Wieso mögen viele Jura nicht?

4 Antworten

Mein Ansatz wäre ein ganz anderer. In dem Jurastudium gibt es zu viele Lerninseln. Damit meine ich, dass wir zu wenig Zusammenhänge lernen, zu wenig auf konkrete Fälle bezogen werden und das vermittelte Wissen oft zu abstrakt ist. Oft versteht man im Sinne eines wirklich tiefen Verständnisses die Zusammenhänge erst in der Praxis. Von daher glaube ich nicht, dass Studenten zu wenig lernen. Ich glaube eher, dass das Gefühl für die praktische Umsetzung fehlt. Immer noch halten sich sehr viele Studenten damit auf einen bestimmten Weg zu gehen und weniger damit, zu argumentieren warum sie einen Weg gehen. Wer die Gesamtzusammenhänge nicht wirklich verstanden hat kann noch so viel lernen und läuft doch immer das Risiko einer schlechten bis mittelmäßigen Note.

Darüber hinaus, auch angeblich mittelmäßige Noten sind in Jura schon sehr gut. Selbst eine ausreichend muss sie erst einmal geschafft werden. Eine befriedigend ist schon etwas Besonderes.Von daher, aus meiner Sicht geht es nicht darum die Quantität an Stunden zu erhöhen sondern die Lernzusammenhänge zu verbessern.

Die eigentliche Frage hat ja viel mit der Begründung zu tun.

Wer nicht selbst studiert oder studiert hat kann leicht solche Aussagen behaupten.

Jura4Ever 
Beitragsersteller
 24.11.2020, 16:25

Trotzdem frage ich mich einfach, weshalb es denn nun so ist.

Denn im Grunde genommen kann man jedes Abschuss mit 1.x beenden bzw. Prädikat. Es kommt lediglich darauf an, wie viel Zeit man in eine bestimmte Arbeit steckt.

Dampfschiff  24.11.2020, 17:53
@Jura4Ever

Das stimmt bei vielen anderen Studienfächern, aber es stimmt beim Jura-Studium so nicht. Der Grund ist, das bei Abschlussprüfungen in Jura ALLES gefragt werden darf, was mit Jura zu tun hat, es ist aber völlig unmöglich, das gesamte Gebiet der Juristerei auswendig zu lernen. Es ist darum in Jura ganz stark Glückssache, ob in der Prüfung derjenige Stoff gefragt wird, auf den man sich am meisten vorbereitet hat. In anderen Studienfächern hat man Schwerpunkte, auf die man sich gezielt vorbereiten kann.

Jura4Ever 
Beitragsersteller
 24.11.2020, 23:45
@Dampfschiff

Weshalb sollte es unmöglich sein, alles auswendig zu können ? Man hat immerhin 5 Jahre Zeit

Dampfschiff  25.11.2020, 15:13
@Jura4Ever

Es steht Dir frei, das zu probieren, und bei Erfolg alle, die etwas anderes behaupten, Lügen zu strafen. Sage nur nicht hinterher, man habe Dich nicht gewarnt!

Jura4Ever 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 16:27
@Consigliere91

Ich weiß beim besten Willen nicht, was daran jetzt lustig sein soll. 5 Jahre Zeit, sich auf eine 1 Woche Klausuren vorzubereiten.

Consigliere91  25.11.2020, 17:25
@Jura4Ever

Mach halt. Ich habs ja zum Glück schon hinter mir.

Jura4Ever 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 17:59
@Consigliere91

Das ist doch perfekt, Repsekt. Darf ich denn fragen, wie die Examina bei dir so aussahen ?

Consigliere91  25.11.2020, 19:21
@Jura4Ever

Im ersten 6 Prüfungen und im zweiten 11.

Jura4Ever 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 19:59
@Consigliere91

Wäre es denn jetzt noch beispielsweise möglich, in einer Großkanzlei beispielsweise einzutreten, wenn du des Weiteren ebenfalls promovierst bzw. Ein LL.M machst ?

Consigliere91  25.11.2020, 21:35
@Jura4Ever

Will ich nicht. Bin in die Justiz gegangen.

3 Stunden lernen ist auch viel zu wenig. Es sollten ca. 20 Stunden sein. Den Rest kann man schlafen, was ja auch reicht. Manche übernehmen sich vielleicht auch beim Studium oder sind da irgendwie so reingeraten. Vielleicht sind einige in Hartzwissenschaften besser aufgehoben

7h netto lernen ?! Nach der Arbeit ?! Sag mal weißt du was 7h netto effektiv sind ? Die 80/20 Regel kennst du oder ? 4-6h netto pro Tag sind machbar aber mehr wohl nicht, nach der Arbeit noch 2h lernen ist schon anstrengend.