Welche Argumente sprechen für eine Übernahme in eine Festanstellung, aus Personalersicht
Der lange Titel sagt's eigentlich schon.
Ich bin zur Zeit über eine Zeitarbeitsfirma beschäftigt und werde fast ausschließlich in der Firma XY eingesetzt. Das Feedback des Entleihers war sehr positiv, bez. meiner Arbeit und meiner Person an sich. Nun mag mich die Personalchefin so gar nicht und die Mitarbeiter haben mir geraten, erst einmal mit dem Produktionsleiter zu sprechen.
Meine Frage ist daher, welche Argumente man vorbringen kann, warum es sinnvoller wäre mich festanzustellen, statt weiterhin als Zeitarbeitnehmer zu beschäftigen.
Aus meiner Sicht wären die Argumente für eine Festanstellung:
statt der 15,00€ Stundenlohn, die die Firma aktuell für mich zahlt, wären es 10,80€ .
dass ich zukünftig nur noch für diese Firma arbeite, da ich jederzeit von der ZAF woanders eingesetzt werden kann. Ich benötige so gut wie keine Einarbeitungszeit, da ich an allen Maschinen angelernt wurde, diese auch selbstständig führe. Generell sind mir die Produktionsabläufe bekannt, sodass ich eigenständig arbeite Allerdings stehe ich ja rein theoretisch nicht immer zur Verfügung, weil ich auch in anderen Firmen eingesetzt werde.
Wäre dankbar für eure Hilfe bzw. Meinung.
7 Antworten
Die finanzielle Seite lass mal außen vor; die Lohnnebenkosten für dich sind deutlich höher. Deshalb stellen viele Firmen ja nur noch Zeitarbeiter ein, weil sie so nur nen festen Satz zahlen, aber eben keine weiteren Lohnnebenkosten noch dazu. Das kommt die Firma billiger.
Ein Argument wäre, daß dich die Zeitarbeit nach 9 Monaten abziehen muß, weil du sonst einen rechtlichen Anspruch auf eine Festanstellung hast. (ob es aktuell noch 9 Monate sind, weiß ich nicht genau, da kann sich auch was dran geändert haben....)
Die Firma hat nun viel Zeit und auch Geld in dich investiert, du bist wahrscheinlich gut angelernt und kennst dich aus - und könntest von heute auf morgen abgezogen und woanders eingesetzt werden. Dann fangen sie mit einem anderen Leiharbeiter von vorne an.
Blöderweise werden sie eine "Ablöse" für dich zahlen müssen, wenn du dort fest angestellt wirst, sie kaufen dich sozusagen der Zeitarbeitsfirma ab, du hast da natürlich nichts von. Ein Argument wäre also, daß sie dir einen normalen Vertrag anbieten und du entsprechend kündigst - dann weiß die Zeitarbeitsfirma nichts davon und die Ablöse entfällt. Ist ja dein gutes Recht, bei der Zeitarbeit zu kündigen.
Eigene Erfahrung. Zugegeben schon einige Jahre her; ich schrieb ja, daß sich da was geändert haben könnte. Damals wurde es von 6 auf 9 Monaten verlängert, daß man bei ein und derselben Firma eingesetzt werden durfte, ohne, daß es rechtliche Folgen hatte. Ich mußte damals kurzfristig woanders eingesetzt werden, da die Firma mich ansonsten hätte übernehmen müssen. Da die Firma aber ihren Firmensitz verlegt hat, war diese Übernahme nicht möglich.
Aber um herauszufinden, ob das heute überhaupt noch so ist, müßte ich nun auch das Internet durchsuchen.
Danke für den Stern!
Das mit der Ablöse weiß ich natürlich. Allerdings würde ich ja auch fristgerecht kündigen und dann dürfte mich die Firma übernehmen ohne mich "ablösen" zu müssen. Ich habe mich mal erkundigt und die Klausel, die besagt, dass man bei dem Entleiher nach der Kündigung nicht eingestellt werden darf, ist unwirksam. Es geht übrigens um den** IGZ Tarifvertrag** falls das von Interesse sein sollte.
deine ZAF wird vermutlich eine saftige Ablösesumme verlangen, das macht es meistens nicht gerade attraktiver.
Mal im Ernst, wenn die Firma dich unbedingt wollte, wärst du dort schon festangestellt.
Ich weiß, dass dringend sogar nach Personal gesucht wird, aber selbst qualifizierte Leute erstmal abgeqimmelt werden, dank der netten Personalchefin.
Fragt mich bitte nicht nach den Gründen, die kenne ich selber nicht. Es gibt eine Tochterfirma, die mich bereits übernehmen wollten - sofort - und dann allerdings den Schritt gescheut haben, einmal wegen der horrenden Ablöse und weil ich keinen Staplerschein habe.
Die Firma XY will flexibel bleiben. Keiner weiss, wie die Auftragslage sich entwickelt. Festangestellte außerhalb der Probearbeitszeit zu kündigen ist schwierig und teuer. Den "Leiher" wird man in dem Falle viel leichter los, ohne sich Ärger mit dem Betriebsrat oder Arbeitsgericht einzuhandeln.
Die Personalchefin mag persönlich sehr nett sein. In diser Fa. XY bist Du leider nur eine von vielen, die nach einer Festeinstellung fragt. Nett sind nur die Leute der ZAF, weil sie Dich behalten wollen.
Sowohl bei einer Festeinstellung als auch bei einer Kündigung von Festangestellten muss der Betriebsrat der Fa. XY zustimmen, falls es dort einen solchen gibt. Anscheinend bist Du als "Helferin" eingesetzt, wie die meisten Leiharbeiter. Kürzlich lief ein Film im ZDF über das Thema. Googel mal "zdf mediathek". Die Sendung lief abens ca 21/22 Uhr als Dokumentarfilm. Leider werden nur ca. 3% der Leiharbeiter fest beim Entleiher eingestellt. Da es so viele Länder die "billig" produzieren, schlägt sich das auch schon bei uns durch, Stichwort:Weltmarkt" In China ist ein Lohn von 30 Euro im Monat ein gutes Gehalt für eine ungelernte junge Frau. Wer krank ist oder einen Unfall hatte kann nach Hause gehen.
Was hilft? Sich so hoch wie möglich qualifizieren, Netzwerke knüpfen und auch mal den Gedanken an eine Gewerkschaftsmitgliedschaft verschwenden. Auch ein wenig versuchen, das Geld zusammenzuhalten. LG Siggi
Danke für die ausführliche Aussage. Aber so wirklich ne Antwort ist das ja nicht auf meine Frage. Den Beitrag im ZDF habe jch auch verfolgt und ja so siehts leider aus auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
Nun ist es aber absolut nicht so wie du beschreibst. Denn: Die Personalchefin ist alles andere als nett! Sie hat meine Bewerbung nicht nur nicht weitergeleitet sondern direkt in den Papierkorb geworfen. Auch andere kompetente Bewerber (für andere stellen im selben unternehmen) wurden so abgewimmelt.
Ich persönlich wurde von Mitarbeitern und Mitgliedern des BR angesprochen dass ich mich doch mal bewerben solle. Also der Betriebsrat ist nicht nur absolut auf meiner Seite, die kämpfen momentan richtig um meine Festanstellung.
Und Nein, ich mache eben keine Helferjobs. Ich bin dort Maschinenführer und habe auch sonst den status des Stammpersonals. Kurzum: ich kann und mache dasselbe (weiß teilweise sogar besser über die Technik der Maschinen bescheid als das Stammpersonal) wie ein Festangestellter, bekomme aber nur die Hälfte an Lohn.
Was die Auftragslage betrifft: das unternehmen expandiert zunehmend, keiner kann eine Prognose für etliche Jahre abgeben, jedoch sei soviel gesagt, es wurde eine Neue Maschine angeschafft für eine halbe Milllion weil man mit den anderen Maschinen nicht mehr hinterher kommt mit der Produktion.
Schwer, Viele Firmen wollen ihr zusatz Personal lieber von einer Zeitarbeitsfirma gestellt haben, das hat mehrere Gründe, dagegen bekommt die ZAF bestimmt an die 40,- € /h für deinen Einsatz.. Lies dir mal deinen Arbeitsvertrag genau durch, ich könnte mir vorstellen das du garnicht bei der Firma bei der du eingesetzt bist anheuern darfst.
Rechtliche Grundlage?