr bleibt meine 14-jährige Schwester und ich möchte nicht dass sie gefährdet wird. Und meint ihr, wenn ich ihr Einverständnis dazu nicht hätte wegen dem Geld, könnte ich es trotzdem durch Ämtern bekommen?
3 Antworten
Wenn du 18 bist und es finanzieren kannst, mit oder ohne Hilfe der Eltern, kannst du natürlich ausziehen.
Ab 18 steht der Unterhalt dir zu und du bist auch für das Einfordern zuständig.
Der Unterhalt deines Vaters ist für deinen Unterhalt, jedenfalls dein Anteil.
Anspruch auf das Kindergeld hat derjenige, der Unterhalt leistet.
Wenn du also bei der Mutter ausziehst und dort nicht mehr gemeldet bist und sie keinen Unterhalt leistet, würde ihr das Kindergeld nicht mehr zustehen, dann wohl dem Vater.
Du kannst nicht kostenlos bei den Eltern deiner (einer) Freundin wohnen.
Das Finanzielle muß unbedingt geregelt sein/werden.
Frage: Warum sollte das Jugendamt involviert werden? Irgendwelche Ämter werden kein Geld zahlen. Warum auch?
Hallo,
1. deine Eltern schulden dir bis zur ersten abgeschlossenen Ausbildung Unterhalt, den deine Mutter dir durch Kost und Logis bereits gewährt. Deine Mutter m u s s deinem Wunsch auszuziehen deshalb n i c h t zustimmen.
2. die Ämter wirst du mit deiner o.g. Begründung kaum beeindrucken, denn pupertäre Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Familie sind bis zu einem gewissen Grad "normal" und begründen keine Maßnahmen eingreifen zu müssen.
3. die einzige Möglichkeit die ich sehe ist die, dich mit deiner Mutter an einen Tisch zu setzen um mit ihr gemeinsam ganz in Ruhe, eine akzeptable Lösung für beide Seiten zu finden. Wer weiß, vielleicht ist sie grundsätzlich gar nicht abgeneigt. Denn welche Mutter, noch dazu alleinerziehend, setzt sich bereitwillig ständig diesen Stress aus.
4. mach nicht den Fehler, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Im Streit auseinandergehen ist das schlechteste Ergebnis überhaupt ! Sollte es mit der Freundin und im Haus der Freundin irgendwann nicht mehr funktionieren, ist die Freundin zwar weg aber deine Mutter bleibt deine Mutter, dein ganzes Leben lang !
5. glaube nicht, dass du im Hause der Eltern der Freundin AI Urlaub buchst, sonst gibt es ähnlichen Stress wie bei Muttern ! ;-))
Alles Gute !
Am sinnvollsten wäre es sicher, wenn ihr euch an einen Tisch setzen und über verschiedene Lösungen diskutieren könntet. Ich kann mir aber durchaus familiäre Situationen vorstellen, in denen das nicht möglich ist.
Vielleicht kannst du dich doch mal alleine an eine Familienberatungsstelle wenden? Die kennen solche Situationen üblicherweise und können dir dabei helfen herauszufinden welche Möglichkeiten du auch finanziell hast.