Wieso mögen viele Jura nicht?
Guten Tag liebe Gutefrage Community,
Meine Frage lautet, weshalb denn der Großteil aller Jurastudenten, die Prüfungen bzw. Examina nicht gut bestehen oder darin auch durchfallen.
Der Studiengang der Rechtswissenschaft verläuft um die sieben Jahre.
Wieso bestehen allerdings viele nicht ? Lernen Sie etwa nicht genug ?
Einem sollte doch stets bewusst sein, um welch anspruchsvolle Thematiken es dabei geht. Äußerst viel Fleiß, Ehergeiz sind Notwendig. Ich habe mir schon Beispiel Staatexamina angesehen und was man alles dafür lernen sollte. Eine erhebliche Menge!
Trotzdessen verwundern mich die durschnittlich schlechten Noten indem Fach. Wird eventuell einfach nicht gut genug gelernt ?
Meines Erachtens wäre 3h Lernen am Tag völlig zu wenig. Mindestens 7h Netto (Auch außerhalb der Prüfungen und sogar in den Ferien bzw. nachdem Arbeitstag) sollten es schon sein
4 Antworten
Mein Ansatz wäre ein ganz anderer. In dem Jurastudium gibt es zu viele Lerninseln. Damit meine ich, dass wir zu wenig Zusammenhänge lernen, zu wenig auf konkrete Fälle bezogen werden und das vermittelte Wissen oft zu abstrakt ist. Oft versteht man im Sinne eines wirklich tiefen Verständnisses die Zusammenhänge erst in der Praxis. Von daher glaube ich nicht, dass Studenten zu wenig lernen. Ich glaube eher, dass das Gefühl für die praktische Umsetzung fehlt. Immer noch halten sich sehr viele Studenten damit auf einen bestimmten Weg zu gehen und weniger damit, zu argumentieren warum sie einen Weg gehen. Wer die Gesamtzusammenhänge nicht wirklich verstanden hat kann noch so viel lernen und läuft doch immer das Risiko einer schlechten bis mittelmäßigen Note.
Darüber hinaus, auch angeblich mittelmäßige Noten sind in Jura schon sehr gut. Selbst eine ausreichend muss sie erst einmal geschafft werden. Eine befriedigend ist schon etwas Besonderes.Von daher, aus meiner Sicht geht es nicht darum die Quantität an Stunden zu erhöhen sondern die Lernzusammenhänge zu verbessern.
Die eigentliche Frage hat ja viel mit der Begründung zu tun.
Wer nicht selbst studiert oder studiert hat kann leicht solche Aussagen behaupten.
Das stimmt bei vielen anderen Studienfächern, aber es stimmt beim Jura-Studium so nicht. Der Grund ist, das bei Abschlussprüfungen in Jura ALLES gefragt werden darf, was mit Jura zu tun hat, es ist aber völlig unmöglich, das gesamte Gebiet der Juristerei auswendig zu lernen. Es ist darum in Jura ganz stark Glückssache, ob in der Prüfung derjenige Stoff gefragt wird, auf den man sich am meisten vorbereitet hat. In anderen Studienfächern hat man Schwerpunkte, auf die man sich gezielt vorbereiten kann.
Weshalb sollte es unmöglich sein, alles auswendig zu können ? Man hat immerhin 5 Jahre Zeit
🤣🤣🤣
Es steht Dir frei, das zu probieren, und bei Erfolg alle, die etwas anderes behaupten, Lügen zu strafen. Sage nur nicht hinterher, man habe Dich nicht gewarnt!
Ich weiß beim besten Willen nicht, was daran jetzt lustig sein soll. 5 Jahre Zeit, sich auf eine 1 Woche Klausuren vorzubereiten.
Mach halt. Ich habs ja zum Glück schon hinter mir.
Das ist doch perfekt, Repsekt. Darf ich denn fragen, wie die Examina bei dir so aussahen ?
Im ersten 6 Prüfungen und im zweiten 11.
Wäre es denn jetzt noch beispielsweise möglich, in einer Großkanzlei beispielsweise einzutreten, wenn du des Weiteren ebenfalls promovierst bzw. Ein LL.M machst ?
Will ich nicht. Bin in die Justiz gegangen.
Ok. :)
3 Stunden lernen ist auch viel zu wenig. Es sollten ca. 20 Stunden sein. Den Rest kann man schlafen, was ja auch reicht. Manche übernehmen sich vielleicht auch beim Studium oder sind da irgendwie so reingeraten. Vielleicht sind einige in Hartzwissenschaften besser aufgehoben
7h netto lernen ?! Nach der Arbeit ?! Sag mal weißt du was 7h netto effektiv sind ? Die 80/20 Regel kennst du oder ? 4-6h netto pro Tag sind machbar aber mehr wohl nicht, nach der Arbeit noch 2h lernen ist schon anstrengend.
Trotzdem frage ich mich einfach, weshalb es denn nun so ist.
Denn im Grunde genommen kann man jedes Abschuss mit 1.x beenden bzw. Prädikat. Es kommt lediglich darauf an, wie viel Zeit man in eine bestimmte Arbeit steckt.