Wie soll man bitte mit Bafög leben?
Hey, das Bafög ist doch ein Witz. Meine Mutter bezieht Hartz IV und mein Vater ist gerade mal Normalverdiener und laut Rechner krieg ich so gut wie gar nichts. Ich krieg auch auf die Schnelle keine billige Wohnung da wo ich studieren will, da kann es sein dass ich nichg wählerisch sein kann. Und ich kann so nicht überleben. Mein Vater zahlt schon Unterhalt an mich und mehr kann er beim besten Willen auch nicht... Ich könnte zwar arbeiten gehen aber Leute die aus Erfahrung sprechen sagen mir immer: Mach es nicht! Da ein Studium das halbwegs anspruchsvoll ist ein Vollzeitjob ist und egal wie sehr man sich einredet dass man alles unter einen Hut kriegt sich damit kaputt macht und auch die Leistungen in der Uni sich verschlechtern. Was soll ich denn da machen?
9 Antworten
Wer bei seinem Studium heute nicht nebenher arbeiten kann, ist entweder faul oder nicht wirklich intelligent.
Natürlich sollst du nicht "richtig arbeiten" nebenher (8h am Tag). Aber einen 450€ Job irgendwo 1-2x die Woche - da ist es ja anstrengender in einem Verein Sport zu betreiben ;).
Also versuchen solltest du es sowieso in einer WG oder Studentenwohnheim, da dir wahrscheinlich finanziell nicht mehr möglich sein wird.
Bafög ist eigentlich richtig cool, weil man ja quasi die Hälfte geschenkt bekommt, dennoch hast du den Schuldenberg nach dem Studium wieder vor dir - vergiss das nie!
Das bedeutet, dass du wohl oder übel einen gut bezahlten Ferienjob machen solltest (gilt auch für die Semesterferien).
Bei uns gab es ca. 70% die nebenher nicht gearbeitet haben, ihr Auto hatten und ihre eigene Wohnungen (klar BWL/Immobilien/Steuer/Maschinenbau usw.), aber die anderen 30% hatten alle Jobs nebenher oder waren Werkstudent und kamen auch über die Runden. Du zählst eben zu den 30% - wenn du das nicht akzeptierst, dann wird das nix mit einem (anspruchsvollem) Studium.
Und was ist mit denen, die ihr Studium abbrechen, weil sie ja so hart nebenher arbeiten mussten oder nach ihrem Studium erst mal nix finden usw.? Wie gesagt ich kenne einige, den es so ging. Natürlich die Minderheit, aber schon harte Fälle (noch übler die mit ihren Studentenkrediten von 50.000€ und dann 2500€ brutto- Jobs).
Ich warne das Kerlchen ja nur davor - sollte meiner Ansicht nach nicht studieren, sondern erst mal arbeiten gehen -. So Ende zu dem Thema. Gute N8!
...bedenke die Höchstsumme und die Stipendien, die nicht zurückbezahlt werden müssen.
Ich konnte mit meinem Bafög auch sehr gut leben. Bei uns war es auch nicht einfach. Ich bin der älteste und habe noch nie Geschwister. Ich habe in WGs gewohnt und nebenbei in der Kneipe gejobbt. Nach meinem Medizinstudium habe ich das Bafög pö a pö zurückbezahlt: Wenn ich etwas übrig hatte hab ich meine Geschwister unterstützt. Ich denke du wirst einen Weg finden. Tausende sind in Deutschland in der exakt gleichen Situation wie du. Es geht einfach immer weiter. Und trotz Streß habe ich im Studium viel Spaß gehabt und tolle Leute getroffen. Ich wünsch dir alles Gute! Grüße aus München, Tom
... das verstehe ich gar nicht, wieso Unterhalt, wenn denn das Geld knapp bzw. gar nicht vorhanden ist.
Dafür gibt es doch den vollen Bedarf per elternunabhängige Vorausleistungen.
Zudem denke ich an ein Stipendium (für ehrenamtlich Tätige) z.B. vom ev. Studienwerk Villigst. Die Leistungen sind üppiger und komplett geschenkt und ein angehender Student wird doch wohl so einen Job schon heute finden können, oder übersehe ich etwas?
Und jedes Studentenwerk hat nach einem Semester freie Unterkünfte und einen Monat Miete opfern sollte auch möglich sein.
Viel Glück.
Hi,
also ich kann aus Erfahrung sagen: Ein Job nebenher ist sowas von machbar. Meist redet man sich ein, dass man das ja alles nicht hinbekommt. Wer es aber gewohnt ist, kommt gar nicht auf die Idee sowas zu denken. Ich hab seit ich 14 bin gejobbt und das auch im Bachelor und Master gemacht. Ich hab gelernt, ich hab gearbeitet und ich war auch auf paar Partys. Und ich kann dir sagen: Die Leute, die im Studium nie nebenher gearbeitet haben, haben meist extrem viel Zeit vertrödelt. Ich bin vor oder nach den Vorlesungen arbeiten gegangen und andere saßen in den 4 Stunden dann in nem Cafe und haben während den Pausen gechillt. Ich habe die Zeit generell besser genutzt. Ich wusste ich muss meine Zeit managen und habe dann eben nicht 2 Stunden gechillt, sondern nachgearbeitet. So musste ich das nicht abends (oder in Panik vor den Klausuren) machen und konnte abends ohne schlechtes Gewissen arbeiten gehen.
Am Wochenende bin ich eben nicht sonntags den ganzen Tag nach ner Party versackt, sondern bin mittags zu meiner Schicht und gearbeitet. Ich habe meine Zeit einfach nur vieeeel besser genutzt als die, die nicht gearbeitet haben.
Im Master habe ich mich mit einem Werkstudentenjob sogar komplett selbst finanziert. Bis zu 20 Stunden während der Vorlesungszeit und bis zu 40 Stunden in den Semesterferien. Natürlich nicht immer die 20 Stunden. Vor den Klausuren habe ich es auf 6-8 Stunden pro Woche runtergeschraubt und nach den Klausuren wieder hoch auf 20-25 Stunden und während der Uni eben auf durschschnittlich 15 Stunden.
Alles möglich. und ich habe mein Studium in Regelstudienzeit geschafft. Genügend Leute, die alles von daheim bekommen haben, hatten gar nicht den Druck und haben gechillt, Klausuren geschoben, statt 8 Klausuren nur 4 geschrieben ("ich hab ja Zeit") und ich hab eben reingehauen.
Was ich damit sagen will: Probier es einfach statt bereits vorher aufzugeben. Du denkst dir gerade wie schlimm das ist und wärst überrascht wie einfach sich Job und Studium vereinbaren lassen. Andere Leute arbeiten 40 Stunden, müssen sich um Kinder, pflegebedürftige Eltern kümmern, sind im Verein, müssen einkaufen, haben ein Ehrenamt, gehen ins Fitness, gehen zu Freunden.. Und da ist auch ein Nebenjob neben dem Studium möglich.
Und damit gewinnst du nicht nur Geld: Du lernst Zeitmanagement, Eigenständigkeit, praktische Erfahrung (SUPER für den Lebenslauf), du nutzt deine freie Zeit viel besser ohne gestresst zu sein, aber auch nicht vor dem TV zu hocken während Stunde um Stunde vergeht, du lernst wo deine Stärken und Schwächen sind.
Ich will die Zeit absolut nicht missen und der Einstieg ins Berufsleben ist mir leichter gefallen als anderen.
Du solltest Stipendien prüfen, Ehrenamt (z.B. Studentenwerk), du kannst einen Kfw-Kredit aufnehmen, du kannst in den Semesterferien Vollzeit jobben (ich hab in den Semesterferien durch Fließbandarbeit in 6 Wochen 2.400€ verdient). Es gibt zig Möglichkeiten. Welche für dich am besten ist, musst du rausfinden. Aber probieren geht über studieren ;)
Studium + Eigene Wohnung. Die stehen ca 730 € zu.
Das Geld setzt sich zusammen aus:
Kindergeld, Eigenverdienst und Elternunterhalt (von beiden). Bafög ist das was die Eltern an Unterhalt rechnerisch nicht aufbringen können.
Mit 730 € lässt sich sehr gut leben. Geh doch einfach mal vom H4 aus. Hier erhältst du 400+Warmmiete. Also hast du bei 730€ ca 330 für dein WG Zimmer und 400 zum Leben.
Student zu sein ist deine eigene Entscheidung. Niemand zwingt dich dazu. Du kannst auch eine Lehre Beginnen und danach Arbeiten gehen. Im Übrigen steht dem Lehrling dasselbe zu. Nur ohne Bafög Rückzahlung. Lehrjahre sind nunmal keine Herrenjahre.
.. also, so ein Vergleich? Unglaublich! Und was ist mit der üppigen Versorgung der Hartzer für z.B.. Unterkunft, KK, Erstausstattung, Rückzahlung, Umzug, Mietsicherheit, u.a.m.. Davon können Studenten nur träumen.
Die Rückzahlung beginnt 5 Jahre nach der letzten Bafög Zahlung. Kann man sie nicht in einer Summe zurückzahlen wird die monatliche Rate dem Einkommen angepasst, notfalls gestundet. Da keine Zinsen anfallen-keine Panik.